„Innovationen sind der entscheidende Treiber für Investitionen, Produktivität und Beschäftigung sowie die Wettbewerbsfähigkeit. Zur Stärkung von Innovationen setzen wir insbesondere auf Vernetzung und Zusammenarbeit“, sagte Schmitt. „Mit Hinblick auf die aktuelle Energiekrise haben viele energieintensive Unternehmen in Rheinland-Pfalz bereits in den letzten Jahren verstärkt auf Innovationen und neuste Technologien gesetzt, um Einsparungen zu realisieren. Die Unternehmen verbinden ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit. Trotzdem sind die steigenden Erdgaspreise eine enorme Herausforderung für alle Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Das gemeinsame Suchen nach Lösungen und der Austausch untereinander – so wie auch hier am heutigen Abend – gewinnt vor diesem Hintergrund noch mehr Bedeutung.“
Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), begrüßte zunächst die Gäste und hob bereits dabei die Vielzahl der innovativen Lösungsansätze der Preisträger hervor. „New Work ist in aller Munde und insbesondere unsere kleinen und mittleren Unternehmen in Rheinland-Pfalz punkten hier durch ihre Kreativität.“ Im anschließenden Talk mit Ministerin Daniela Schmitt wurde auf die Stärkung der Widerstandskraft und Innovationsfähigkeit der Unternehmen in schwierigen Zeiten sowie die Besonderheiten der diesjährigen attraktiven Arbeitgeber aus Rheinland-Pfalz eingegangen.
Keynote Speaker und Gründer von BLACKBOAT, Christoph Magnussen, hat in seinem Vortrag Impulse und Tipps zu New Work und der Arbeitswelt der Zukunft gegeben. Dabei ging er darauf ein, was Unternehmen aus den letzten Jahren lernen und für die Zukunft mitnehmen können. „Unternehmen sollten sich vor allem von dem Gedanken verabschieden, eine Transformation irgendwann abzuschließen. New Work ist eher eine Reise, die nicht so schnell beendet sein wird“, führte Magnussen aus. Daher sollten sich die Unternehmen und Beschäftigen daran gewöhnen, dass Veränderung ein fester Bestandteil des Arbeitslebens ist und bleiben wird.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Auszeichnung der acht Preisträger „Attraktiver Arbeitgeber Rheinland-Pfalz 2022“. Eine unabhängige Jury aus Vertretern von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kürte die Gewinner. Nominiert wurden zuvor insgesamt 24 Arbeitgeber auf Basis der Vorschläge von den Industrie- und Handelskammern (IHK) und Handwerkskammern (HWK) der vier rheinland-pfälzischen Kammerbezirke. Die Best-Practice-Beispiele aus den prämierten Unternehmen belegen, dass es für jedes Unternehmen – unabhängig von Größe oder Branche – vielfältige Ansätze zur Gestaltung einer attraktiven Arbeitgebermarke gibt.
Die Gewinner:
Region Koblenz
Die Förderung von Innovationen nimmt bei dem Unternehmen Baldus Medizintechnik GmbH aus Bendorf einen hohen Stellenwert ein. Dies zeigt sich vor allem durch die agile Organisationsstruktur und Coachings der Teamleads, bei denen die Mitarbeitenden lernen, wie sie mit eigenen Ideen umgehen und diese selbstsicher vorstellen können.
Bei dem Unternehmen JO.Team / Orthopädietechnik W. Jaeger GmbH aus Lahnstein werden nach der 1%-Methode auch kleinste Störungen sofort optimiert und Projekte nach der Kanban Methode so umgesetzt, dass alle betroffenen Mitarbeitenden immer auf dem aktuellen Stand sind. In den wöchentlichen Besprechungen wird, in Anlehnung an das Aristoteles-Projekt von Google, auf eine hohe psychologische Sicherheit der Mitarbeitenden geachtet.
Region Pfalz
Flache Hierarchien, agile Methoden gemäß dem agilen Manifest sowie ein durchgehend papierloses Büro und digitale Workflows sind die Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens BRANDMAUER IT GmbH aus Bellheim. Für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht das Unternehmen seinen Beschäftigten Urlaubserweiterungen, bei denen im Anschluss an Familienbesuche eine Woche lang im Home-Office gearbeitet werden kann.
Der Malerbetrieb Andreas Wöschler aus Wörth legt großen Wert auf ein familiäres und wertschätzendes Miteinander. Damit das Unternehmen in Familienbesitz bleibt, die Arbeitsplätze gesichert werden und die Unternehmenskultur erhalten wird, hat das schon frühzeitig die Nachfolgereglung in Angriff genommen. Für das Jahr 2024 ist die Geschäftsübergabe an den Sohn Paul Wöschler geplant.
Region Rheinhessen
Das Unternehmen audibene GmbH aus Mainz ermöglicht seinen Beschäftigten die deutschlandweite Arbeit aus dem Home-Office dank modernster Video-Kommunikationstechnik, papierloser Prozesse und digitalen Workflows. Der hohe Grad an Digitalisierung ist eine wichtige Voraussetzung, die es dem Unternehmen zudem erlaubt, seinen Mitarbeitenden Workation-Modelle im steuergesetzlichen Rahmen zu ermöglichen.
Das Unternehmens lignum³ zimmerei u. schreinerei GmbH aus Mainz hat sich als Ziel gesetzt, das veraltete Image des Handwerkgewerbes neu zu beleben. Dazu trägt vor allem die digitale Kommunikation bei, bei der mithilfe einer betriebsinternen Software von der ersten Angebotserstellung bis zur Schlussrechnung alles digital abgewickelt wird.
Region Trier
Innerhalb Deutschlands ist bei dem Unternehmen moccamedia GmbH aus Trier bis zu 100 Prozent mobiles Arbeiten möglich. Geprägt von einem hohen Innovations- und Agilitätsgrad werden Ideen in monatlichen digitalen „Town-Hall-Meetings“ vorgestellt und diskutiert. Des Weiteren werden moderne Techniken, wie Task Boards, Erstellen von Use Cases, Definition of Done und das Arbeiten mit Personas zur Strukturierung des operativen Geschäftes genutzt.
Das in zweiter Generation familiengeführte Unternehmen GHS GmbH & Co. KG Druck- und Kopierlösungen aus Trier legt großen Wert auf gemeinsamen Austausch, flache Hierarchien sowie eine große Diversität. Dadurch kann sich das Unternehmen schnell an veränderte Bedingungen anpassen. Die Durchführung von angeleiteten Projekten in einem eingerahmten Experimentierraum führt dazu, dass Ideen ausprobiert und gegebenenfalls weiterentwickelt werden können.