MitarbeiterbeteiligungRLPplus - Großes Interesse an rheinland-pfälzischem Programm

Das neue Programm "MitarbeiterbeteiligungRLPplus" der rheinland-pfälzischen Landesregierung wird gut angenommen. "Einige Unternehmen machen schon mit, viele haben sich bereits informiert und auch in anderen Bundesländern ist man an Einzelheiten des rheinland-pfälzischen Modells interessiert", berichtete Wirtschaftsminister Hendrik Hering bei der Veranstaltung "Mittelstandsförderung durch materielle Mitarbeiterbeteiligung?" in Kaiserslautern, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kooperation mit der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ausgerichtet wurde.

"Wir wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer dabei unterstützen, Modelle der Mitarbeiterbeteiligung auch im eigenen Betrieb anzuwenden und die damit verbundenen Chancen intensiv zu nutzen. Für die Beschäftigten bedeutet das mehr Teilhabe am Erfolg und eine stärkere Identifikation mit den Zielen des Unternehmens. Die Arbeitgeber profitieren vom Zuwachs an Eigenkapital", erläuterte Hering. Viele Unternehmen in Rheinland-Pfalz hätten - auch infolge des Gründungsbooms - eine verhältnismäßig geringe Eigenkapitalausstattung. Zudem seien Formen von Mitarbeiterbeteiligungen in ganz Deutschland gerade in kleineren Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten noch nicht weit verbreitet. "Genau hier setzt unser Konzept an", so der Minister.

Wer über die kostenfreie Information der ISB hinaus eine eingehende Beratung zur Einführung und/oder Umsetzung von Beteiligungsmodellen im eigenen Betrieb benötige, könne in einem ersten Schritt das Förderprogramm "BeratungRLPplus" in Anspruch nehmen. "Damit werden Beratungen durch Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater oder Beratungsunternehmen mit bis zu 1.200 EUR pro Betrieb gefördert."

Kern des Programms für mehr Mitarbeiterbeteiligung sei ein Fonds ("FondRLPplus"), der bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH aufgelegt worden sei. Dieser werde aus Beiträgen des Landes gespeist und durch einen Arbeitnehmeranteil ergänzt. Letzterer werde in den ersten beiden Jahren zu 100 Prozent, danach zu 90 Prozent garantiert. Das Gesamtbeteiligungskapital werde den Unternehmen - ähnlich wie ein Darlehen - für eine 10-jährige Regellaufzeit zur Verfügung gestellt. Im Unterschied zum Darlehen führe das Modell aber zu einer Aufstockung des betrieblichen Eigenkapitals.

Im Gegenzug leisten die Unternehmen jährlich einen 5-prozentigen Zins, der sich im Erfolgsfall um weitere zwei Prozentpunkte erhöht. Am Ende der 10-jährigen Regellaufzeit erhalten die Mitarbeiter eine Bonuszahlung in Höhe von zehn Prozent des Gesamtbeteiligungskapitals. Bei einer unterstellten Beteiligungssumme von 10.000 EUR leistet der Mitarbeiter Zahlungen in Höhe von insgesamt 4.000 EUR und das Land von 6.000 EUR. Dieses Kapital wird dem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt, der hierauf die o.g. Zinsen entrichten muss.

Bei einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung erhält der Beschäftigte während der 10-jährigen Regellaufzeit im Berechnungsbeispiel Zinszahlungen von insgesamt 4 600 Euro und einen Schlussbonus von 1.000 EUR. "Der Gesamtertrag des Mitarbeiters beträgt im Musterbeispiel also 5.600 Euro", führte Hering weiter aus. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Rendite auf das Eigenkapital des Mitarbeiters von 14 Prozent. Bei einer weniger guten Unternehmensentwicklung beträgt die durchschnittliche jährliche Rendite neun Prozent.

Das rheinland-pfälzische Konzept für mehr Mitarbeiterbeteiligung werde durch das Garantieprogramm ("GarantieRLPplus") im Insolvenzfall abgerundet. Es sichere das Beteiligungskapital der Beschäftigten - unabhängig vom Fondsmodell - in allen Formen von Mitarbeiterbeteiligungen ab. Das Programm garantiert 80 Prozent des Beteiligungskapitals von maximal 200.000 EUR pro Unternehmensbeteiligung. Auch die Abwicklung dieses Bausteins übernimmt die ISB. Für alle Fragen rund um das Thema stehen die Berater der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH unter 06131/985-359 oder RLPplus@isb.rlp.de zur Verfügung.

Weitere Informationen:
>> Antrag "FondsRLPplus"
>> Antrag "BeratungRLPplus"
>> Antrag "GarantieRLPplus"
>> Flyer zum Programm MitarbeiterbeteiligungRLPplus
>> Merkblatt zu "FondRLPplus"