ISB unterstützt Image-Kampagne für Handwerksmeister - Bauckhage betrachtet Zahlen "mit großer Sorge"

Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage hat am Rande seines Besuches der Hannover Messe mit großer Sorge auf die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes zur Umsatzentwicklung im rheinland-pfälzischen Handwerk reagiert und deutliche Strukturreformen gefordert.

"Der größte Feind des Handwerks ist die Schwarzarbeit. Hier müssen wir den Hebel ansetzen. Die Kunden, die selbst immer weniger Geld in der Tasche haben, greifen auf Schwarzarbeiter zurück, weil ihnen die Handwerkerrechnungen oft zu hoch erscheinen", beschrieb der Minister das Dilemma. Deshalb müssten die Handwerker entlastet werden, ohne an der Qualität der Arbeit und damit am falschen Ende zu sparen. Stellschrauben seien das Steuersystem, die sozialen Sicherungssysteme und die Entbürokratisierung.

Der Meisterbrief sei dagegen für ihn keine solche Stellschraube, betonte der Minister. Er sei der Auffassung, dass die hohe Qualität des deutschen Handwerks nur erhalten werden könne, wenn der Große Befähigungsnachweis für die Gründung eines Handwerksunternehmens und für die qualifizierte Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses als Qualitätssiegel weiterhin verlangt werde. "Meiner Ansicht nach ist es mehr als fraglich, ob durch die von der Bundesregierung vorgesehene Neuregelung die bisher hohe Qualität der Ausbildung im Handwerk gehalten werden kann. Dies gilt vor allem dann, wenn immer mehr Betriebe von Handwerkern geführt werden sollen, die keine Meisterprüfung abgelegt haben. Zumal auch die pädagogische Qualifikation von Ausbildern, die keinen Großen Befähigungsnachweis vorweisen können, in Frage zu stellen ist. Denn auch Ausbilden will gelernt sein", sagte Bauckhage.

Der Wirtschaftsminister verwies in diesem Zusammenhang auf die Meister-Image-Kampagne "Morgen Meister!" unter dem zukunftsgerichteten Motto "Gestern Lehrling - Heute Geselle - Morgen Meister!". Initiiert vom Wirtschaftsministerium, den vier Handwerkskammern sowie der ISB soll mit dieser Kampagne das Image des Handwerksmeisters und der Handwerksberufe verbessert und die Perspektiven für eine selbstständige Existenz im Handwerk aufgezeigt werden (>> zur Meldung "Start der Kampagne") . "Wir ziehen alle Register, um dem Negativtrend im Handwerk und den rückläufigen Absolventenzahlen bei den Handwerks-Meisterprüfungen, entgegenzuwirken", betonte Bauckhage.

Weitere Informationen zur Meister-Image-Kampagne finden Sie unter www.morgen-meister.de.