Ohne solide Finanzierung bleiben viele gute Ideen schon in der Planungsphase auf der Strecke. Mit der Veranstaltung "Chancen 2011: Finanzierung von Innovationen und Investitionen" informierten der rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretär Alexander Schweitzer, Ingrid Kölzer-Spitzkopf aus dem Vorstand der Sparkasse Mainz und Experten der landeseigenen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH in Mainz über Fördermöglichkeiten, mit denen Unternehmer Innovationen und Investitionen auf den Weg bringen können, um die eigene Position im Wettbewerb zu verbessern und den Aufschwung zu nutzen.
"Wettbewerbsfähige Arbeitsplätze werden auf Dauer nur dann gesichert oder neu entstehen, wenn Produkte und Dienstleistungen einem hohen technologischen Standard entsprechen und im Markt die Nase vorn haben", zeigte sich Wirtschaftsstaatssekretär Alexander Schweitzer überzeugt. "Innovationen sind der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Sie sichern entscheidend unsere Lebensqualität sowie die Zukunftsfähigkeit unserer Sozialsysteme." Die Entwicklung und Anwendung von Zukunftstechnologien eröffne auch kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zu innovativen Hightech-Märkten. Gerade mit innovativen Produkten und Dienstleistungen könnten viele mittelständische Unternehmen auf den hart umkämpften Weltmärkten erfolgreich sein. "Deshalb ist es mit Fokus auf den Mittelstand als Rückgrat unserer Wirtschaft das Ziel der Innovationspolitik des Landes, Rheinland-Pfalz als erfolgreiches Innovationsland auch in Zukunft weiter voran zu bringen", betonte Schweitzer. "Wir wollen durch Förderung von Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes stärken. Hierzu unterstützen wir Innovationsprozesse der Unternehmen von der Idee bis zum Marktzugang durch Rahmensetzungen und Anreize, Infrastrukturen sowie maßgeschneiderte Förderinstrumente."
"Zukunftsträchtige Ideen sind gut für die Wirtschaft und für die erfolgreiche Entwicklung eines Unternehmens, was hierbei zählt, ist die Finanzierung. Damit innovative Geschäftsstrategien umgesetzt werden und zu langfristigem Erfolg führen können, benötigen Unternehmer solide Finanzstrategien", sagte Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. "Die landeseigene Förderbank bietet in Mainz und in ganz Rheinland-Pfalz regelmäßig Informations-veranstaltungen für mittelständische Unternehmen an, die ihre Chancen nutzen und ihre Position im Wettbewerb stärken oder verbessern möchten. Dabei versteht sich die ISB als Dienstleister für die kleinen und mittleren Unternehmen im Land, die Unterstützung brauchen, um an die notwendigen finanziellen Mittel zu gelangen. Sie berät und bietet viele Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung aus einer Hand. Die ISB übernimmt Beteiligungen, stellt Bürgschaften und gewährt Kredite und Zuschüsse", erklärte Dexheimer.
Die wichtige Rolle der Sparkassen für die Finanzierung des Mittelstandes hob Ingrid Kölzer-Spitzkopf, Vorstandsmitglied der Sparkasse Mainz, hervor. Zusätzlich zum Standardangebot sorgten die Sparkassen mit dem Mittelstandskreditfonds für neue Kreditkapazitäten. Auch das Angebot im Bereich des Wagniskapitals für Existenzgründer werde ausgebaut. "Dies gilt insbesondere für die Finanzierung von Innovationen in Zukunftstechnologien", betonte Kölzer-Spitzkopf.
In einer Talkrunde kamen mittelständische Unternehmen aus der Region Mainz zu Wort: Wilfried Röttgers, Geschäftsführer der mitcaps GmbH, Stephanie Renda, Geschäftsführerin der match2blue holding GmbH, sowie der technische Geschäftsführer der Medovent GmbH, Dr. Rivelino Montenegro, sprachen über ihre Erfahrungen mit Innovationsförderung und Zukunftsinvestitionen. Wie erfolgreich kleine und weitgehend unbekannte Unternehmen sogar im weltweiten Wettbewerb sein können, berichtete der Unternehmensberater und Strategieexperte Harald L. Schedl unter dem Titel "Hidden Champions des 21. Jahrhunderts". "Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sowohl in der Wertschöpfung als auch für die Beschäftigung sind die vielen teilweise unbekannten Marktführer, die häufig erstaunliche Marktanteile von 50 und mehr Prozent weltweit erreichen", erklärte Schedl. Er ist Managing Partner bei der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners, gegründet von Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Simon, dem Erfinder des Begriffs "Hidden Champions". Die Hidden Champions zeichneten sich im Gegensatz zu den Großkonzernen durch eine hohe Kontinuität in der Führung und ausgeprägte Langfristigkeit in der Strategie aus. "Die Spezialisierung in Produkt und Service bei gleichzeitiger konsequenter weltweiter Umsetzung ist das Erfolgsgeheimnis des erfolgreichen Mittelstands", verriet der Strategieexperte zum Schluss.
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