Innovation in der Weinlesetechnik: Der von der Carl Hoffmann Landmaschinen-Fachbetrieb GmbH in Piesport entwickelte Steillagenvollernter wartet auf seinen ersten Einsatz in der kommenden Traubenernte. Für die Realisierung des Forschungs- und Entwicklungsprojektes erhielt das Unternehmen einen Zuschuss in Höhe von rund 192.000 Euro aus dem einzelbetrieblichen Innovations- und Technologieförderprogramm Rheinland-Pfalz (InnoTop), das von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums umgesetzt wird.
Die Fördergelder stammen aus dem Europäischen Fonds für die regionale Entwicklung (EFRE) mit dem Ziel der Sicherung der Regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (RWB). "Wir unterstützen Ideen und Initiativen, die zu neuen Produkten und Dienstleistungen führen und die sichere und zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen", erklärt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Das Unternehmen habe sich in seiner fast 90-jährigen Geschichte zu einem modernen Landmaschinenfachbetrieb entwickelt und operiere weltweit. "Mit 50 hochqualifizierten Mitarbeitern stärkt der Landmaschinenspezialist die Arbeitsmarktregion Mosel."
"Mit dem Steillagenvollernter kann nun auch die Weinlese in Terrassenlagen automatisiert erfolgen. Gegenüber dem bisherigen Stand der Technik haben wir das Ernteaggregat für einen Raupenschlepper konzipiert, der nur eine Fahrgasse benötigt", sagt Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Hoffmann Landmaschinen GmbH. Hinsichtlich des Transports der Trauben und der Abtrennung des Blattwerks habe das Unternehmen auf bekannte Prinzipien zurückgegriffen. "Mit unserem Prototypen haben wir eine schonende Ernte erreicht. Die Trauben sahen aus wie von Hand geerntet, und der Rebstock wurde nicht mechanisch verletzt. Auf qualitativ hochwertiges Lesegut legen alle Winzer großen Wert, auch im Steillagenweinbau." Bestellungen nehme das Unternehmen ab sofort entgegen, die Lieferung der Maschinen könne zur Erntesaison 2015 erfolgen.
"Das technologisch anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben hat uns überzeugt, bislang konnten in Steillagen kaum Maschinen eingesetzt werden. Gerade produzierende Unternehmen müssen mit ihren Produkten oder Verfahren immer innovativer sein als die Konkurrenz oder entsprechende Nischen besetzen, damit sie langfristig am Markt bestehen können", so Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. "Mit dem Programm haben insbesondere kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, eigene Forschungs- und Entwicklungsprojekte umzusetzen."