Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung, begrüßte die Besucher in den Räumen der Autohaus Nahetal GmbH & Co. KG.
„Viel zu oft wird der Gedanke an die Übergabe verdrängt und damit auch das Ergebnis langer unternehmerischer Leistung gefährdet", mahnte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering im Talk mit Moderatorin Patricia Küll und apellierte an die Betriebe, für die Vorbereitung einer Nachfolgeregelung genügend Zeit einzuplanen.
Keine ISB-Veranstaltung ohne Praxisbezug: In Idar-Oberstein gaben (von links) Thomas Loch, Geschäftsführer der Loch+Kunz GmbH & Co. KG, der Geschäftsführer der Steuer Modeschmuck GmbH & Co. KG Oliver Schapperth und Otto Mayer, Sprecher des Vorstandes der Volksbank Hunsrück-Nahe eG, Einblick in gelungene Nachfolgeprozesse.
Die ISB arbeitet eng mit den Kammern als regionalen Partnern in der Wirtschaftsförderung zusammen. In Idar-Oberstein informierten Michael Fuchs, Vizepräsident der IHK Koblenz (links) und Michael Fuhr, Betriebsberater und Leiter des Berufsbildungszentrums Herrstein der HWK Koblenz, über ihre Angebote bei der Begleitung von Unternehmensnachfolgen.
Das eigene Untenehmen aus der Hand zu geben, fällt Unternehmerinnen und Unternehmern naturgemäß oft nicht leicht. Sven Schirmacher, Autor des Buches "Der Nächste, bitte! - die Psychologie der erfolgreichen Unternehmensnachfolge" sprach über die emotionalen und psychologischen Aspekte des Generationswechsels in Unternehmen.
59 Prozent aller Unternehmensnachfolge haben mit Finanzierungsschwierigkeiten zu kämpfen, besagt eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Roland Wagner, Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung I der ISB, erklärte, mit welchen Förderprogrammen die ISB hier helfen kann.
Man kann sein Unternehmen verkaufen, verschenken oder vererben. Dr. Rainer Krein, Steuerberater und Präsidiumsmitglied der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, erklärte, was das jeweils steuerlich bedeutet.
Teil der Veranstaltung war auch ein "Info-Markt": Im Bild der Stand der Volksbank Hunsrück-Nahe eG, an dem die Besucher Fragen zur Finanzierung von Unternehmensnachfolgen stellen konnten.
Die DATEV eG, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, ist Partner der Veranstaltungsreihe "Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge" und informierte am Rande des Termins über ihre Leistungen.
Auch die IHK Koblenz, in deren Kammerbezirk Idar-Oberstein fällt, nutzte die Möglichkeit, mit einem Informationsstand vor Ort die Veranstaltungsteilnehmer über ihre Leistungen und Angebote zu informieren.
Lockere Gesprächsatmosphäre am Stand ded Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V.
Dr. Rainer Krein (links) und Andreas Laux, Geschäftsführer des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e. V. (RKW) in Rheinland-Pfalz, im Dialog am Stand des Vereins.
Netzwerkkontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und Projekte diskutieren - die Möglichkeit dazu ist, neben der fundierten Fachinformation durch die Referenten auf der Bühne, immer ein wichtiges Ziel der ISB-Termine im Land. Unser Fazit nach einem langen informellen Abend bei Wein und Gesprächen in Idar-Oberstein: Hier haben wir unsere Ziele einmal mehr erreicht!
Eine frühzeitige Regelung der Unternehmensnachfolge ist für mittelständische Betriebe sehr wichtig. "Ein Unternehmensstart durch Unternehmensübernahme ist eine große Herausforderung, dazu noch eine von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung", sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering beim Informationsabend "Nach mir die Sintflut?". Jedes Jahr stehen in Rheinland-Pfalz rund 3.800 Unternehmen zur Nachfolge an, rund 320 werden jeweils stillgelegt, weil keine Nachfolgerin oder kein Nachfolger gefunden wird. "Damit gehen Werte, Wissen und auch Arbeitsplätze verloren", so Hering. Mit der Gründeroffensive des Landes "Suche Unternehmen – biete Gründergeist" sollen potentielle Unternehmensgründerinnen und Unternehmensgründer angesprochen und auf die Übernahme als Form der Existenzgründung sowie auf die Beratungs- und Fördermöglichkeiten aufmerksam gemacht werden. "Viel zu oft wird der Gedanke an die Übergabe verdrängt und damit auch das Ergebnis langer unternehmerischer Leistung gefährdet“, so Hering. Der Informationsabend zum Thema Unternehmensnachfolge wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz und der landeseigenen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH ausgerichtet.
Die Entscheidung, den eigenen Betrieb in andere Hände zu geben – gerade wenn kein designierter Nachfolger bereit steht – fällt vielen schwer. "Wir wollen ein Bewusstsein für dieses Problem schaffen und darüber aufklären, welche Wege ein Unternehmer bei einer Übergabe gehen kann", erklärte Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. "Kammern, Banken, Beratungsunternehmen und nicht zuletzt auch die ISB als zentrales Förderinstitut des Landes stehen dem Mittelstand mit Rat und Tat zur Seite. Wir wollen zeigen, dass die Unternehmensnachfolge zum Beispiel im Rahmen einer Übernahme als Existenzgründung neue Chancen bietet und von uns gefördert wird." Einblick in die organisatorische Problematik der Unternehmensnachfolgen gaben im Talk "Die Kammern als starke Partner" Martin Fuchs, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Koblenz, und Michael Fuhr, Betriebsberater und Leiter des Berufsbildungszentrums Herrstein der Handwerkskammer Koblenz.
Über psychologische Hürden bei der Nachfolge und ihre Überwindung sprach Referent Sven Schirmacher in seinem Vortrag "Der Nächste, bitte! – Die Psychologie der erfolgreichen Unternehmensnachfolge". Zu den Referenten des Abends gehörten außerdem Experten der ISB und der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz sowie mittelständische Unternehmer aus der Region, die von ihren Erfahrungen mit Unternehmensnachfolgen berichteten.