"Nur mit Mut und Innovationen schaffen es Unternehmen heute auf die Spitzenplätze nationaler und internationaler Märkte", sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering anlässlich der Veranstaltung "Success - Outputorientierte Innovationsförderung" der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH in Mainz.
In der Verleihung des Innovationspreises Success sieht der Minister daher ein klares Signal zur Stärkung von Innovations- und Erfindergeist. Hering zeichnete 13 Unternehmen aus, die den Mut gehabt haben, neue Wege zu gehen und denen es in vorbildlicher Weise gelungen ist, durch Innovationen am Markt erfolgreich zu sein.
Der Minister ermunterte die rheinland-pfälzischen Unternehmen, auch in Zukunft Erfindergeist zu entwickeln und den bereits eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. "Wir brauchen in Deutschland und in Rheinland-Pfalz eine umfassende Innovationskultur. Neue Techniken sind wichtig, um im Wettbewerb bestehen zu können", betonte der Minister.
"Damit dies auch in einem möglichst innovationsfreundlichen Umfeld möglich ist, haben wir in Rheinland-Pfalz unsere Innovationspolitik als eine zentrale Säule der Wirtschaftspolitik auf- und ausgebaut", unterstrich der Minister. Das Land fördere Innovationsvorhaben, um innovative Ideen trotz knapper Kapitaldecken zur Umsetzung zu verhelfen. Zunehmend wichtiger würden Netzwerke und Cluster, in denen gemeinsam mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen Synergien genutzt werden können. Das Land werde daher verstärkt den Aufbau von Netzwerken und Clustern als Teil der Mittelstandspolitik unterstützen.
"Seit 1998 setzt die ISB das Konzept der "Outputorientierten Innovationsförderung" im Rahmen ihrer Technologie-Förderaufgaben sehr erfolgreich ein", hob Hans-Joachim Metternich, Sprecher der ISB-Geschäftsführung, hervor. Die Höhe der Förderung richte sich dabei nach dem Innovationsgrad der Neuentwicklung und dem damit erzielten Umsatz. Seit Januar 1998 seien von der ISB einschließlich der jetzt prämierten Unternehmen Prämien mit einem Volumen von insgesamt über 3,2 Mio. EUR. ausgezahlt worden. Der Anteil der Handwerksbetriebe liege bei rund 30 Prozent. "Dies wird in keinem anderen Technologie-Förderprogramm des Landes erreicht", betonte Metternich. Hauptpreisträger
Munsch Kunststoffschweißtechnik GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach
Vorhaben: Einhand-Kunststoff-Schweißextruder für thermoplastische Kunststoffe Über einen stufenlos regelbaren Elektromotor wird ein Schweißdraht aus Kunststoff in den Extruder eingezogen, erhitzt und zu einer homogen Masse aufgeschmolzen. Eine Vorwärmdüse bringt die zu verbindenden Fügeteile auf Schweißtemperatur, bevor sie mit der erhitzten Kunststoffmasse verschweißt werden. Der Kunststoff-Schweißextruder ist patentiert und als einziges Gerät seiner Art mit nur einer Hand zu bedienen.
Prämie: 25.000 EUR
t-s-i.de Misch- und Dosiertechnik GmbH, 66957 Vinningen
Vorhaben: Automat zum Verkleben von Isolierglas im Fensterrahmen Mit den zwei Anlagenkomponenten "Mastermix" und "Monoflow" ist es möglich, mit Zwei- bzw. Einkomponentenklebern die Isolierverglasung direkt in Fensterrahmen einzukleben. Die Maschinenmodule sind so konzipiert, dass sie in entsprechende Fertigungsstraßen integriert werden können. Die Fensterfertigung ist insgesamt günstiger darstellbar. Das Isolierglas kann durch die Verklebung mit dem Rahmen nun auch statische Eigenschaften des Fensters übernehmen (leichterer Rahmen etc.).
Prämie: 14.000 EUR
ALKOMA MASCHINENBAU; Max Albrecht, 66954 Pirmasens
Vorhaben: Fräsautomat zur Herstellung von speziellen Eckprofilen ALKOMA entwickelte eine Spezialfräsmaschine für die Verarbeitung von speziellen Kunststoffprofilen. Die Maschine ist mit 32 Fräseinheiten ausgestattet, mit denen in einem Arbeitsgang Durchbrüche in die Profile gefräst werden. Die Kunststoffprofile dienen der Verbindung von Wandelementen für einfache Hauskonstruktionen aus PVC, die vorwiegend in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen sollen. Die mit einem hohen Automatisierungsgrad ausgestattete Maschine wurde gezielt auf diesen Markt konzipiert und kann auch von ungelerntem Personal bedient werden.
