Das niedrige Zinsniveau sorgt unverändert für eine große Bereitschaft privater Haushalte, verstärkt in Wohnimmobilien zu investieren. Welche Voraussetzungen Immobilien erfüllen müssen, damit sich eine Investition lohnt und wie die Finanzierung möglichst günstig dargestellt werden kann, stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Immobilie gut – alles gut“, zu der das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und die Volksbanken Raiffeisenbanken des Landes nach Mainz eingeladen hatten.
„Die Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen in Wohnimmobilien sind aufgrund niedriger Zinsen und das vergleichsweise preisstabile Immobilienangebot derzeit optimal“, sagte Finanzminister Dr. Carsten Kühl in seinem Grußwort. In Rheinland-Pfalz sei die Stärkung des Wohneigentums ein zentrales politisches Anliegen. Qualitativ ansprechenden und bezahlbaren Wohnraum für das Breitensegment bereitzustellen sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die zukünftige Herausforderung.
Im vergangenen Jahr hat das Land gemeinsam mit der ISB die Programme der Wohnraumförderung neu ausgerichtet. Die Darlehen für die Finanzierung des Baus oder Erwerbs von Wohnimmobilien vergibt die ISB seither direkt. „Wir unterstützen als Förderbank die Investition in selbst genutztes und vermietetes Wohneigentum“, sagte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. Mit dem neuen Förderinstrument biete die ISB nachrangige Kredite zu erstrangigen Konditionen.
„Bis zu 120.000 Euro kann das Darlehen für den Bau oder Erwerb einer Wohnimmobilie in der Stadt Mainz betragen, im übrigen Rheinland-Pfalz bis zu 100.000 Euro. Modernisierungsmaßnahmen an Bestandsimmobilien von Haushalten mit bis zu vier Personen können mit Darlehen in Höhe von 60.000 Euro gefördert werden“, ergänzte Michael Back, Leiter des Bereichs Wohnraumförderung Markt in der ISB, in einer Gesprächsrunde mit Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Tobias Schmitz, Vorstand der VR-Bank Mainz eG, und Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, über Immobilien als Anlage und Altersvorsorge. Die Teilnehmer des Talks kamen zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage nach Wohnraum in urbanen Gebieten weiter zunehmen werde und die Investition in Wohnimmobilien unverändert eine sichere Geldanlage sei.
„Die Frage, ob es sich lohnt, in die Barrierefreiheit einer Bestandsimmobilie zu investieren, ist eigentlich falsch herum gestellt. Angesichts des demografischen Wandels müssen wir fragen, ob es sich noch lohnen kann, in eine (Bestands)Immobilie zu investieren und dabei nicht an den Abbau von Barrieren zu denken. Die Antwort wird in aller Regel negativ ausfallen“, so Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Nachhaltiges Bauen, da war sich Reker sicher, heißt heute für Bauherren und ihre Architekten oder Innenarchitekten, sich auch dem demografischen Wandel zu stellen.
„Energieeffizienz und Barrierefreiheit greifen ineinander. Für alle Bereiche des Bauens kommen neben den bekannten ein paar weitere Anforderungen hinzu. Umso wichtiger sind unabhängiger Expertenrat und eine solide Planung“, so lautete das Fazit der zweiten Runde, die Modernisierung und zukunftsfähiges modernes Wohnen ohne Barrieren thematisierte. Gemeinsam mit Reker diskutierten Mark Stehle, Vorstand der Genobank Mainz eG, Ullrich Huth, Mitglied des Vorstandes der Handwerkskammer Rheinhessen, sowie Roswitha Sinz, Interessenvertretung NRW und Rheinland-Pfalz, Referentin für Stadtentwicklung und Wohnungspolitik.
Abschließend gab der aus Sendungen wie „Wohnen nach Wunsch“ und „S.O.S. – do it yourself“ bekannte Mick Wewers praktische Tipps zum Bauen und Wohnen: „Am Anfang eines Bau- oder Renovierungsvorhabens steht immer die Planung. Dadurch lässt sich schon im Vorfeld sehr viel Zeit und Geld sparen und eine gute Organisation schützt vor unangenehmen Überraschungen.“