Bezahlbarer Wohnraum in Mainz: Mit einem ISB-Darlehen in Höhe von fast 4 Millionen Euro fördert das Land Rheinland-Pfalz über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) den Neubau von dreiundfünfzig Wohnungen und einem Nachbarschaftscafé "Am Cavalier Holstein" mit einer Wohnfläche von rund 3.700 Quadratmetern im Martin-Luther-King-Park. Finanzministerin Doris Ahnen überreichte gemeinsam mit Ulrich Dexheimer, Vorstandssprecher der ISB, die Förderzusage an die Geschäftsführer der WB Wohnraum Mainz GmbH & Co. KG.
"Mainz ist eine Schwarmstadt, die Neuvertragsmieten sind laut des aktuellen empirica-Wohnraumgutachtens für Rheinland-Pfalz zwischen den Jahren 2005 und 2013 um 22 Prozent gestiegen. Mit der Finanzierung dieses Projektes im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung kommen wir unserer Aufgabe nach, bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen, die auch barrierearmes Wohnen ermöglichen", sagte Ahnen. Um die Bereitstellung dringend benötigter Mietwohnungen zu forcieren, habe das Finanzministerium gemeinsam mit der ISB im vergangenen Jahr die Fördermodalitäten verbessert. "Wir können so flexibel reagieren und differenziert auf die unterschiedlichen Problemlagen im Land eingehen."
Für die Stadt Mainz ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zentrales Thema der kommenden Jahre. Oberbürgermeister Michael Ebling: "Mainz ist attraktiv, Mainz wächst und wir wollen, dass die Menschen, die unsere Stadt als Lebensmittelpunkt gewählt haben, hier gerne wohnen, weil sie es sich auch leisten können. Gegen Knappheit des Wohnungsangebotes und hohe Mieten sind Investitionen in den Wohnungsneubau das wirkungsvollste Mittel. Zusätzlich wollen wir künftig alle an Wohnungsneubau interessierten Investoren mit den rechtlichen Möglichkeiten des Baurechtes dazu bewegen, einen Teil der geplanten Wohnungen mit öffentlicher Förderung zu belegen. Soziale Aspekte der Wohnquartiersplanung und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für das Projekt sollen dabei berücksichtigt werden".
Mit der Großbaumaßnahme "Am Cavalier Holstein", bei der sechs Häuser errichtet werden, wurde bereits im August begonnen. "Insgesamt entstehen 98 barrierearme Wohnungen", erläuterte Thomas Will, Geschäftsführer der WB Wohnraum Mainz. "Durch die Förderung ist es möglich, die 53 Wohnungen im Einstieg zu einer Nettokaltmiete von sieben Euro pro Quadratmeter zu vermieten. Mit diesem Neubau wird erstmals das von uns entwickelte Modellprojekt ‚Zuhause in Mainz – Wohnen mit Versorgungssicherheit‘ umgesetzt. Hierzu gehört ein Servicebüro des Sozialträgers Pro Salus, der verschiedene Dienstleistungen im Bereich Pflege und Versorgung für Senioren und Menschen mit Handicap anbietet." Franz Ringhoffer, Geschäftsführer der WB Wohnraum Mainz, ergänzte: "Das Nachbarschaftscafé ist Teil des neuen Versorgungskonzeptes und Herzstück des Wohnquartiers. Ausgestattet mit Küche und Gemeinschaftsraum ist es ideal für gemeinsame Veranstaltungen. Die Organisation des Cafés erfolgt in Eigenregie der Bewohner und Ehrenamtlichen, teilweise unterstützt vom ambulanten Pflegedienst."
"Seit der Neuausrichtung des Mietwohnraumprogramms im Juli 2013 hat die ISB den Neubau von 322 Wohneinheiten mit einem Volumen von rund 21 Millionen Euro gefördert", sagte Dexheimer. Bauherren und Investoren beantragen das ISB-Darlehen Mietwohnungen direkt bei der ISB. Langfristige Planungssicherheit bietet die Zinsfestschreibung auf bis zu zwanzig Jahre mit Zinsen in Höhe von anfänglich 0,0 bis 1,0 Prozent während der Bindungsdauer. Als Gegenleistung verpflichtet sich der Investor, die Wohnungen an Haushalte zu vermieten, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten, und nicht mehr als die vereinbarte Miete zu nehmen.