Sich unter "innovativen technologieorientierten Unternehmen" etwas Konkretes vorzustellen, fällt im Allgemeinen nicht leicht. Sie lassen sich nicht auf einen bestimmten Wirtschaftsbereich wie zum Beispiel "Werkzeugmaschinenbau" oder "Medizintechnik" beschränken. Vielmehr sind sie in vielen Branchen und Sektoren unserer Wirtschaft anzutreffen und stellen oft wichtige Teile der Wertschöpfungskette mit meist entscheidenden Funktionen für Produkte und Dienstleistungen dar. Die Produkte innovativer technologieorientierter Unternehmen sind dabei oft unsichtbare Bestandteile von allgemein vertrauten Geräten wie Autos, Handys oder MP3-Playern. So enthält zum Beispiel der überwiegende Teil der weltweit angebotenen Kaffeeautomaten elektronische Chips made in Rheinland-Pfalz.
Mit der Gründeroffensive 2008 - "starten@hightech" will Wirtschaftsminister Hendrik Hering deutlich machen, warum und wie gerade Unternehmensgründungen mit Fokus auf Technologieorientierung und Innovation in Rheinland-Pfalz unterstützt werden. Sie soll auch zeigen, welche Vielfalt an Technologieunternehmen Rheinland-Pfalz bereits zu bieten hat.
Was veranlasst dazu, gerade innovative technologieorientierten Gründungen in den Mittelpunkt der Gründeroffensive 2008 zu stellen?
Technologieorientierte Gründungen spielen in der Wirtschaft eine besondere Rolle: Sie sorgen für rasche Produktivitätsfortschritte, neue Produkte und Produktqualitäten und ermöglichen es den Hochlohnländern, sich im Wettbewerb mit kostengünstigeren Anbietern zu behaupten.
Aus der Alleinstellung ihrer Produkte und ihrer Dienstleistungen entsteht ein gesamtwirtschaftlicher Nutzen: Innovative Start-Ups treiben den Produktivitätsfortschritt und den strukturellen Wandel der Wirtschaft an.
Aufgrund der Komplexität innovativer Produkte und Dienstleistungen können diese nicht so leicht kopiert werden und bringen daher internationale Wettbewerbsvorteile mit sich.
In einer innovativen Gründung auf Grundlage neuer Geschäftsideen mit eigenen Anpassungs- oder Forschungs- und Entwicklungsarbeiten entstehen deutlich mehr Arbeitsplätze als in einer nicht innovativen Gründung. Innovative, technologieorientierte Gründungen benötigen für ihr Wachstum qualifizierte, gut ausgebildete Mitarbeiter, insbesondere Ingenieure und Naturwissenschaftler. Sie konkurrieren um diese vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zunehmend mit den etablierten Unternehmen, insbesondere den größeren mit gefestigtem Image. Im Rahmen der Gründeroffensive 2008 sollen die Technologie-Start Ups im Lande auch als interessante Arbeitgeber mit flachen Hierarchien und spannenden Produkten deutlicher sichtbar werden.
Innovative technologieorientierte Gründungen haben aber auch eine besondere Situation beim Start:
Bei ihnen ist das Risiko, dass diese Innovation vom Markt nicht (gleich) angenommen wird, besonders hoch. Neue Produkte und Dienstleistungen haben, gerade wenn sie komplex sind, einen hohen Erklärungsbedarf.
In der Regel besteht eine hoher Finanzierungsbedarf und somit ein höheres Risiko aufgrund hoher Forschungskosten und/oder teurer Produktionsmittel. Von daher sind technologieorientierte Gründungen auch eine besondere Herausforderung an die Förderpolitik.
Inzwischen wird auf die Förderung technologieorientierte Unternehmen europa- und bundesweit großer Wert gelegt. Auch das Land Rheinland-Pfalz unterstützt die technologieorientierten Unternehmensgründungen auf vielfältige Weise durch die Bereitstellung von Förderprogrammen und von Infrastruktur in Form von Innovations- und Gründerzentren. Bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH, der Förderbank des Landes, sind spezielle gründerbezogene Förderprogramme angesiedelt wie die Beteiligungsfonds oder das Programm Bürgschaft direkt. Aber auch die allgemeinen Wirtschaftsförderungs- und Technologieprogramme wie das GA-Programm oder die einzelbetriebliche Technologieförderung können von innovativen technologieorientierten Unternehmen in Anspruch genommen werden.
Das Land bietet in Ergänzung zu den Fördermaßnahmen der ISB das Programm FiTOUR als spezielles Förderprogramm an, dass auf die besonderen Bedürfnisse innovativer technologieorientierter Gründungen angepasst ist: FiTOUR - Förderung innovativer technologieorientierter Unternehmensgründungen aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen in Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen:
>> Terminkalender 2008
>> Einzelbetriebliche Technologieförderung
>> Wagnisfinanzierungsgesellschaft für Technologieförderung in Rheinland-Pfalz mbH
Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Mechthild Kern, Tel.: 06131/ 16-2525, E-Mail: gruenderoffensive@mwvlw.rlp.de oder mechthild.kern@mwvlw.rlp.de, Internet: http://www.mwvlw.rlp.de