Geschäftsjahr 2016: Hohe Nachfrage nach Fördermitteln der ISB

• Wirtschaftsförderung: Förderzusagen um 13 Prozent gestiegen

• 15.000 Arbeitsplätze gesichert und geschaffen

• Wohnraumförderung boomt – über 130 Millionen Euro für bezahlbares Wohnen

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) hat im vergangenen Jahr ein Fördervolumen von 1,9 Milliarden Euro mit 3.123 Zusagen ausgesprochen – 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist insbesondere auf die rege Nachfrage nach Darlehen für Investitions- und Betriebsmittel und Wohnraumfinanzierungen zurückzuführen.

Mit einem vorläufigen Jahresüberschuss von rund 2,7 Millionen Euro trotz Niedrigzinsniveaus und höheren aufsichtsrechtlichen Anforderungen weist die ISB ein passables Ergebnis aus. „Wir agieren in der Wirtschafts- und Wohnraumförderung subsidiär, das heißt die ISB unterstützt die Kunden wettbewerbsneutral gemeinsam mit den Hausbanken, beispielsweise mit nachrangigen Darlehen zu erstklassigen Konditionen“, erklärte ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer. „Vor allem lange Laufzeiten und Zinsbindungen gewinnen in Anbetracht der niedrigen Zinsen an Bedeutung.“ Der Fokus der Förderbank liegt auf der Umsetzung der Wirtschafts-, Struktur- und Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz.

 
Wohnraumförderung
Im Bereich der Finanzierung von Wohnraum stieg das Förderergebnis um 48 Prozent. Insgesamt förderte die ISB im Jahr 2016 1.855 Wohneinheiten mit einem Volumen von 130,1 Millionen Euro. Im Rahmen der ISB-eigenen Darlehen Wohneigentum hat die Förderbank Zusagen in Höhe von 78,2 Millionen Euro ausgesprochen (+ 22 Prozent). „Wir haben fast 1.100 Familien in das eigene Zuhause verholfen“, sagte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link.

Das Fördervolumen für bezahlbaren Mietwohnraum konnte im Geschäftsjahr 2016 mehr als verdoppelt werden (+ 116 Prozent). Mit 45,0 Millionen Euro realisierte die ISB die Schaffung und Modernisierung von 674 Wohnungen. Anfang letzten Jahres wurden Tilgungszuschüsse als Instrument der Mietwohnraumförderung eingeführt. Im Jahr 2016 wurden Tilgungszuschüsse für den Neubau von Mietwohnungen von 5,4 Mio. Euro gewährt. „Für Wohnungsbaugesellschaften und private Investoren sind die Rahmenbedingungen für Investitionen in den sozialen Wohnungsbau deutlich verbessert worden. Wir haben die richtigen Förderanreize gesetzt; dies zeigt sich auch im hohen Antragsbestand“, so Link.

Wirtschaftsförderung
Im Bereich der Wirtschaftsförderung verzeichnet die ISB im Jahr 2016 einen Rückgang der Fördervolumina um 12 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro (Vorjahr 2,0 Milliarden Euro) bei 1.822 Förderzusagen (Vorjahr 1.615, + 13 Prozent). „Trotz der Investitionszurückhaltung und des niedrigen Zinsniveaus ein stabiles Ergebnis, das zeigt, dass die Wirtschaftsförderinstrumente der ISB die Bedarfe der Kunden erfassen und wir zusätzliche Wachstumsimpulse für die rheinland-pfälzische Wirtschaft geben“, erläuterte Dexheimer.

Einen kräftigen Zuwachs erzielte die Förderbank bei den Investitions- und Betriebsmitteldarlehen für Existenzgründungen und Mittelstand: Mit einem Volumen in Höhe von 170,4 Millionen Euro (+ 109 Prozent) sagte die ISB 599 Darlehen (Vorjahr: 397, + 51 Prozent) zu. 45,8 Millionen Euro davon wurden bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) refinanziert. Die ISB arbeitet verstärkt mit der EIB zusammen, um Freiberufler, kleine und mittlere Unternehmen, MidCap-Unternehmen mit sehr günstigen Refinanzierungen flexibel zu unterstützen, Investitionen in Infrastruktur möglich zu machen und eine nachhaltige Kommunalentwicklung zu fördern.

Im Jahr 2016 konnte die ISB ihr Engagement bei den Kommunalfinanzierungen auf hohem Niveau halten: Aufgrund von etwas geringeren angefragten Beträgen hat sich das Volumen auf rund 1,6 Milliarden Euro (Vorjahr 1,9 Milliarden Euro) verringert bei leicht gestiegener Anzahl der Zusagen (317 nach 308 Zusagen im Vorjahr).

Die im November 2015 im Rahmen der Förderperiode des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gestarteten Programme wurden sehr gut angenommen. In der Investitionsförderung gewährte die ISB Zuschüsse in Höhe von 23,9 Millionen Euro (Vorjahr 10,6 Millionen Euro); in der Technologie- und Innovationsförderung sowie den übrigen Programmen dem Vorjahr entsprechende Zuschüsse in Höhe von 2,6 Millionen Euro.

Venture-Capital-Geschäft
Mit 99 neuen Beteiligungen an jungen Unternehmen (Vorjahr 94) bleibt das Beteiligungsgeschäft der ISB konstant auf hohem Niveau. Die ISB sagte Beteiligungen in Höhe von 9,5 Millionen Euro zu (Vorjahr 10,2 Millionen Euro). „Die ISB ist der maßgebliche Finanzierer von jungen innovativen Start-ups in Rheinland-Pfalz. Hierdurch schaffen wir hochwertige Arbeitsplätze, leisten durch unser Engagement einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Wirtschaftsstruktur und unterstützen die Digitalisierung im Land“, sagte Dexheimer. Über Tochtergesellschaften stellt die Förderbank Eigenkapital zur Verfügung und unterstützt bei der Gründung, dem Wachstum und der Entwicklung zu einem gesunden Unternehmen.

Bürgschaften
Die Absicherung der Hausbanken durch Bürgschaften und Garantien der ISB blieb auf Vorjahresniveau: Mit einem Volumen in Höhe von 10,8 Millionen Euro (Vorjahr 13,1 Millionen Euro) wurden 7 Bürgschaften (Vorjahr 6) zugesagt.

Ausblick
Im Segment der Wohnraumförderung rechnet die Förderbank aufgrund der aktuell angepassten Programme mit einem steigenden Neugeschäft. Mit einer Ausweitung der Tilgungszuschüsse auf die Modernisierung des Wohnungsbestandes und der Einstufung von insgesamt 47 kreisfreien Städten, verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden in höhere Fördermietenstufen hat das Land deutliche Verbesserungen vorgenommen.

In der Wirtschaftsförderung erwartet die ISB vor dem Hintergrund der konjunkturellen Lage und des Niedrigzinsniveaus ein konstantes Neugeschäft. „Wir sind gut aufgestellt und können auch in Zukunft den Anforderungen unserer Kunden und des Marktes gerecht werden“, so Dexheimer. Als Förderbank stehe nicht die Maximierung des Gewinns im Fokus, sondern die bedarfsgerechte Bereitstellung von Fördermitteln.

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