Firmenportrait Felten Group: High-Tech aus Serrig schafft Arbeitsplätze

Die Felten Group aus Serrig ist ein "Hidden Champion" – ein kleines, recht unbekanntes mittelständisches Unternehmen, das weltweit erfolgreich ist – und dieses Jahr seinen zwanzigsten Gründungstag feiert. Von der Planung über den Einkauf der Waren bis hin zum Ablauf in der Produktion unterstützen die Serriger IT-Programme seit zwanzig Jahren die Arbeit der Menschen. Und seitdem wächst das kleine Unternehmen beständig. Dank der zweistelligen Wachstumsrate im ersten Quartal 2010 kamen bei der Felten Group erst kürzlich wieder drei neue Arbeitsplätze dazu. Mit innovativen IT-Lösungen bringt Geschäftsführer Werner Felten seine Firma nach und nach an die Spitze des Fortschritts im Produktionsmanagement heran. Das besondere an der neuesten Software des IT-Hauses ist, dass sie alle bereits vorhandenen Programme im Produktionsbereich vereint und für einen noch schnelleren Informationsfluss innerhalb der Firma sorgt.

Feltens vorangegangene Software-Entwicklungen hatten bereits eine ähnliche Zielrichtung. Sie wurden im Markt so gut angenommen, dass er 2008 expandieren musste, um ein Jahr später seinen neusten Software-Streich auf den Markt bringen zu können. "Wir mussten viel Kapital in die Entwicklung stecken und die Gewinne mussten direkt in die Vermarktung fließen. Dadurch fehlten die Mittel, um expandieren zu können", erklärt Felten die Situation, die viele gut gehende mittelständische Unternehmen kennen. Unterstützung fand er bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH, dem zentralen landeseigenen Wirtschaftsförderungsinstitut. Über zwei von der ISB gemanagte Beteiligungsgesellschaften, die VC-Gesellschaft der Sparkassen-Organisation in Rheinland-Pfalz und die VC-Gesellschaft der Region Trier, erhielt er Beteiligungskapital für die Finanzierung der Markteinführung der neuen Software-Lösungen. "Unser Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes sowie die Schaffung und Sicherung selbstständiger Existenzen", erklärt Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. Die Felten Group sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gut sich ein innovatives Unternehmen mit Hilfe gezielter Förderung entwickeln könne.

Für Felten war die Beteiligung ein Sprungbrett auf den Weltmarkt. "Es war eine sehr positive Erfahrung, wie problemlos die Zusammenarbeit mit der ISB verlief, und die Erfolge der Markteinführung der neuen Software-Entwicklungen können sich sehen lassen", sagt er erfreut. In Frankreich und in der Schweiz gründete Felten kürzlich Tochterunternehmen und auch in Großbritannien ist die Felten Group an einem Unternehmen beteiligt. Zusätzlich hat die Serriger Firma in Stuttgart, Bremen und Köln Standorte. Die Felten Group beschäftigt mittlerweile 50 Mitarbeiter. "Zu unseren Kunden gehören Beiersdorf, Boehringer Ingelheim oder auch Symrise, der weltweit drittgrößte Hersteller von Geschmackszusätzen", sagt Felten stolz. Zuletzt führte Felten für Symrise die neue Software sogar am Standort in Singapur ein. Das Unternehmen hat sich auf die Bereiche Pharma, Kosmetik, Nahrungs- und Genussmittel spezialisiert.

1990 begann alles damit, dass die Firma, bei der Werner Felten arbeitete, ihren Betrieb ausgliederte. "Ich entschied mich, meine eigene Firma zu gründen und startete im Automations-Bereich. Schon bald entstanden erste Projekte mit dem Ziel, die Produktionsprozesse effizienter zu machen", sagt der Unternehmer heute. Bis zum Ende der 90er Jahre steigerte sich sein Ehrgeiz, eine einzige Software-Lösung für alle Kunden zu schaffen. "Bisher musste für jeden Kunden eine maßgeschneiderte Lösung gefunden werden. Und trotzdem erforderten diese Software-Produkte, dass die Menschen, die sie bedienen, pedantisch alles in Excel-Tabellen eintragen", erklärt der Visionär das veraltete System. Eine Abteilung arbeitet mit SAP, die nächste hat wieder ein anderes System, und alles ist dazu noch an bestimmte Personen und eine aufwändige menschliche Analyse gebunden", sagt Felten. "Production Intelligence" (PI) – Feltens Erfindung – vereinfacht die Handhabung der Software im Produktionsprozess, verbessert die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und ihren unterschiedlichen Programmen und erreicht so eine Produktivitätssteigerung. PI bedeutet für die innovative Serriger Firma einen weiteren Schritt auf dem Weg an die internationale IT-Spitze.