Jetzt ist es soweit: Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH ist in ihr neues Domizil gezogen. Seit 12.2.2001 finden Sie die ISB in der Holzhofstraße 4, in 55116 Mainz. Die Telefon- und Faxnummern sowie die E-Mail Adressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben unverändert.
Die neue Heimat der Handwerkskammer Rheinhessen sowie der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH im Dreieck zwischen Dagobert-, Holzhof- und Neutorstraße ist, wie es HWK-Präsident Karl Josef Wirges formulierte, eine "gelungene Kombination aus Alt und Neu, aus bewährter Tradition und Innovation, aus historischer Bausubstanz und modernen Gestaltungselementen." Beides zusammengenommen, so Wirges als Sprecher der Bauherrengemeinschaft aus Handwerkskammer Rheinhessen und Zusatzversorgungskasse des Deutschen Maler- und Lackiererhandwerks (ZVK), sei "die Grundlage für ein modernes Dienstleistungszentrum für Handwerk und Mittelstand im 21. Jahrhundert."
ISB-Geschäftsführer Hans-Joachim Metternich erwartet von dem gemeinsamen Domizil – die ISB ist der größte Mieter – "sowohl räumliche als auch personelle Synergien." So verweist er unter anderem auf die gemeinsame Nutzung der Veranstaltungshalle im überdachten Innenhof der ehemaligen Lampenfabrik. "Handwerkskammer und ISB werden hier noch enger zum Wohle der Wirtschaft zusammenarbeiten", bekräftigte Metternich.
Eine erhebliche Erleichterung in der Zusammenarbeit von ISB und Handwerkskammer mit Landesregierung und den in Mainz ansässigen Behörden sieht der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Ernst Eggers, durch den neuen gemeinsamen Standort. Das neue Gebäude sei gleichzeitig eine weitere Bereicherung für diesen Teil der Stadt und erleichtere durch die Zentralität sowohl die Anreise per Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Mit im Boot waren bei Planung und Ausführung der Bauarbeiten auch das Denkmal- und Sanierungsamt der Stadt Mainz sowie das Landesamt für Denkmalpflege. Immerhin demonstriert die frühere Lampenfabrik ein Stück Mainzer Industriegeschichte, das mit architektonischer Gründlichkeit (Verantwortung: Architekt Dr. Sever Severain) und handwerklicher Fertigkeit erhalten werden sollte. Beispiele dafür sind, wie Hartmut Fischer von der Stadt Mainz unterstreicht, unter anderem die sorgsame Restaurierung der mit eisernen Blumenmotiven geschmückten, mehrfarbigen Maueranker, die Aufarbeitung der sprossierten Fabrikfenster oder die Einbeziehung von Original-Fassadenteilen im glasüberdachten Innenhof als Dokument der Steinmetzkunst des frühen 20. Jahrhunderts. Damit werde ein spannungsvolles Nebeneinander geschaffen, das beweise, "dass zwar einerseits das Alte seine Existenzberechtigung hat, andererseits aber sich auch das Neue selbstbewusst daneben stellen kann."
Zahlreiche Einblicke in handwerkliche Standards des früheren Bauhandwerks sieht auch Dr. Gerd Rupprecht (Landesamt für Denkmalpflege) durch die beim Bau zutage getretenen baulichen Überreste aus römischen Epochen. Hier seien "perfekte Techniken in der Bauausführung und Gestaltung" zu finden, die immerhin schon vor 2000 Jahren angewandt worden seien.
Auch Handwerk und Kunst werden in dem neuen Gebäude eine attraktive Symbiose eingehen. Mit Blick auf die frühere Nutzung der Lampenfabrik durch rheinland-pfälzische Künstler werden die Türen der Handwerkskammer durch die Sprecherin der Künstlergruppe, Frau Schauder, in verschiedenen Acryl-Wischtechniken und Farbschichten individuell gestaltet. Kunst und Information paart sich in der Eingangshalle. Über Holografien werden HWK und ISB auf vier Fenstern der gerundeten Glasfassade Besucher und Passanten etwa zu Ausstellungen einladen, auf Veranstaltungen hinweisen oder ein anschauliches Bild von den wirtschaftlichen Betätigungen im Land vermitteln. Die Holografie soll somit nach den Worten von HWK-Präsident Karl Josef Wirges Werbeträger für Handwerkskammer sowie Investitions- und Strukturbank sein, Bürgernähe erzeugen und das Dienstleistungskonzept unterstützen.
Noch ein Novum: Passanten können künftig den überdachten Durchgang direkt am neuen Gebäude nutzen – mit Blick sowohl auf den Innenhof und damit auch auf die Replik der alten, ursprünglichen Fassadenromantik des Hauses Neutorstraße 1B, das hier einmal stand, als auch auf die kunsthandwerkliche Galerie im Haus. Sie präsentiert als "galerie forum", so Karl Josef Wirges, auf 100 Quadratmetern ständiger Ausstellungsfläche einen Querschnitt ausgesuchter Exponate des Kunsthandwerks.