Attraktive Unternehmen decken ihren Fachkräftebedarf leichter – diese Idee steckt hinter der neuen Initiative des Wirtschaftsministeriums im Rahmen der Fachkräftestrategie Rheinland-Pfalz. Als Abschluss von vier Auftaktveranstaltungen zur Bildung von Regionalbündnissen im Land zeichnete Wirtschaftsministerin Eveline Lemke im Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz acht Unternehmen aus, die Vorbilder für innovatives Vorgehen bei der Fachkräftesicherung sind.
„Je attraktiver ein Unternehmen für Arbeitnehmer ist, umso geringer sind seine Personalprobleme. Arbeitgeberattraktivität ist ein neues Handlungsfeld meines Ministeriums, weil der Fachkräftemangel nicht ignoriert werden darf“, sagte Lemke. „Wir wollen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bei der vielfach notwendigen Neuausrichtung in der Personalpolitik fördern.“ Eine individuelle Ausrichtung berücksichtige die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Insbesondere standen bei der Auswahl der Best-Practice-Unternehmen die Themen flexible Arbeitsmodelle, Gesundheitsmanagement und individuelle Förderung von Arbeitskräften im Fokus. Zu den Preisträgern gehören:
Aus der Region Trier
Zahnen Technik GmbH aus Arzfeld
Nells Park Hotel aus Trier
Aus der Region Rheinhessen
IP Steuerungstechnik GmbH aus Wallertheim
Werner & Mertz GmbH aus Mainz
Aus der Region Koblenz
GLOBUS Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG aus Zell an der Mosel
Kimmel Zahntechnik GmbH aus Koblenz
Aus der Region Pfalz
Simon Dörr, Meisterbetrieb für Zimmerei und Bedachung aus Hochdorf-Assenheim
EM-Technik GmbH aus Maxdorf
Die Bedeutung einer neuen und zukunftsorientierten Personalpolitik hob Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB, in seiner Begrüßung hervor: „Als Förderbank des Landes ist es eine unserer Kernaufgaben, Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz zu sichern. Indem wir Ansätze unterstützen, die die Lebensphasen der Beschäftigten mit den Anforderungen ihres Berufslebens kombinieren, schaffen wir ideale Voraussetzungen für die Akteure der Wirtschaft.“
In seinem Vortrag über „Erfolgsfaktor Arbeitgeberattraktivität – Unternehmen für die Zukunft fit machen“, sagte Gastredner Dr. Michael Groß: „Der permanente Wandel braucht eine starke Führung, die stärker als je zuvor auf die Kooperation und Kollaboration mit den Mitarbeitern setzt. Daraus entstehen für Unternehmen neue Chancen im Wettbewerb.“ Groß ist Inhaber einer Beratungsgesellschaft für Change Management und Talent Management und als dreifacher Olympiasieger und fünffacher Weltmeister einer der erfolgreichsten Schwimmsportler.
Wie mit strategischer Personalplanung Wertschöpfung gelingt, erläuterte Prof. Dr. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE), die das Projekt seit Start im Jahr 2009 begleitet. „Ein Personalplanungssystem stellt das Fundament dar, denn ohne Cockpit lässt sich nicht gut navigieren“.
Die Bildung von Regionalbündnissen ist der dritte Baustein des Projektes „Lebensphasenorientierte Personalpolitik“. Unternehmerinnen und Unternehmer sowie regionale Akteure kommen hierbei quartalsmäßig zusammen, um unterschiedliche Facetten zu diskutieren und Aktivitäten zur Fachkräftesicherung zu entwickeln.