Prämie: 12.000 EUR
Weitere Preisträger:
Garrecht Avionik GmbH, 55411 Bingen
Vorhaben: Sekundärradar für Sport- und Kleinflugzeuge Wird ein Flugzeug vom Bodenradar erfasst, sendet es ein Antwortsignal zurück. Das Antwortsignal kann als fester "Reply-Code" vom Piloten eingestellt werden. Weltweit stehen insgesamt 4096 Reply-Codes zur Verfügung. Die Technik wird leistungsfähigen Radarsystemen nicht mehr gerecht. Die Staaten der EU haben sich daher für eine neue Technologie entschieden. Für den Instrumentenflugverkehr müssen nun Flugzeuge einen Transponder mitführen, der als Antwort auf ein Radarsignal nun eine dem Flugzeug fest zugeordnete Adresse sendet (selektive Abfrage; Mode-S). Garrecht baut ein solches „Mode-S Transpondersystem“ und bietet weltweit eines der leichtesten und kleinsten Geräte an. Dies ist insbesondere für den Einsatz in Sport- und Kleinflugzeugen von besonderer Bedeutung.
FRANZ ROTTNER GmbH, 67551 Worms
Vorhaben: RIS Railway-Inspection-System für Schienenfahrzeuge Das Railway-Inspection-System (RIS) der FRANZ ROTTNER GmbH ist ein modular konzipiertes Prüf- und Wägesystem für Schienenfahrzeuge. Mit Hilfe des RIS können nach vorgegebenen Normen Radkraftmessungen, Wagen-ecklastermittlungen und Drehgestellprüfungen durchgeführt werden. Die Systemkomponenten sind einzeln einsetzbar und untereinander vernetz- und kombinierbar. Das Messsystem zeichnet sich durch seine flexible und modulare Bauweise aus und befindet sich bei verschiedenen in- und ausländischen Bahngesellschaften im Einsatz.
ABF-Bohrtechnik GmbH & Co. KG, 54516 Wittlich
Vorhaben: Druckrohr-Automat "ABF-Pneumat" für die Pfahlgründung Der Druckrohr-Automat „ABF-Pneumat" wurde für den Spezialtiefbau konzipiert. Zum Einbringen von Pfahlgründungen sind hier Bohrungen bis in eine Tiefe von 30 Metern erforderlich. Hierzu müssen die Bohrrohre mit einem Durchmesser von bis zu 1,50 Meter aufeinander gesetzt und mit dem eigentlichen Bohrkran verbunden werden. Die Verbindung der Bohrrohre erfolgte bislang von Hand mit hohem Unfallrisiko. Mit dem Druckluft betriebenen Aufsatzstück "ABF-Pneumat" werden die Rohrsegmente automatisch verriegelt. Die Pneumatikzylinder und Hebelmechanik werden per Funkfernsteuerung ausgelöst.
Hubert Buhs, 56457 Westerburg-Sainscheid
Vorhaben: Modifizierter Fräsautomat zur Herstellung von Geländerstäben Durch den individuellen Umbau eines Fräsautomaten ist es der Firma Buhs gelungen, die traditionelle Produktionsweise zur Herstellung von Rundstäben für Treppengeländer grundlegend umzukehren. Bei dem neuen Produktionsverfahren steht das zu bearbeitende viereckige Werkstück still während zwei mit speziellen Werkzeugen bestückte Fräsköpfe rotieren. Mit einer Stundenleistung von ca. 900 Stück formt die Maschine rund 10-mal so viele Stäbe wie ein herkömmlicher Drehautomat.
Klein Elektronik GmbH, 54516 Wittlich
Vorhaben: Steuerung für Caravan-Dachfenster Bislang mussten Dachfenster in Wohnwagen von Hand geöffnet und geschlossen werden. Bei Abwesenheit des Campers und aufkommendem Regewetter war das Eindringen des Regenwassers nahezu vorprogrammiert. Mit dem neu entwickelten Elektrobausatz ist das Dachfenster mit einem elektrischen Antrieb zum Öffnen und Schließen ausgerüstet. Öffnen und Schließen erfolgt dann per Funk-Fernbedienung oder automatisch mittels Regensensor.
