Gründertag 2012: Existenzgründungen erfolgreich planen

Gründungswillige ermutigen, ihre Pläne umzusetzen – für einen gelungenen Start in die Selbstständigkeit sorgen gezielte Beratungs- und Förderangebote in Rheinland-Pfalz. Ein Baustein ist der ISB-Gründertag, zu dem das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in das Foyer der ISB eingeladen hatten. Schwerpunktthemen waren die gewissenhafte Vorbereitung von Unternehmensgründungen sowie Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Gründungswillige.

Zur Eröffnung des Gründertags betonte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke den hohen Stellenwert von Existenzgründungen in Rheinland-Pfalz: Im bundesweiten Vergleich liege Rheinland-Pfalz mit einer Gründerquote von 1,84 Prozent auf Platz eins der Flächenländer. Davor lägen nur die Großstädte Berlin, Hamburg und Bremen. „Eine positive Entwicklung stellen wir auch bei den Gewerbeanmeldungen für Gründungen im Nebenerwerb fest“, sagte Lemke. „Mit 40 Prozent Nebenerwerbsgründungen liegt Rheinland-Pfalz auf Platz drei.“ Damit seien Existenzgründungen für das Land ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.

„Die ISB versteht sich als starker Partner, der Existenzgründern in der schwierigen Anfangsphase, aber auch darüber hinaus maßgeschneiderte finanzielle Lösungen anbietet“, sagte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um eine Neugründung oder eine Unternehmensnachfolge handele, ein Blick in die Förderprogramme der ISB lohne sich immer: Mit zinsgünstigen Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen und Zuschüssen könnten Gründungsvorhaben unterstützt werden. Unter welchen Voraussetzungen diese auch bei einem geringen Kreditvolumen eingesetzt werden können, erklärte sein Kollege Michael Stieb.

In verschiedenen Workshops konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von fachkundigen Experten aus erster Hand informieren. Über seine Erfahrungen aus einer Vielzahl von Kreditverhandlungen referierte Martin Müller, Firmenkundenberater der Mainzer Volksbank. „Wer sich gut vorbereitet hat und seine Idee mit Leidenschaft vermitteln kann, hat die besten Chancen“, so Müller. Demnach achten Bankberater bei dem Bankgespräch insbesondere auf zwei Dinge: Der Businessplan muss stimmen und der Gründer muss als potenzieller Unternehmer überzeugen können.

Wie ein guter Businessplan aussieht, verdeutlichte Dirk Janecke. Der Abteilungsleiter für Starthilfe und Unternehmensförderung von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen erklärte, welche Inhalte dort aufbereitet sein müssen. Ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg sei dabei die Beschreibung der Geschäftsidee. „Wird ein Businessplan abgelehnt, dann existierte die Idee in 63 Prozent der Fälle schon in beeindruckender Weise auf dem Markt“, sagte Janecke.

Axel-Ravic Rossa, Experte der Handwerkskammer Rheinhessen, thematisierte in seinem Workshop die Unternehmensnachfolge als besondere Form der Gründung. Aufgrund des demografischen Wandels stünden auch in Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren viele Betriebe vor einem Generationswechsel, sagte Rossa. Wer sich mit dem Gedanken einer Existenzgründung trage, für den könne eine Nachfolge eine gute Alternative sein. Denn: „Die Übernahme eines etablierten Unternehmens bietet große Chancen. Die Geschäftsidee hat sich bewährt und der Kundenstamm besteht schon“, so Rossa.

In einem weiteren Workshop erklärte unter anderem Irene Hohlheimer von dem Institut für Freie Berufe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, worauf es bei der Abgrenzung zwischen einem freien Beruf und einem Gewerbe ankommt. Zudem verriet Hans Emge, Gründungsspezialist beim RKW Rheinland-Pfalz, wie eine Unternehmensgründung optimal gelingt.

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