Die ISB hat auch 2005 - wie in den Vorjahren - eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung betrieben. Das Bilanzvolumen im ISB-Konzern stieg von 1,37 Mrd. EUR auf 2,51 Mrd. EUR. Der Jahresüberschuss stieg von 3,18 Mio. EUR auf 3,26 Mio. EUR. Auch im ersten Halbjahr 2006 hat sich die Wachstumsdynamik weiter fortgesetzt. Das Bilanzvolumen der ISB zum 30. Juni stieg weiter auf 2,87 Mrd. EUR.
Der rheinland-pfälzische Finanzminister Prof. Dr. Ingolf Deubel sprach auf der Bilanzpressekonferenz in Mainz von "sehr ordentlichen Zahlen". Wirtschaftsminister Hendrik Hering verwies auf den "enormen Beitrag", den die ISB für den Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz geleistet habe: "Die ISB hat sich im Jahr 2005 an 2600 Projektfinanzierungen beteiligt. Damit hat sie rund 20.500 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres hat die ISB mit ihren Instrumenten und Maßnahmen bereits rund 5.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert." Finanzminister Deubel sagte, die ISB werde ihre erfolgreiche Arbeit mit noch mehr Einsatz und "großer Kontinuität weiter führen". Für die Bank bleibe selbstverständlich auch in Zukunft das Wirtschaftsministerium der wichtigste Auftraggeber. Die ISB ist die landeseigene Förderbank von Rheinland-Pfalz. Mit der neuen Legislaturperiode fällt sie unter die Aufsicht des Finanzministeriums, nachdem zuvor das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW) diese Aufgabe wahrgenommen hatte.
Wirtschaftsminister Hering kündigte an, sich für eine "noch zielgenauere Förderung des Mittelstands" einzusetzen: "Der Mittelstand ist das Herz der rheinland-pfälzischen Wirtschaft." Auch die Förderung und Sicherung von Ausbildungsplätzen habe weiter besondere Priorität: "Hierauf werden wir unser Augenmerk ganz besonders richten."
Erfolgreicher Jahresabschluss 2005
Mit 3,26 Mio. EUR liegt der Jahresüberschuss im ISB-Konzern wiederum leicht über dem Ergebnis des Vorjahres (3,18 Mio. EUR). Sehr deutlich ist das Bilanzvolumen gewachsen: um 83,2 Prozent (im Vorjahr um 18,7 Prozent) auf 2,51 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,37 Mrd. EUR). Das Geschäftsvolumen in der Gruppe erreichte Ende 2005 einen Betrag von 3,2 Mrd. EUR gegenüber 1,97 Mrd. EUR im Vorjahr.
Die Zinserträge stiegen aufgrund eines erhöhten Darlehensvolumens um mehr als 15 Prozent auf 45 Mio. EUR. Zudem sind die laufenden Erträge aus dem Fondsbestand sowie den verbundenen Unternehmen erheblich angewachsen. Dem stehen höhere Zinsaufwendungen gegenüber, so dass sich ein um 1,9 Mio. EUR höheres Zins- und Beteiligungsergebnis von insgesamt 12,5 Mio. EUR ergibt. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent. Bei Berücksichtigung des um 8,3 Prozent auf 5,2 Mio. EUR gestiegenen Provisionsüberschusses stieg der Rohertrag um 13,3 Prozent auf 18,8 Mio. EUR.
Die Personalaufwendungen sowie die anderen Verwaltungskosten stiegen dagegen nur moderat, so dass das Teilbetriebsergebnis erfreulich um 1,8 Mio. EUR, das sind 56 Prozent, auf 5,0 Mio. EUR angewachsen ist. Durch weitere Optimierungen in den Geschäftsprozessen sank die Personaleinsatzquote auf nunmehr 15,6 Prozent nach 18,1 Prozent im Vorjahr.