SCHNORR Keramik GmbH, 76764 Rheinzabern
Vorhaben: Presse zur Herstellung von keramischen Entlüftungsrohren Die Fa. SCHNORR Keramik ist Hersteller von keramischem Dachzubehör, Ziegeln, Rohre etc. in verschiedenen Formaten. Für die Herstellung eines Entlüftungsrohres mit ausgepresstem Kranz wurde eine druckluftbetriebene Coronapresse entwickelt. Darin wird der Rohling (Grünling) nach dem Strangpressen über zwei profilierte Pressbacken in seine endgültige Form ausgeformt. Mit Hilfe des selbstkonzipierten Pressverfahrens können nun bis zu 60 Entlüftungsrohre pro Stunde produziert werden.
Groß-Funk GmbH, 67707 Schopp
Vorhaben: Funkfernsteuerung mit integriertem Rangelimiter Funkfernsteuerungen haben Reichweiten bis zu 300 m und werden eingesetzt z.B. für die Fernauslösung von Wagonentladungen. Aus Sicherheitsgründen war zu gewährleisten, dass der Bediener stets über Sichtverbindung mit dem zu führenden Objekt hält. Gross-Funk löste diese Aufgabe durch Integration eines zusätzlichen Mikrowellensenders, der über eine maximale Reichweite von 15 m zyklisch ein Signal sendet, um die Nähe des Bedieners zum Objekt zu überwachen. Nur wenn das Mikrowellensignal von der Fernsteuerung und damit die Nähe des Bedieners bestätigt ist, erlaubt die Fernsteuerung ein Rangieren des zu steuernden Objektes. Somit wird mit den 15 m Abstand zum Objekt die erforderliche Sichtverbindung gewährleistet.
Karl Steiger Anlagenbau und Facility Management GmbH, 67069 Ludwigshafen
Vorhaben: Kraftstoff-Mischanlage für Dieselkraftstoff mit Pflanzenöl Die Beimischung von Biokraftstoffen beim Diesel ist im Rahmen europäischer Normen bis zu 5 % erlaubt. Betreiber von eigenen Fuhrparks mit Dieselfahrzeugen, wie z.B. öffentliche Verkehrsbetriebe, können über diese Quote hinaus je nach Außentemperatur etc. auch höhere Beimischungen von Pflanzenöl für ihre Flotte definieren. Hierzu werden spezielle Beimischanlagen benötigt. Steiger plant, baut und installiert entsprechende Anlagen, mit denen das Mischungsverhältnis variabel bestimmt und somit je nach Einsatzmenge bis zu 14 % Treibstoffkosten eingespart. Zusätzlich werden schädliche Treibhausgas (z.B. CO2) reduziert.
Bernd Schwegmann GmbH & Co. KG, 53501 Grafschaft
Vorhaben: Hautverhinderungsmittel für Lacke und Farben Farben und Lacke reagieren in Verbindung mit Sauerstoff und bilden eine Haut an der Oberfläche. Um diesen unerwünschten Effekt vor dem Auftragen zu vermeiden, werden Antioxidantien auf der Basis von Methyethylketoxim zugesetzt. Diese Komponente steht jedoch im Verdacht Krebs auszulösen und entsprechende Produkte müssen sicherheitstechnisch gekennzeichnet werden. Das neue Additiv "Antigel KF" von Schwegmann stellt eine umweltfreundliche Alternative zu Ketoxim dar. Es kann in allen marktüblichen Lacksystemen verwendet werden und ist kennzeichnungsfrei.
MAWI-Tex GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach
Vorhaben: Prallwand für Turnhallen aus feuerbeständigen Materialien Das Brand- und Prallschutz-System "MT-B1" dient als Sicherheits-Wandverkleidung in Sport- und Mehrzweckhallen. Das Gesamtsystem erfüllt die hohen Anforderungen an Brandschutz und trägt maßgeblich mit dazu bei, Kinder und Jugendliche im Schul- und Vereinssport vor Verletzungen zu schützen. Die Wandverkleidung erfüllt alle sicherheitstechnischen Anforderungen.