In Rheinland-Pfalz stellt der Mietwohnungsmarkt vor allem in den oberzentralen Wohnungsteilmärkten mit hohem Pendler- und Wanderungsaufkommen ein stark nachgefragtes Wohnungssegment dar. Die steigende Nachfrage betrifft auch das Wohnen ohne Barrieren: Bis zum Jahr 2030 wird in fast jedem zweiten Haushalt in Rheinland-Pfalz ein Haushaltsmitglied im Alter von über 60 Jahren leben. Wie den Anforderungen Rechnung getragen werden kann und welche Möglichkeiten die Finanzierung mit ISB-Darlehen bietet, stand im Fokus des Informationsabends der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und des Zentrums Baukultur in Mainz.
Bereits im vergangenen Jahr wurde mit einem Förderdarlehen die Umwandlung der ehemaligen Pflegestation des Objektes „Haus am Römerberg“ in elf Mietwohnungen für Betreutes Wohnen in Mainz unterstützt. Bauherr Karim Elkhawaga: "Der Grund für die Umwandlung ist die große Nachfrage nach bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum", sagte er im Gespräch mit Michael Back, Bereichsleiter Wohnraumförderung Markt. Er plane weiterhin die Einrichtung einer Wohngruppe im gleichen Objekt. Die Inanspruchnahme der Förderdarlehen gewährleiste vor allem eine verlässliche Finanzierung zu ansprechenden Konditionen.
"Seit 1. Juli 2013 werden die ISB-Darlehen direkt von uns vergeben", erklärte Alexandra Wüst von der ISB. Je nachdem, ob es sich um Wohnungen für Haushalte über der Einkommensgrenze oder Haushalte mit niedrigen Einkommen handele, liege der Grundbetrag des Darlehens in Mainz bei 870 Euro bzw. bei 1.400 Euro. Die Anfangsmieten betragen in der Landeshauptstadt 7,00 Euro bzw. 6,00 Euro. "Vor allem die Zinsen in Höhe von 0,0 bis 1,0 Prozent bieten während der Bindungsdauer von maximal zwanzig Jahren langfristige Planungssicherheit."
Neben dem Neubau und der Modernisierung von Mietwohnungen unterstützt die ISB auch die Einrichtung von Pflegewohngruppen mit entsprechenden Darlehen. "Wohngruppen bieten einen familiären Charakter und erleichtern die Orientierung für pflegebedürftige Menschen", sagte Annerose Knäpple von der aku GmbH aus Bad Dürrheim. Maximal zwölf Plätze seien in den Wohngruppen vorgesehen. Die Bewohnerinnen und Bewohner hätten Wahlfreiheit bei der Inanspruchnahme der Pflege-, Teilhabe- und Unterstützungsleistungen. "Derzeit beträgt der Anteil an Pflegewohngruppen in Deutschland weniger als ein Prozent. Diese Wohnform wird jedoch in den nächsten Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen."