Unternehmensnachfolge: Gute Vorbereitung sichert Arbeitsplätze - Wirtschaftsminister Hering informiert in Pronsfeld Unternehmer aus der Eifel

Eine frühzeitige Regelung der Unternehmensnachfolge ist für mittelständische Betriebe von existenzieller Bedeutung – für den Übergeber genauso wie für den Nachfolger. "Den Wechsel gut zu organisieren und die erfolgreiche Fortführung des Betriebs zu sichern ist aber nicht nur für die einzelnen Betriebe, sondern langfristig auch für die Gesamtwirtschaft im Mittelstandsland Rheinland-Pfalz wichtig", betonte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering beim Informationsabend "Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge" in Pronsfeld. Veranstalter waren das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz und die landeseigene Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH.

Jedes Jahr steht in Rheinland-Pfalz für rund 3.800 Unternehmen ein Wechsel in der Führungsspitze an, rund 320 Betriebe werden jeweils stillgelegt, weil kein Nachfolger gefunden wird. "Damit gehen Werte, Wissen und auch Arbeitsplätze in erheblichem Umfang verloren", so Hering.

Die Entscheidung, den eigenen Betrieb in andere Hände zu geben, fällt vielen schwer, gerade wenn kein designierter Nachfolger bereit steht. "Wir möchten ein Bewusstsein für dieses Problem schaffen und darüber aufklären, welche Wege ein Unternehmer bei einer Übergabe gehen kann", erklärte Dr. Ulrich Link, Geschäftsführer der ISB. "Kammern, Banken, Beratungsunternehmen und nicht zuletzt auch die ISB als zentrales Förderinstitut des Landes stehen dem Mittelstand mit Rat und Tat zur Seite. Wir wollen zeigen, dass die Unternehmensnachfolge zum Beispiel im Rahmen einer Über- nahme als Existenzgründung neue Chancen bietet und von uns auf vielfältige Weise gefördert wird." Wie die Förderung für eine erfolg-reiche Unternehmensnachfolge konkret aussehen kann, skizzierte Roland Wagner, Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung I.

Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ("Rat der Wirtschaftsweisen"), erläuterte in Pronsfeld die Perspektiven für Mittelständler vor dem Hintergrund der gegenwärtigen konjunkturellen Entwicklung.

Zu den Referenten des Abends gehörten auch Vertreter mittelständischer Unternehmen aus der Region: Harald und Rainer Glandien, Geschäftsführer der Autohaus Mais-Glandien GmbH, und der Geschäftsführer der Breuer-Koch Schreinerwerkstätten, Otmar Koch, berichteten im Talk mit Rainer Berlingen, Vorstandsmitglied der Volksbank Eifel Mitte eG, Klaus Peters, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Westeifel eG, und dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier Dr. Klaus Bitter direkt aus der Praxis von ihren Erfahrungen der Unternehmensnachfolge. Wertvolles Wissen aus der Praxis vermittelte auch Dr. Rainer Krein, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Mitglied des Präsidiums der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, der in Pronsfeld die steuerlichen Konsequenzen unterschiedlicher Übergabeformen darlegte.

Unterstützt wurde die Informationsveranstaltung im Autohaus Mais-Glandien, zu der sich rund 350 Unternehmer aus der Region angemeldet hatten, von den Volksbanken und Raiffeisenbanken im Vulkaneifelkreis und im Eifelkreis Bitburg-Prüm, von der Handwerkskammer Trier und von der DATEV eG.