Erfinderpreis Rheinland-Pfalz 2010: Hering prämiert Sieger

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat heute in der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH fünf Sieger mit dem Erfinderpreis 2010 ausgezeichnet. Die mit insgesamt 25.000 EUR dotierten Preise gingen an kreative Köpfe aus den verschiedensten Branchen aus ganz Rheinland-Pfalz.

Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat heute in der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH fünf Sieger mit dem Erfinderpreis 2010 ausgezeichnet. Die mit insgesamt 25.000 EUR dotierten Preise gingen an kreative Köpfe aus den verschiedensten Branchen aus ganz Rheinland-Pfalz. "Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass neue Verfahren und Produkte unsere Wirtschaft ankurbeln. Dazu braucht es nicht nur mutige Visionäre mit Erfolg versprechenden Ideen, sondern auch Investoren, die an die Zukunft des Projektes glauben. Bei einigen der bereits patentierten Gewinner-Erfindungen sieht man schon deutlich den damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolg", unterstrich Hering die wirtschaftliche Bedeutung der Innovationskraft für Rheinland-Pfalz. Der Wettbewerb habe einmal mehr gezeigt, welches Potential kluge rheinland-pfälzische Köpfe zu bieten hätten, so der Minister.



 

Den Erfinderpreis Rheinland-Pfalz schreibt die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH aus, um wichtige wirtschaftliche Innovationen zu fördern und die Erfinder bei der Markteinführung zu unterstützen. Ein wichtiges Kriterium ist dabei, dass die Ideen der Teilnehmer nicht nur neu sind, sondern auch kommerziellen Erfolg versprechen.



 

Ulrich Dexheimer, der Sprecher der ISB-Geschäftsführung, erklärte bei der Preisverleihung im ISB-Foyer, wie entscheidend Förderung und finanzielle Unterstützung für die Innovationsentwicklung seien. "Getreu dem Motto 'Ideen sichtbar machen' zeigen die heute prämierten Erfindungen aus Rheinland-Pfalz, wie viel Kreativität im Land steckt. Mit dem Erfinderpreis leisten wir einen Beitrag, damit diese Ideen auch erfolgreich umgesetzt werden können." Der Erfinderpreis sei Teil einer ganzen Palette von Förder- und Finanzierungsangeboten, mit denen die ISB innovative Entwicklungen unterstütze. "Aus Zuschüssen, Darlehen, Bürgschaften, Garantien und Beteiligungen schnürt die ISB Finanzierungskonzepte und hilft so, innovative Entwicklungen erfolgreich auf den Markt zu bringen."



 

Der mit 10.000 EUR dotierte erste Preis ging an Prof. Dr. Frank Rösch von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Erfindung erleichtert die Früherkennung gestörter Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper. Denn Rösch entwickelte ein Konzept, wie aus einem Generator das dafür wichtige Radionuklid jederzeit kostengünstig, ohne großen Aufwand und in höchster Reinheit gewonnen werden kann. Das Radionuklid Gallium-68 ermöglicht dann die radioaktive Markierung von Medikamenten, die in bestimmten Tomographen Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper sichtbar machen können. So können Mediziner jetzt zum Beispiel den Verlauf therapeutischer Prozesse verfolgen.



 

Helmut Gerber von der Pyreg GmbH in Gemünden und Prof. Dr.-Ing. Winfried Sehn von der FH Bingen als wissenschaftlicher Berater belegten mit ihrer Idee zur Verwertung thermischer Energie den zweiten Platz. Dafür gab es 6.000 EUR Preisgeld. Durch die Verwertung von Biomassen, landwirtschaftlichen und industriellen Produktionsreststoffen erzeugt Gerbers neuartiger Brenner Kohlenstoff und Wärme. Die Technik ermöglicht nicht nur die Nutzung von bisher thermisch nicht verwertbaren Biomassen, sondern auch eine starke Reduzierung der Abgasemissionen.



 

Winzer Werner Lauth aus Großfischlingen bei Landau verbessert mit der Erfindung eines Zentrifugal-Membran-Filters die Filtration von Flüssigkeiten und Gasen. Die spielt vor allem in der Getränkewirtschaft, Textilindustrie und Abwasserreinigung eine große Rolle. Durch die Erzeugung eines Primär- und Sekundärwirbels im Gehäuse des Filters entsteht eine Zone mit hochturbulenten Strömungsverhältnissen. Das vermeidet die sonst übliche Verblockung des Filters durch haftende Partikel auf den Filterflächen. Durch die Verblockungsfreiheit reduziert sich der Wartungsaufwand entscheidend und der Filter kann länger verwendet werden. Für den neu erfundenen Filter gab es ein Preisgeld von 4.000 EUR.



 

Prof. Dr. Georg Ankerhold vom RheinAhrCampus der FH Koblenz beschleunigt mit seiner Erfindung die Datenübertragung bei hoch auflösenden Fernsehkameras oder Fertigungsrobotern in der Autoindustrie. Denn er entwickelte einen dafür wichtigen optischen Drehverteiler zur Ankopplung einer rotierenden an eine ruhende Glasfaser. Um eine hohe Datenübertragungsrate bei niedriger Signaldämpfung zu erreichen, erfand Ankerhold eine Vorrichtung und ein Verfahren, welche das drehbare Koppeln von Lichtleitfasern mit Hilfe einer "flüssigen Übergangsfaser" ermöglichen. Angewandt wird das mit 3.000 EUR prämierte Verfahren überall dort, wo in drehenden Systemen schnell große Datenmengen übertragen werden müssen.



 

Auto-Motoren werden immer moderner und auch abgasärmer, aber erst eine Nachbehandlung der Abgase macht sie tatsächlich umweltverträglich, fand Erfinder Prof. Dr.-Ing. Werner Müller von der TU Kaiserslautern. Zur Unterstützung der Katalysatoren erfand Müller einen Reaktor zur thermischen Zersetzung von Festharnstoff. Bei großer Hitze setzen die kleinen weißen Kügelchen Ammoniak frei, welches dann mit den Stickoxiden aus den Abgasen reagiert und zu ungiftigem Stickstoff und Wasser wird. Für seine umweltfreundliche Erfindung erhielt Müller 2.000 EUR Preisgeld.



 

ISB-Kontakt:


Thorsten Fromm, Tel.: 06131/ 985-479, Fax: 06131/ 985-299,
E-Mail: thorsten.fromm@isb.rlp.de