Im erstmals in Rheinland-Pfalz ausgeschriebenen Unternehmenswettbewerb "Phoenix 2006 – Unternehmen des Jahres in Rheinland-Pfalz" hat Wirtschafts-Staatssekretär Walter Strutz heute in der Sparkasse Koblenz die Urkunden an die Sieger in der Wettbewerbsregion Nord verliehen. Prämiert sind fünf Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die mit herausragenden unternehmerischen Leistungen – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – als "Mutmacher" eine Vorbildfunktion für Andere einnehmen sollen. "Wir wollen mit diesem Wettbewerb das oft vor der breiten Öffentlichkeit verborgene, dabei meist überdurchschnittliche Engagement der rheinland-pfälzischen Unternehmerinnen und Unternehmer ins Rampenlicht stellen und damit Andere motivieren, die auch vor der Bewältigung schwieriger Situationen stehen", erklärte Strutz die Idee für den Wettbewerb.
Die Sieger des Wettbewerbs dürfen das Phoenix-Logo ein Jahr lang in ihrer Außendarstellung verwenden und den Preisträgertitel führen. "Wir haben bei unseren Gesprächen mit den Unternehmen festgestellt, dass oft die öffentliche Anerkennung für die Leistung genügt, um zur Teilnahme zu motivieren", erläuterte Hans-Joachim Metternich, Sprecher der Geschäftsführung der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH. Für die Wirtschaftsförderung des Landes habe der Wettbewerb, bei dem zunächst auf regionaler Ebene Auszeichnungen vergeben werden, und darauf aufbauend der Titel "Phoenix 2006 – Unternehmen des Jahres in Rheinland-Pfalz" in einem Landesentscheid verliehen wird, noch einen erfreulichen Nebeneffekt: "Wir wollen mit ‚Phoenix’ vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern dass es eine ganze Palette von Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in unserem Lande gibt, wie die ISB und die Kammern, aber auch private Unternehmen, die beim Start, bei der Nachfolgeregelung oder beim Weg aus der Krise unterstützen", so Metternich.
Der Phoenix-Preis ist ausgeschrieben worden vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz sowie von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH mit den Partnern Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Dr. Dienst & Partner KG (Koblenz – Frankfurt/M.), dtms – Deutsche Telefon- und Marketing Services AG, den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern sowie der Steuerberaterkammer des Landes Rheinland-Pfalz. Prämiert werden Unternehmen in den Kategorien Das Comeback des Jahres, Der Einsteiger des Jahres sowie Der Senkrechtstarter des Jahres. Dabei werden in der ersten Kategorie vorbildliche "Turnarounds", insbesondere durch gelungene Sanierung und innovative Managementleistungen, geehrt. In der zweiten Kategorie wird die Übernahme oder Unternehmensnachfolge zum Ziel der Sanierung bzw. Neuaufstellung mit innovativen unternehmerischen Konzepten und/oder neuen Technologien prämiert. In der dritten Kategorie wird eine herausragende Umsatz- und Ertragssteigerung durch die Erschließung neuer Märkte oder Geschäftsfelder ausgezeichnet.
Der Staatssekretär zeigte sich überzeugt, dass der Phoenix-Wettbewerb eine Signalwirkung haben werde und betonte dass es viele Wege gäbe, mit denen Unternehmen wieder auf Erfolgskurs gebracht werden können. Die in Koblenz für ihre Leistung ausgezeichneten Unternehmen aus der Region Nord haben gemeinsam mit den Regionalsiegern aus dem mittleren und südlichen Teil von Rheinland-Pfalz nun noch die Chance, am 8. Februar 2006 in Mainz als Landessieger den Titel "Phoenix 2006 – Unternehmen des Jahres in Rheinland-Pfalz" zu erringen.
Regionalsieger in der Kategorie "Comeback des Jahres" wurden die Bitburger Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Messerich und auf Platz 2 die Firma Blizzeria aus Wolken.
- Die Bitburger Maschinenfabrik hatte im Jahre 2004 bereits das Insolvenzverfahren beantragt. Durch vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Insolvenzverwalter sowie durch verbesserte Produktionsabläufe, hohe Motivation der Mitarbeiter und Treue der Lieferanten hat sie erreicht, dass alle Arbeitsplätze erhalten werden konnten, nun wieder konkurrenzfähig produziert wird und ein Liefervertrag mit einem namhaften Reifenhersteller abgeschlossen werden konnte.
- Das Gastronomieunternehmen Blizzeria musste nach der Einführung des Euro einen Umsatzrückgang von mehr als 30 Prozent verschmerzen. Durch schrittweise Umstellung auf Franchising, die Einrichtung eines Online-Portals und gemeinsames Handling der Franchise-Betriebe bei Einkauf, Marketing und Buchhaltung ist Blizzeria nun bereits auf Expansionskurs im europäischen Ausland.
Als "Einsteiger des Jahres" wurde die Fleischerei Steinmetz aus Brauneberg ausgezeichnet.
- Nach dem Tod des Vaters übernahm Michael Steinmetz den Betrieb und richtete die Betriebsabläufe konsequent nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten aus. Die nunmehr ganz ohne Zusatz von Farb- und Konservierungsstoffen hergestellten Fleisch- und Wurstwaren, verbunden mit einer Werbung für verträgliche Qualitätsprodukte erschlossen neue Märkte mit den Zielgruppen gesundheitsbewusste Menschen und Allergiker. Als „nachhaltigen“ Erfolg seines Einstieges betrachtet Inhaber Steinmetz nicht nur das entgegen dem Trend erzielte Umsatzplus, sondern auch den im Bereich Umwelt erbrachten Ressourcenschutz.
"Senkrechtstarter des Jahres" in der Region Nord sind die F. Stephan GmbH Medizintechnik mit Sitz in Gackenbach (1. Platz) und die Bauzentrum Röhrig GmbH aus Treis-Karden.
- Die F. Stephan GmbH begegnete der Krise im Absatzmarkt für medizinische Produkte durch Investitionen: Eine neue Produktionshalle wurde errichtet und Soft- und Hardware-Ingenieure wurden eingestellt, um die Entwicklung der elektronischen Geräte voran zu bringen. Neue Produkte wie ein Frühgeborenen-Beatmungsgerät brachte dem Unternehmen Markterfolg und einen immer größeren Bekanntheitsgrad. Inzwischen sind weitere Absatzmärkte hinzugekommen, so Russland und China; in Jordanien wurde eine Niederlassung eingerichtet. Um auch andere an ihrem Erfolg teilhaben zu lassen, fördert die F. Stephan GmbH Forschungsvorhaben und wissenschaftliche Projekte.
- Die Bauzentrum Röhrig GmbH hatte eine ungünstige Ausgangslage: Es werden im ländlichen Raum weniger Neubauten errichtet und die Gastronomie als ehemals zentrale Kundengruppe ist sparsamer bei Baumaßnahmen. Deshalb wurde der Baumarktbereich ausgebaut und durch Schaffung eines guten Beratungsangebotes mit qualifizierten Mitarbeitern sowie durch die Veranstaltung von Kunstausstellungen und Kultur-Events ein größeres Einzugsgebiet erreicht. Umsatz und Mitarbeiterzahl konnten gesteigert werden und in einer bundesweiten Umfrage zur Kundenzufriedenheit belegte das Bauzentrum Röhrig einen hervorragenden Platz.