"Die Entscheidung, den eigenen Betrieb in andere Hände zu geben, fällt vielen schwer, gerade wenn kein designierter Nachfolger bereitsteht. Wir möchten ein Bewusstsein für dieses Problem schaffen und darüber aufklären, welche Wege ein Unternehmer bei einer Übergabe gehen kann", erklärte Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung das Ziel der Veranstaltung "Nach mir die Sintflut?" in Worms.
Moderator Dirk Alexander Lude stieg mit dem Talk "Unternehmensnachfolge mit der Volksbank Worms-Wonnegau" praxisnah in die Thematik ein und befragte Julia Schnitzler, Geschäftsführerin der SRASSBURGER FILTER GmbH+Co. KG, Thomas Kübler, Geschäftsführer der VSK-Technik Kübler GmbH, (beide aus der Region Worms) und den Vorstandssprecher der Volksbank Worms Wonnegau, Bernd Hühn, zu ihren Erfahrungen aus Nachfolgeprozessen (v.l.n.r.).
Von den Leistungen der "Kammern als starke Partner" konnten sich die rund 200 Unternehmer in der Talkrunde mit Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer HWK Rheinhessen (Mitte), und Richard Patzke, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen (rechts), überzeugen lassen.
Ganz konkret zeigte Roland Wagner, Bereichsleiter Wirtschaftsförderung I bei der ISB, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Nachfolger und Übergeber von Unternehmen auf. Hier wurde so manchem die Wichtigkeit eines guten Finanzierungsplans bewusst.
Konzentrierte und kritische Mienen im Publikum: Das ernsthafte Interesse der Unternehmerinnen und Unternehmer zeigte, dass die ISB mit dieser Veranstaltung ein wichtiges, für viele Unternehmen ein existenziell bedeutendes Thema aufgegriffen hat.
"Verkaufen, Verschenken, Vererben" - bei all diesen Übergabeformen gibt es verschiedene steuerliche Konsequenzen. Einer überblickt sie alle und kann auch noch unterhaltsam erklären: Dr. Rainer Krein, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Mitglied des Präsidiums der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz.
"Die frühzeitige Regelung der Unternehmensnachfolge ist von entscheidender Bedeutung für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens und hat damit auch Einfluss auf die gesamte Wirtschaft in Rheinland-Pfalz", führte der Wirtschaftsminister Hendrik Hering dem Publikum in Worms die Wichtigkeit des Themas vor Augen.
Gespannt hatten die Teilnehmer den Vortrag "Unternehmensnachfolge in Zeiten des Aufschwungs" von Prof. Dr. Max Otte erwartet, hatte er doch schon mit der Veröffentlichung seines Buches "Der Crash kommt" ökonomisches Gespür und weise Voraussicht bewiesen. Der Krisenguru gab den Unternehmern alsdann eine klare Botschaft im Blick auf die Übergabe mit auf den Weg: "Der Preis ist nicht alles!"
…und damit genügend Gesprächsstoff, der im Anschluss auch gerne bei einem Glas Wein und Häppchen diskutiert wurde.
Das Handwerk liefert nicht nur pfiffige Sprüche, sondern packt an: Dr. Matthias Langner erklärte die Unterstützungsmöglichkeiten und Beratungsangebote der HWK für Unternehmensnachfolger.
Von allgemein bis detailliert beantwortete auch André Ammelburger (rechts) alle Fragen zur Unternehmensnachfolge in der Praxis am Stand der IHK.
Buchhaltung kann auch Spaß machen, bewies Anette Schnelzer mit ihrer guten Laune am DATEV-Stand, als sie den Nutzen der Software für mittelständische Unternehmen erläuterte.
Das Geheimins einer effektiven Wirtschaftsförderung ist die flächendeckende Förderung und die Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftsförderern, wie der Wirtschftsförderungsgesellschaft Worms.
Wenn man einen Überblick über die steuerlichen Konsequenzen unterschiedlicher Übergaberegelungen hat, bleibt die Stimmung im Unternehmen langfristig gut.
"Wirtschaftsförderung aus einer Hand" ist die Erfolgsformel der ISB. Den Überblick über Fördermöglichkeiten konnten sich potenzielle Übergeber und Nachfolger am Stand der ISB auch noch schriftlich abholen.