Für erkennbare Risiken aus dem ISB-eigenen Bürgschaftsgeschäft wurde der Umfang der einzelnen Rückstellungen von 1,188 Mio. EUR auf 1,314 Mio. EUR erhöht. Pauschalrückstellungen wurden in Höhe von 108.000 EUR gebildet. Die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen für das Darlehens- und beteiligungsnahe Geschäft des Konzerns wurden von 2,672 Mio. EUR auf 5,768 Mio. EUR erhöht; sie decken die erkennbaren Einzelrisiken sowie latente Risiken in angemessenem Umfang ab.
2005: Über 20.500 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert
Einschließlich der bewilligten Bürgschaften und Garantien hat sich die ISB im Jahre 2005 an nahezu 2.600 Projektfinanzierungen beteiligt; das sind knapp 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Hierdurch wurden über 20.500 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert. Dass sich diese Erfolgsgeschichte auch im laufenden Jahr fortschreiben lässt, belegen aktuelle Zahlen. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden bisher mit Darlehen, Zuschüssen und Gewährleistungen für 975 Projekte annähernd 5.000 Dauerarbeitsplätze eingerichtet und erhalten.
Ausbildungsförderung gestiegen
Weiterhin steigende Bedeutung in der Arbeit der ISB hat die Ausbildungsförderung: Mit insgesamt fast 970 Bewilligungen wurde in 2005 das Vorjahresergebnis (701 Bewilligungen) deutlich übertroffen. Neben zinsgünstigen Ausbildungsplatzdarlehen in Höhe von 14,1 Mio. EUR wurden Zuschüsse von rund 2,6 Mio. EUR bereitgestellt. Auf ein Ausbildungsplatzsonderprogramm, das das Land ab Oktober 2005 gemeinsam mit der BASF aufgelegt hat, entfielen knapp 2 Mio. EUR. Dabei wurden bis zum Jahresende noch 400 Bewilligungen ausgesprochen.
Das Ausbildungsplatzförderungsprogramm der ISB wird auch in 2006 mit zinsgünstigen Darlehen fortgeführt.
188 Mio. EUR an Investitionen durch Regionalförderung ermöglicht
Innerhalb der Zuschussprogramme dominiert, gemessen am bewilligten Zuschussvolumen, weiter die Einzelbetriebliche Regionalförderung. Hierbei unterstützt die ISB vorwiegend mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung von Investitionsvorhaben in den strukturschwachen Gebieten. Im Berichtsjahr wurden 138 Bewilligungen mit einem Zuschussvolumen von fast 24 Mio. EUR ausgesprochen. Im Zuge der geförderten Projekte konnten Investitionen in Höhe von 188 Mio. EUR angestoßen und damit ein Beitrag zur Schaffung von fast 600 neuen und zur Sicherung von rund 1.200 bestehenden Arbeitsplätzen geleistet werden.
Innovations- und Technologieförderung sehr erfolgreich
Die Durchführung der Innovations- und Technologieprogramme stellte sich in 2005 sehr erfolgreich dar: Mit insgesamt 77 Bewilligungen wurde das beste Ergebnis der letzten fünf Jahre erreicht. Neben Zuschüssen von insgesamt rund 6,3 Mio. EUR wurden in 2005 erstmals auch Darlehen mit einem Volumen von 13,9 Mio. EUR über die Hausbanken zur Finanzierung von Investitionen in Technologie- und Energieprojekte bereitgestellt.
Die Förderprogramme aus dem Technologiebereich werden oftmals kombiniert mit Wagniskapital, das die ISB durch verschiedene Tochtergesellschaften anbietet. Hierdurch haben die Unternehmen die Möglichkeit, ihre Eigenkapitalbasis zu stärken. Im Bereich Venture-Capital der ISB sowie über die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft MBG wurden 103 Beteiligungen bewilligt (2004: 109, 2003: 60). Die Anzahl der einzelnen offenen und stillen Beteiligungen sowie sonstigen Mezzaninen Finanzierungsformen stieg von 414 auf 449.
