ISB steigert Mittelstandsförderung in Rheinland-Pfalz

Bilanz-Pressekonferenz informiert über erfolgreiches Geschäftsjahr 2010

Die landeseigene Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH hat im Geschäftsjahr 2010 ihre Förderaktivitäten erheblich ausweiten können. Sowohl das Bilanzvolumen als auch das Geschäftsvolumen erreichten neue Höchststände. Den größten Zuwachs kann die ISB bei der Kreditvergabe verzeichnen: Das neu zugesagte Kreditvolumen stieg gegenüber dem Geschäftsjahr 2009 um knapp 56 Prozent auf rd. 3,6 Mrd. Euro an, wie der Vorsitzende des ISB-Aufsichtsrates, Finanzstaatssekretär Dr. Salvatore Barbaro, heute bei der Bilanzpressekonferenz in der ISB bekanntgab. „2010 war es eine zentrale Aufgabe für die ISB, den konjunkturellen Aufschwung im Land zu unterstützen. Durch eine nochmals gestiegene Zahl von Projektbewilligungen hat die ISB dafür gesorgt, dass die nötigen Investitionen in Rheinland-Pfalz getätigt werden konnten“, so der Aufsichtsratsvorsitzende.

Deutlich gewachsenes Bilanz- und Geschäftsvolumen

Das Bilanzvolumen des zentralen rheinland-pfälzischen Wirtschaftsförderungsinstituts wuchs im Geschäftsjahr 2010 deutlich um 21,5 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro. Das Geschäftsvolumen stieg in selben Zeitraum um 20,3 Prozent auf 11,2 Mrd. Euro. Bezogen auf die gesamte ISB-Gruppe wuchs das Geschäftsvolumen um 18 Prozent auf jetzt 11,9 Mrd. Euro. Der in der ISB-Gruppe erzielte Gewinn für das Geschäftsjahr 2010 liegt bei rd. 6,4 Millionen Euro.

Rekordzuwachs bei Darlehen und Zuschüssen

„Zur Ausweitung unseres Fördervolumens hat der Bereich ‚Darlehen und Zuschüsse? mit seinem Zuwachs um 55,9 Prozent ein großes Stück beigetragen. Nicht nur das Volumen sondern auch die Anzahl der Zusagen sind hier 2010 gegenüber dem Vorjahr beträchtlich gestiegen, nämlich auf 3.686. Das sind 188 Zusagen mehr als 2009“, berichtete Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. Einen Zuwachs gab es auch bei Zuschüssen, mit denen im Rahmen der einzelbetrieblichen Technologieförderung rheinland-pfälzische Unternehmen bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unterstützt werden. „Hier wurden Zuschüsse in Höhe von 7,1 Millionen Euro zugesagt, 2009 waren es 4,4 Millionen Euro. Dieser neue Höchststand beim zugesagten Zuschussvolumen zeigt, dass die ISB einen wichtigen Beitrag zum Ausbau des Innovationsstandortes Rheinland-Pfalz leistet“, kommentierte Dexheimer.

Deutliche Steigerung im Beteiligungsgeschäft

Ausweiten konnte die ISB ihre Fördertätigkeit auch im Beteiligungsgeschäft. „Es wurden 2010 insgesamt 102 Venture Capital-Beteiligungen zugesagt, dazu kamen weitere Beteiligungen der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Rheinland-Pfalz mbH. Auch der 2008 eingerichtete Innovationsfonds hat sich sehr gut entwickelt, den 23 zugesagten Beteiligungen 2009 standen 32 Beteiligungen im Geschäftsjahr 2010 gegenüber. Dabei stieg das Volumen der Beteiligungen aus dem Innovationsfonds um knapp 29 Prozent auf 5,4 Millionen Euro“, berichtete ISB-Geschäftsführer Dr. Ulrich Link. Der Innovationsfonds wird je zur Hälfte aus Landesmitteln und aus Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gespeist und dient der Förderung junger und innovativer Unternehmen.

Bürgschaften und Garantien weniger gefragt

Nach der außergewöhnlich hohen Nachfrage im Krisenjahr 2009 ist der Bedarf an Sicherheiten zurückgegangen, entsprechend ging das Neugeschäft bei den Gewährleistungen zurück. Sowohl die Anzahl der Zusagen (297) als auch deren Volumen (74 Millionen Euro) waren rückläufig – 2009 waren 481 Zusagen mit einem Volumen von insgesamt 154,6 Millionen Euro ausgesprochen worden. „Mittel aus dem Soforthilfeprogramm des Landes für durch die Wirtschaftskrise in Not geratene Unternehmen wurden 2010 kaum noch abgerufen. Das zeigt nicht nur, dass diese Soforthilfemaßnahme passend zugeschnitten war und in der Krise entsprechend genutzt wurde, sondern auch, dass sich die Situation der Unternehmen jetzt wieder deutlich verbessert hat“, betonte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Salvatore Barbaro, Aufsichtsratsvorsitzender der ISB.

Strukturelle Veränderungen für die Zukunft

Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet Barbaro für die ISB angesichts der sich abzeichnenden weiterhin positiven konjunkturellen Entwicklung die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit des rheinland-pfälzischen Mittelstandes nachhaltig zu verbessern. „Im Mittelstandsbarometer 2011 belegt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich einen Spitzenplatz, das kündet von der Zufriedenheit der Unternehmen mit der Förderpolitik des Landes.“ Auch im Geschäftsjahr 2011 werde die ISB Mittelstand und Kommunen im Land wirkungsvoll fördern. „Durch die anstehende Fusion mit der LTH Rheinland-Pfalz werden alle Förderprogramme des Landes gebündelt, getreu dem Grundsatz der „Wirtschaftsförderung aus einer Hand“, kündigte Barbaro an.