Bauckhage: "Streichung der Vorlage die beste Nachbesserung" Minister stellt erweiterte Fördermöglichkeiten über ISB-Darlehen vor

"Auch in diesem Jahr sind große Kraftanstrengungen erforderlich, damit erneut jeder ausbildungsfähige und ausbildungswillige Jugendliche eine Lehrstelle erhält", sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage. Durch die steigende Zahl der Schulabgänger aus allgemein bildenden Schulen und die zusätzliche Nachfrage durch Jugendliche aus berufsvorbereitenden Maßnahmen sind nach Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung in den westdeutschen Bundesländern deutlich mehr zusätzliche Ausbildungsverträge in diesem Jahr erforderlich, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Angesichts dieser Herausforderung gelte es, so der Minister weiter, für die Unternehmen Anreize zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze zu setzen. Deshalb werde die landeseigende Investitions- und Strukturbank die Fördermöglichkeiten über ihre Ausbildungsdarlehen ausbauen, kündigte der Minister an.

"In schwierigen konjunkturellen Zeiten ist die Schaffung von Anreizen sinnvoller als die Androhung von Strafen", sagte der Minister und bekräftigte sein Nein zur geplanten Ausbildungsplatzabgabe. "Die beste Nachbesserung ist die ersatzlose Streichung der Gesetzesvorlage", so Bauckhage mit Blick auf die heute veröffentlichten Änderungspläne an der Gesetzesvorlage zur Ausbildungsplatzabgabe.

ISB-Geschäftsführer Hans-Joachim Metternich führte aus, dass ab sofort!im Rahmen der ISB-Ausbildungsdarlehen grundsätzlich jeder Betrieb mit bis zu zehn Beschäftigen gefördert werden könne, wenn er einen oder mehrere zusätzliche Ausbildungsplätze schaffe. Gerade für diese Unternehmen stelle Beschäftigung von Auszubildenden eine besondere Herausforderung dar. Neben diesen Betrieben unterstütze die ISB mit dem Programm auch Existenzgründer, die Auszubildende einstellen. Gefördert werden auch Betriebe, die leistungsschwächere Jugendliche wie zum Beispiel Absolventen des so genannten Berufsvorbereitungsjahres oder Hauptschüler ohne Abschluss und Auszubildende aus in Insolvenz befindlichen Betrieben übernehmen. "Für jeden neu geschaffenen Ausbildungsplatz stellen wir ein Darlehen von bis zu 25.000 EUR bereit, wobei eine 50-prozentige Haftungsübernahme durch die ISB angeboten wird. Bei Existenzgründern beträgt die Darlehenssumme sogar 40.000 EUR pro Ausbildungsplatz", ergänzte Metternich. Der Zinssatz liegt derzeit bei 3,3 % (mit Haftungsfreistellung bei 3,5%) bei einer Laufzeit von fünf Jahren.

Erfreut zeigten sich die Kammern über diese Fördermöglichkeiten: Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, unterstrich, dass mit dem Förderprogramm ein notwendiges, zweckmäßiges und wirkungsvolles Instrument zur Stabilisierung des diesjährigen betrieblichen Ausbildungsstellenmarktes geschaffen worden sei. Gerade das Handwerk dürfte von den zusätzlichen Fördermöglichkeiten des Darlehensprogramms in besonderem Maße profitieren. Hans-Jürgen Podzun, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, betonte, dass die Programmerweiterung passgenau und bedarfsorientiert zur Erschließung zusätzlicher Ausbildungsplätze beitrage.

Anträge für das Programm, das mit einem Volumen von 50 Mio. EUR ausgestattet ist, können bei den Hausbanken für alle in 2004 bereits abgeschlossenen bzw. noch abzuschließenden Ausbildungsverträge gestellt werden. Antragsunterlagen und Darlehensrichtlinien können unter www.isb.rlp.de herunter geladen werden. Für Rückfragen hat die ISB unter der Telefonnummer 06131/985-359 eine Hotline eingerichtet.

Weitere Informationen zum ISB-Darlehen zur Schaffung von Ausbildungsstellen 2004:
>> Detailinformationen
>> Antrag zum Download