Mittelstandsförderung online
Eine positive Entwicklung war auch beim Mittelstandsförderungsprogramm festzustellen. Mit diesem Instrument unterstützt die ISB mittelständische Produktions- und Dienstleistungsbetriebe, Handwerksbetriebe und Existenzgründer durch zinsgünstige Darlehen, die zur Investitionsfinanzierung eingesetzt werden können. Durch die Gewährung von zinsgünstigen Darlehen in Höhe von 23 Mio. EUR wurden Investitionen in Höhe von 65 Mio. EUR ermöglicht. Zwischenzeitlich erfolgt die Antragstellung online mit einer Bearbeitungszeit von nur noch 3 bis 5 Tagen. Beigetragen hierzu hat auch eine deutliche Verschlankung der Förderrichtlinie.
Steigende Darlehen an öffentliche Gebietskörperschaften
Bei den ISB-Darlehen an öffentliche Gebietskörperschaften und öffentliche Gesellschaften sowie an die Träger von sozialen Einrichtungen erreichte das Neugeschäftsvolumen im Berichtsjahr eine Steigerung auf insgesamt fast 800 Mio. EUR (Vorjahr: rund 188 Mio. EUR).
Auch in 2005 hat die ISB für zahlreiche Landesprogramme die haushaltstechnische Abwicklung übernommen. Dabei wurden 33 Haushaltstitel bewirtschaftet und Zuschüsse von rund 73 Mio. EUR für betriebliche Investitionsvorhaben und Projekte aus Bereichen wie Infrastruktur, Fremdenverkehr, berufliche Bildung, Technologie oder Energie ausgezahlt. Mehr Nachfrage nach Gewährleistungen
Deutlich gestiegen ist insgesamt auch die Nachfrage nach Gewährleistungen, was zeige, dass das Bürgschafts- und Garantiegeschäft einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Kreditversorgung des Mittelstandes leiste. Mit 595 Anträgen ist die Anzahl gegenüber dem Vorjahr (336 Anträge) um rund 77 Prozent erheblich gestiegen. Bei den Sonderhaftungsfonds wurden mit 396 Anträgen (Vorjahr: 229 Anträge) so viele Anträge wie schon seit mehreren Jahren nicht mehr gestellt. Bei den ISB-Bürgschaften war eine Steigerung auf 18 Anträge auszumachen. Bei den Landesbürgschaften bewegte sich die Nachfrage im Durchschnitt der Vorjahre.
Mit den neuen Programmen "Bürgschaft Direkt" der ISB und der KGG-Handwerk (Kreditgarantiegemeinschaft des Handwerks) besteht seit Mitte 2005 die Möglichkeit, unmittelbar Bürgschaftsanträge zu stellen, ohne zuvor ein zur Finanzierung eines konkreten Vorhabens bereites Kreditinstitut suchen zu müssen. Für Finanzminister Deubel und Wirtschaftsminister Hering ist dies "ein wichtiger und richtiger Schritt" um auch denjenigen Unternehmen den Zugang zu Kreditfinanzierungen zu erleichtern, die früher wegen des Fehlens von Kreditsicherheiten von den Kreditinstituten nicht angenommen wurden.
Auf insgesamt 104,1 Mio. EUR beläuft sich das genehmigte Gewährleistungsvolumen aller Sparten. Mit 56,1 Mio. EUR wurden bei den Sonderhaftungsfonds Kreditbürgschaften und Beteiligungsgarantien die höchsten Genehmigungsvolumen seit Errichtung der Fonds erreicht. Bei den Landesbürgschaften ist schon immer eine starke Sprunghaftigkeit der Volumina festzustellen gewesen. Das neu genehmigte Volumen stieg im Jahre 2005 um 54 Prozent auf 33,5 Mio. EUR. So hoch wie nie zuvor war mit insgesamt 11,7 Mio. EUR das genehmigte Volumen bei den Gewährleistungen der KGG-Handwerk. ISB-Bürgschaften wurden in Höhe von 2,9 Mio. EUR genehmigt.
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