Im Jahr 2018 unterstützte die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im Rahmen der Wirtschafts- und Wohnraumförderung private und gewerbliche Kunden in Mainz-Bingen mit insgesamt 18,9 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2017, als im Kreis zinsgünstige Kredite und Zuschüsse im Wert von 18,1 Millionen Euro vergeben wurden, bedeutet dies eine Steigerung um gut vier Prozent. Landrätin Dorothea Schäfer, ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer und der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf präsentierten die Förderergebnisse in einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Im Landkreis Mainz-Bingen werden sowohl der Wirtschafts- als auch der Wohnraumförderung große Bedeutung zugemessen: „Der Kreis Mainz-Bingen ist ein prosperierender Wirtschaftsraum, eine starke Wachstumsregion. Unternehmen siedeln sich hier gerne an. Um dies optimal zu unterstützen und zu fördern, haben wir die Wirtschaftsförderung personell und konzeptionell ausgebaut – für mich ein wichtiger Punkt auf meiner Agenda“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer.
Wirtschaftsförderung
Im Bereich der Wirtschaftsförderung stieg die Zahl der Förderzusagen 2018 im Vergleich zum Vorjahr um gut 30 Prozent auf insgesamt 71, während die Fördervolumina insgesamt um 17 Prozent auf rund neun Millionen Euro zurückgingen. Dies spiegelt die Entwicklung bei den Investitions- und Betriebsmitteldarlehen wider, wo 45 bewilligte Anträge ebenfalls ein Plus von 32 Prozent bewirkten, die Fördersumme jedoch mit rund 8,4 Millionen Euro im Vergleich zu 2017 um 22 Prozent sank. „Hintergrund ist, dass 2017 außergewöhnlich großvolumige Unternehmerkredite vergeben wurden“, erläuterte Dexheimer die Entwicklung. „Daher ist das im vergangenen Jahr moderatere Fördervolumen kein Anlass zur Sorge, sondern bildet lediglich übliche Schwankungen ab. Dass die Zahl der Anträge trotz anhaltender Niedrigzinsphase weiter stieg, beweist, dass die Wirtschaftsförderinstrumente der ISB den Bedarfen der Kunden gerecht werden.“ So konnten durch ISB-Förderinstrumente 2018 insgesamt 405 Arbeitsplätze gesichert und 28 neu geschaffen werden.
2018 nahmen im Landkreis Mainz-Bingen insbesondere viele Existenzgründende die Unterstützung der ISB in Anspruch: So wurden 24 Anträge auf MFP Gründerkredite mit einem Gesamtvolumen von 5,7 Millionen Euro bewilligt, womit beide Zahlen um 80 Prozent höher als 2017 (13 bewilligte Anträge mit insgesamt 3,2 Millionen Euro) lagen. Zudem investierte die ISB über vier Beteiligungen eine halbe Million Euro in Mainz-Binger Unternehmen – 2017 hatte es im Kreis lediglich eine Beteiligung in Höhe von 27.000 Euro gegeben. Die Zahl der Zuschüsse, die beispielsweise für Beratungsgespräche und Messeauftritte gewährt wurden, stieg von 19 auf 22, wobei sich die Höhe der bewilligten Mittel mit 115.000 Euro mehr als verdoppelte (2017: 52.000 Euro).
Wohnraumförderung
Bei der Förderung bezahlbaren Wohnraums steigen die Fördervolumina um 36 Prozent: Hatten 2017 76 geförderte Wohneinheiten mit 7,3 Millionen Euro zu Buche geschlagen, so wurden 2018 95 Wohneinheiten mit einem Gesamtvolumen von knapp 10 Millionen Euro gefördert. Mit 51 Anträgen wurde am häufigsten das ISB-Darlehen Wohneigentum nachgefragt, in dessen Rahmen Häuslebauer und -käufer mit insgesamt 5,7 Millionen Euro finanziert wurden (2017: 42 Wohneinheiten mit 4,6 Millionen Euro). 2018 flossen rund 3,8 Millionen Euro in den Bau von insgesamt 33 Mietwohnungen, 2017 waren es 1,9 Millionen Euro für 25 geförderte Wohneinheiten gewesen. Zudem wurden insgesamt elf (2017: neun) Darlehen für die Modernisierung von Wohnraum in Höhe von 387.000 Euro (294.000 Euro) vergeben. „Angesichts der anhaltenden Wohnungsknappheit freut uns der erneute Anstieg der Förderzahlen sehr“, erläuterte Dexheimer. „Es zeigt sich, dass wir mit unseren niedrigen Zinssätzen, die sogar bis zur Volltilgung festgeschrieben werden können, und den Tilgungszuschüssen in allen Programmen der Wohnraumförderung die richtigen Anreize setzen.“ Die Zahl der Tilgungszuschüsse habe sich 2018 von rund 0,5 Millionen Euro auf knapp 1,5 Millionen Euro nahezu verdreifacht.
Auch wenn der Kreis keinen direkten Einfluss auf den Wohnbau in den einzelnen Kommunen nehmen kann, begleitet er diese eng: „Wir haben eine Wohnraumanalyse beauftragt, deren Ergebnisse mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden abgestimmt wurde“, sagte der zuständige Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf. „Die Studie wird im April der Öffentlichkeit vorgestellt, danach wird auch über weitere Schritte entschieden. Klar ist, dass wir bezahlbaren Wohnraum brauchen und der Kreis die Kommunen bei dessen Schaffung unterstützen wird.“
Förderergebnis Rheinland-Pfalz 2018
Landesweit erhöhte die ISB im vergangenen Jahr die Anzahl der Förderzusagen um 33 Prozent und das Volumen um 66 Prozent auf insgesamt 1,6 Milliarden Euro. Im Bereich der Finanzierung von Wohnraum stieg das Förderergebnis um 47 Prozent. Insgesamt förderte die ISB im Jahr 2018 3.008 Wohneinheiten (+ 37 Prozent) mit einem Volumen von 235,6 Millionen Euro. Im Bereich der Wirtschaftsförderung verzeichnete die ISB im Jahr 2018 einen Anstieg der Fördervolumina um 76,9 Millionen Euro auf 333,2 Millionen Euro bei 1.529 Förderzusagen (Vorjahr 1.410). Rund 16.700 Arbeitsplätze wurden gesichert und rund weitere 1.300 geschaffen.
Die ISB agiert in der Wirtschafts- und Wohnraumförderung subsidiär, sie unterstützt die Kunden wettbewerbsneutral gemeinsam mit den Hausbanken. Der Fokus der Förderbank liegt auf der Umsetzung der Wirtschafts-, Struktur- und Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz.