Ein selbstsicheres Auftreten und die geschickte Kommunikation der eigenen Stärken haben so einigen schon zu beachtlichem Erfolg verholfen. Der diesjährige Unternehmerinnentag konzentrierte sich deshalb über die Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründerinnen in Rheinland-Pfalz hinaus auch auf die Entwicklung einer überzeugenden Persönlichkeit, durch die eine unverwechselbare Unternehmensmarke kreiert werden kann.
Im Rahmen des Unternehmerinnentages 2022, wurde erstmalig der neu geschaffene Unternehmerinnenpreis vergeben. Die Preisverleihung wurde von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium sowie dem rheinland-pfälzischen Frauenministerium im Foyer der ISB ausgerichtet. Vier beispielshafte Unternehmerinnen aus Ludwigshafen, Worms, Niederzissen und Tellig im nördlichen Hunsrück erhielten eine Auszeichnung und die dazugehörige Geldprämie.
Zwei parallel stattfindende Workshop-Blöcke bildeten den Auftakt der Veranstaltung. Teilnehmende konnten entscheiden, ob sie sich im ersten Block zu den Themen Finanzen und Businessplan informierten oder ob sie am zweiten Block zum Thema Empowerment für das eigene Unternehmen teilnehmen. Im anschließenden Talk sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: „Für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort ist es unverzichtbar, immer wieder Menschen zu unterstützen, die bereit sind, als Gründerin oder Unternehmerin Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen die Rahmenbedingungen für eine aktive Unternehmerinnen-Szene stets optimieren. Deshalb freue ich mich, dass wir mit dem heute erstmals ausgelobten Unternehmerinnenpreis ein weiteres Instrument geschaffen haben. Der bereits etablierte Unternehmerinnentag bietet einen hervorragenden Rahmen dazu.“ Darüber hinaus unterstütze die Landesregierung Netzwerke von und für Unternehmerinnen und Gründerinnen im ganzen Land, so zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Gründungsbüros, dem Landesfrauenrat sowie mit den Landfrauenverbänden, um gerade auch Unternehmerinnen und Gründerinnen im ländlichen Raum zu erreichen. Auch der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) oder die bundesweite gründerinnenagentur (bga) seien wichtige Partner. Schmitt wies zudem auf die besonderen Aktivitäten der Landesregierung zur MINT-Förderung hin, die gerade verlängert wurde.
Wie durch die richtige Wortwahl ein überzeugender Auftritt gelingt, legte die Top 100-Trainerin und Keynote-Speakerin Silvia Agha-Schantl aus Wien in ihrer Keynote dar. Sie betonte: „Die Qualität unserer Kommunikation bestimmt die Qualität unseres Lebens und ist somit essentiell für unser Business! Deshalb killen Sie ab sofort Glaubenssätze wie „Kunde ist König!“ und ersetzen diesen mit „Kunde ist Partner auf Augenhöhe!“ - dann das ist ausschlaggebend für Power Wording im Verkauf, wenn Sie geschickt überzeugen wollen, um Kunden anzuziehen!“
Im Bühnengespräch anlässlich der Verleihung des Unternehmerinnenpreises hob Frauenministerin Katharina Binz hervor, wie wichtig es sei, Frauen bei der Existenzgründung zu fördern. „Ich wünsche mir, dass viele Frauen durch das Vorbild der heute ausgezeichneten Unternehmerinnen dazu inspiriert werden, ebenfalls mutig eine Unternehmensgründung oder –nachfolge für sich ins Auge zu fassen. Unternehmensgründungen und –nachfolgen erfolgen bisher mehrheitlich durch Männer. Echte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen erreichen wir als Gesellschaft nur dann, wenn auch in der Wirtschaft mindestens genauso viele Frauen wie Männer an der Spitze von Unternehmen stehen.“ Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt verlieh sie im Anschluss Preise in drei Erfahrungskategorien, die jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro einhergehen.
Den Preis der Kategorie 1 für Jungunternehmerinnen, die bis zu drei Jahren am Markt sind, erhielt Alice Demessier von Hajok Wasser + Wärme GmbH aus Ludwigshafen. Die Jungunternehmerin übernahm 2021 den Dienstleistungsbetrieb rund um Heizung, Bad und Sanitär und führt ihn seitdem erfolgreich fort.
Den Preis der Kategorie 2 für Unternehmerinnen, die bis zu fünf Jahre am Markt sind, erhielt die Geschäftsführerin von ROWE Mineralölwerk GmbH Dr. Alexandra Kohlmann aus Worms. Sie produziert mit rund 300 Mitarbeitenden innovative und hochwertige Schmierstoffe „Made in Germany“.
Der Preis der Kategorie 3 für erfahrene Unternehmerinnen, die über fünf Jahre am Markt sind, ging an Dr. Antje Eckel von Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG aus Niederzissen. Sie gründete 1994 den erfolgreichen Betrieb, der inzwischen zu den führenden internationalen Anbietern moderner Futterzusatzstoffe für die Tierernährung zählt.
Den Sonderpreis „Newcomerin“ mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verlieh ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link an die beiden Startup Gründerinnen und Zwillingsschwestern Johanna und Maria Daubner aus dem Hunsrück. Mit vonhanni non-dairy GmbH arbeiten sie mit Hunsrücker Biolandbetrieben und Landwirtinnen und Landwirten zusammen und produzieren nachhaltige Haferdrinks in Mehrwegflaschen. „Es freut uns zu sehen, wie junge und ambitionierte Unternehmerinnen ihre Ideen erfolgreich umsetzen und als Vorbilder für andere Frauen dienen. Zu unseren Kunden zählen viele erfolgreiche Unternehmerinnen. Wir unterstützen sie bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen mit Förderprodukten und Beteiligungen gerne“, äußerte sich ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link bei der Preisvergabe.