Die fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft und Alltagsleben ermöglicht Unternehmen nicht nur neue Geschäfts- und Produktionsmodelle, sondern macht diese in vielen Fällen sogar erforderlich. Mittelständler, die entsprechende Projekte umsetzen wollen, finden in der Region Koblenz-Mittelrhein grundsätzlich eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten und Ansprechpartner, sind sich dieses Sachverhalts aber oft nicht hinreichend bewusst. Zu diesem Schluss kam eine Expertenrunde, die auf Einladung der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) über die Thematik diskutierte.
Die Initiative Region Koblenz-Mittelrhein e.V. widmet sich dem Ziel, den Wirtschaftsstandort und das Bewusstsein für die Möglichkeiten und Vorteile, die er bietet, zu schärfen: „Neben der inneren Stärke einer Region zählt auch die Wahrnehmung in Deutschland und Europa zu den tragenden Standortfaktoren“, erläuterte Hans-Jörg Assenmacher, Notar und Vorsitzender der Initiative. Das sei eines der Anliegen der Initiative.
Während andernorts unübersichtliche bürokratische Strukturen oft als Hemmschuh für Gründer und Digitalisierungswillige gelten, ist die in Koblenz ansässige SGD Nord selbst Vorreiter bei der Digitalisierung der Verwaltung und bietet Interessierten einen besonderen
Service, wie Präsident Dr. Ulrich Kleemann, zugleich stellvertretender Vorsitzender der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein e.V., ausführte: „Der einheitliche Ansprechpartner EAP der SGD Nord bietet unter der Adresse www.eap.rlp.de allen deutschen wie europäischen Unternehmern und Gründern kostenlose Beratung sowie die Möglichkeit, die wichtigsten Verwaltungsdienstleistungen direkt online zu erledigen.“
Finanzielle Unterstützung finden zukunftsorientierte Unternehmen bei der ISB: „Als Förderbank des Landes unterstützen wir kleine und mittlere rheinland-pfälzische Betriebe mit einer Vielzahl von Programmen in allen Phasen eines Digitalisierungsprojektes dabei, technische wie finanzielle Risiken zu mindern“, erklärte Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. Diese reichten von Zuschüssen zu Beratungskosten oder zu akademischer und industrieller Forschung über Bürgschaften und Darlehen bis hin zu Beteiligungen an technologieorientierten Start-ups.
Ein Beispiel dafür, wie die neuen technischen Möglichkeiten in allen Bereichen neue Geschäftsmodelle ermöglichen, liefert Sdui aus Koblenz: Das Start-up entwickelte eine App, die die Kommunikation zwischen Schulverwaltungen, Schülern, Lehrern und Eltern stark vereinfacht. „Die Finanzierung der ISB ermöglicht es uns, uns ganz auf den Aufbau des Unternehmens und den Vertrieb der App zu konzentrieren“, berichtete Geschäftsführer Daniel Zacharias. Mittlerweile zählt die im Mai gestartete App über 60.000 Anwender in verschiedenen Bundesländern – Tendenz steigend.