Auch wenn wir sie oft nicht sehen, oder – wie bei optischen Gläsern – durch sie hindurchschauen: dünnste Schichten aus Metall oder Kohlenstoff sind aus vielen Lebens- und Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken. Gemeint sind Schichtdicken im Nanometerbereich, oder teilweise sogar nur wenige Atome stark, die in der Informationstechnologie – etwa bei Festplattenlaufwerken – oder der Chipherstellung, in der optischen Industrie und auch in der Medizintechnik gebraucht werden. Dünne Schichten werden auch benutzt, um Oberflächen bestimmte Eigenschaften wie etwa Kratzfestigkeit oder Diffusionsresistenz zu verleihen. Das junge Unternehmen CCR Technology GmbH in Rheinbreitbach hat sich in der Beschichtungstechnologie auf das Design und die Herstellung von Plasmaquellen und Vakuumsystemen für Flachbildschirme, optische Beschichtungen oder die Halbleiterindustrie spezialisiert.
Das Aufbringen oder Strukturieren solcher dünnen Schichten erfolgt in Prozessen, bei denen die zu beschichtende Oberfläche einem Plasma ausgesetzt wird, dessen Bestandteile sich auf ihr ablagern und dabei einen festen Aggregatszustand annehmen. Das Bauteil Plasmaquelle spielt daher eine zentrale Rolle in modernen Beschichtungsanlagen. CCR Technology hat international einen guten Ruf als Lieferant dieses Moduls bei den Herstellern von Beschichtungsanlagen. "Das dürfte auch daran liegen, dass CCR stets technologisch am Puls der Zeit ist", betont Geschäftsführer Dr. Manfred Weiler, "und weil wir Plasmaquellen-Prototypen innerhalb von drei Monaten liefern können." Alle Plasmaquellen und Systeme können nach dem jeweiligen Kundenwunsch maßgeschneidert angeboten werden.
Als einen "wichtigen Meilenstein" in der Aufbauphase seines Unternehmens bezeichnet Dr. Weiler die Unterstützung des Projektes "Hochstrom-Plasmaquelle" mit Mitteln zur Einzelbetrieblichen Technologieförderung durch die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH. Die Entwicklung dieses Moduls habe das Unternehmen am Markt bekannt gemacht und zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage geführt. Die Hochstrom-Plasmaquelle konnte seitdem in bemerkenswerten Stückzahlen ausgeliefert werden. Neben der Technologieförderung konnte das Unternehmen in der Folgezeit auch durch die Bereitstellung von Beteiligungsmitteln (Risikokapital) durch die ISB profitieren.
Erfreut über die unternehmerische Erfolgsstory zeigte sich der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering. Die Entwicklungen der CCR Technology GmbH seien durch die Einzelbetriebliche Technologieförderung des Landes möglich und durch die Beteiligungen gefestigt geworden. "Bei CCR Technology wurde Geld an der richtigen Stelle eingesetzt", unterstrich Hering. Die Förderung wird über die ISB, das zentrale Wirtschaftsförderungsinstitut des Landes, an Unternehmen aus allen Bereichen der Technologie vergeben. "Egal ob Maschinenbau, Mikrotechnologie oder Biotechnik – wer in unserem Lande an technischen Innovationen arbeitet, kann dabei auf dem gesamten Weg von der Ideenfindung bis zum Bau von Prototypen unterstützt werden. Wir investieren in die Zukunft", so Minister Hering.
Mit der präzisen Einhaltung entscheidender Parameter für Beschichtungsprozesse, wie etwa der Plasmadichte, die Langzeitstabilität der Module und die Prozesskontrolle stellen die CCR-Plasmaquell-Module einen effizienten und kostengünstigen Einsatz der Plasmaquellen sicher. Wegen ihres klaren und robusten Aufbaus sind sie einfach zu handhaben und zu reinigen. Praktisch wartungsfrei sind sie, wenn in dem Plasma keine aggressiven Gase verwendet werden und keine Ablagerung außerhalb des zu beschichtenden Objekts anfällt. Zudem sind die Module voll kompatibel mit dem weltweit eingesetzten Standard-Forschungs- und Fertigungsequipment.
Zufrieden mit dem Resultat der Fördermaßnahme zeigt sich auch Hans-Joachim Metternich, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. "Die Förderung von CCR Technology hat sich durch deren Entwicklungen und Erfolge längst bezahlt gemacht", betonte Metternich. Seit 1984 wurden im Rahmen der Einzelbetrieblichen Technologieförderung in Rheinland-Pfalz fast 1.400 Bewilligungen mit einem Volumen von 152 Mio EUR erteilt. "Selbstverständlich prüfen wir die Projekte und versuchen die Erfolgsaussichten realistisch einzuschätzen, bevor wir fördern. Aber viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden überhaupt erst durch die Kooperation mit der ISB durchführbar", so Metternich. Die Förderung eines betrieblichen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens reicht von der Studie bis zur Errichtung einer Pilotanlage. Für Personalkosten, die Anschaffung von Instrumenten und Ausrüstungen, externe Beratungsdienstleistungen und die Kosten für den Bau eines Prototyps kann die ISB im Einzelfall bis zu 500.000 EUR bewilligen.
Gegründet wurde CCR Technology GmbH im Jahre 1995 von Dr. Manfred Weiler. Nach Studium und Promotion in Kaiserslautern war Weiler Berater internationaler Technologieunternehmen, bevor er sich als Erfinder und heutiger Mehrheitsgesellschafter der CCR GmbH selbständig machte. Mit seinen hochspezialisierten Produkten ist CCR seit 1997 am Markt und die acht Mitarbeiter beliefern heute Anlagenbauer weltweit mit Plasmaquell-Modulen, sind aber auch in der Lage, komplette Beschichtungsmaschinen zu produzieren. Der Mittelständler erzielt 60 Prozent des Umsatzes in Europa, davon ein Drittel in Deutschland; die restlichen 40 Prozent kommen von Abnehmern in Asien – überwiegend in Singapur und Taiwan.
Die Investitions- und Strukturbank Reinland-Pfalz (ISB) GmbH ist das zentrale Wirtschaftsförderungsinstitut in Rheinland-Pfalz. Gegründet im Oktober 1993 sind unter dem Dach der 100-prozentigen Landestochter alle wichtigen Instrumente zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft zusammengefasst. Informationen und Formulare zu Förderprogrammen der ISB sind auf den Internetseiten der ISB zu finden.
ISB-Kontakt:
Arthur Racinowski, Tel.: 06131/ 985–331, E-Mail: arthur.racinowski@isb.rlp.de