Nicht nur Unternehmensgründer mit Ambitionen auf internationale Geschäfte trafen sich bei
„Helsinki meets Mainz“. Die Veranstalter von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen
(IHK) und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) gaben auch bodenständigen
Jungunternehmern und Gründungsinteressierten ungewöhnliche Starthilfe nach dem Motto „Wie
können wir von Finnland lernen?“
Was das skandinavische Land mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern in den Fokus der
rheinhessischen Wirtschaft rückt, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz: „In Finnland
werden jährlich bis zu 700 Start-Ups gegründet. Dieses Phänomen kommt nicht von ungefähr. Das
Land bietet eine umfangreiche Unterstützung durch Business Angels und Förderinstrumente durch
den Staat. So entstand dort in den letzten Jahren ein erfolgreiches Start-up Ökosystem.“
Auch in Rheinland-Pfalz finden Gründerinnen und Gründer günstige Strukturen – so ist das Land
über die ISB an rund 150 aufstrebenden Start-ups beteiligt, zudem beherbergt die Förderbank die
rheinland-pfälzische Geschäftsstelle der Business Angels. „Es ist für alle Beteiligten inspirierend,
sich über Fördermöglichkeiten für Gründerinnen und Gründer auszutauschen. Das finnische
Modell liefert viele Anregungen, wie die Bedingungen für junge rheinhessische Unternehmen
weiter verbessert werden können“, sagte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link.
Zum zentralen Treffpunkt von Investoren und Start-Ups aus der ganzen Welt hat sich die Messe
„Slush“ entwickelt. Oliver Boldt von der Auslandshandelskammer (AHK) Finnland warb vor den
Zuhörern in der IHK: „Wer als junges und technologieorientiertes Unternehmen auf der Suche nach Kapital oder Kollaborationen mit anderen Startups und etablierten Unternehmen ist, der kann
sehr gut in Finnland fündig werden. Als konkreter und geballter Einstieg bietet sich dafür ein
Besuch der alljährlichen SLUSH gegen Jahresende in Helsinki an.“
Wie finnische Jungunternehmer erfolgreich auf internationalem Parkett agieren oder ausländische
Investoren bei einem Pitch überzeugen, war Inhalt des Workshops mit Jochen Faugel von der
Agentur ArcticStartup. Er weiß: „Finnische Start-Ups haben jedes Jahr eine wunderbare
Gelegenheit, auf Messen wie Slush und Arctic15 international aufzutreten. Organisierte
Eventvorbereitung, gezielte Investorenansprache und ein überzeugender Pitch sind der Schlüssel
zum Erfolg."
Die Abteilungsleiterin International bei der IHK für Rheinhessen, Elvin Yilmaz, empfiehlt Gründern
die IHK-Organisation als Informationsbörse vor einem Auslandsengagement: „Die IHKs im
Verbund mit den 140 Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) bieten für Start-ups eine
umfassende Palette von Beratungen und Netzwerkstrukturen. Das ermöglicht die
Geschäftspartnersuche und den Markteinstieg weltweit und vermittelt ein breites Wissen über
Trends und wirtschaftliche Potenziale in vielen Ländermärkten.“
Nach Erfahrung von Lisa Haus, Abteilungsleiterin Unternehmensgründung und
Unternehmensförderung/Innovation bei der IHK für Rheinhessen, agieren Startups im Zuge der
Globalisierung und aufgrund der wachsenden Vernetzung durch digitale Möglichkeiten zunehmend
auf überregionalen Märkten: „Ob New York, Silicon Valley, Tel Aviv oder Helsinki: Auch für
rheinhessische Startups lohnt sich der Blick ins Ausland um Kunden, Geschäftskontakte oder
Investoren vom innovativen Geschäftsmodell zu überzeugen.“