Die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen wurde munter angenommen. Und so füllten angeregte Gespräche noch lange nach der Veranstaltung die Gänge der FH Worms.
So viele Wirtschftsexperten in seinem Haus ließ sich Prof. Dr. Jens Hermsdorf, Präsident der FH Worms (Mitte), nicht entgehen. Hier ist er mit ISB-Chef Ulrich Dexheimer (links) und Moderator Dirk Alexander Lude (rechts) ins Gespräch vertieft.
Einen Nachfolger für die Unternehmensspitze zu finden ist für mittelständische Betriebe sehr wichtig, oft eine Frage der Existenz. "Ein Unternehmensstart durch Unternehmensübernahme ist eine große Herausforderung, die auch Einfluss auf die Gesamtwirtschaft hat. Die frühzeitige Regelung der Unternehmensnachfolge ist daher von entscheidender Bedeutung", sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering beim Informationsabend "Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge" in der Fachhochschule Worms. Veranstalter waren das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz und die landeseigene Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH.
Jedes Jahr steht in Rheinland-Pfalz in rund 3.800 Unternehmen ein Wechsel in der Führungsspitze an, rund 320 Betriebe werden jeweils stillgelegt, weil kein Nachfolger gefunden wird. "Damit gehen Werte, Wissen und auch Arbeitsplätze verloren", so Hering. Mit der Gründeroffensive des Landes sollen potenzielle Unternehmensgründerinnen und Unternehmensgründer darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Übernahme eines Betriebs auch die Möglichkeit einer Existenzgründung birgt, für die es zahlreiche Beratungs- und Fördermöglichkeiten gibt. "Viel zu oft wird der Gedanke an die Übergabe verdrängt und damit auch das Ergebnis ausdauernder unternehmerischer Leistung gefährdet", so Hering.
Die Entscheidung, den eigenen Betrieb in andere Hände zu geben, fällt vielen schwer, gerade wenn kein designierter Nachfolger bereitsteht. "Wir möchten ein Bewusstsein für dieses Problem schaffen und darüber aufklären, welche Wege ein Unternehmer bei einer Übergabe gehen kann", erklärte Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. "Kammern, Banken, Beratungsunternehmen und nicht zuletzt auch die ISB als zentrales Förderinstitut des Landes können mittelständische Unternehmer mit Erfahrung, kompetenter Beratung und verschiedenen Variationen finanzieller Hilfen unterstützen. Wir wollen zeigen, dass die Unternehmensnachfolge zum Beispiel im Rahmen einer Übernahme als Existenzgründung neue Chancen bietet und von uns gefördert wird." Wie die Förderung für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge konkret aussehen kann, skizzierte Roland Wagner, Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung I bei der ISB.
Günther Tartter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Rheinhessen, und Richard Patzke, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, stellten in einer Talk-Runde die Beratungsangebote vor, die die Kammern speziell für Übergeber ebenso wie für Nachfolger bereithalten.
Der Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Max Otte appellierte in seinem Vortrag zur Unternehmensnachfolge in Zeiten des Aufschwungs an nachhaltiges unternehmerisches Denken. "Achten Sie beim Verkauf darauf, dass Ihr Werk in die Hände einer Unternehmerpersönlichkeit übergeht, die das Werk fortführen kann", gab der Unternehmensberater den mittelständischen Unternehmern aus Worms und Umgebung mit auf den Weg: "Der Preis ist nicht alles!"
Zu den Referenten des Abends gehörten auch Vertreter mittelständischer Unternehmen aus der Region: Dipl.-Ing. Julia Schnitzler, Geschäftsführerin der STRASSBURGER FILTER GmbH+Co. KG und Dipl.-Ing. Thomas Kübler, Geschäftsführer der VSK-Technik Kübler GmbH, berichteten im Talk mit Bernd Hühn, Vorstandssprecher der Volksbank Worms-Wonnegau eG, direkt aus der Praxis von ihren Erfahrungen mit Übergabeprozessen. Über die steuerlichen Kniffe und Tücken bei unterschiedlichen Übergabeformen informierte in Worms Dr. Rainer Krein, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Mitglied des Präsidiums der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz.
Unterstützt wurde die Informationsveranstaltung in der Fachhochschule Worms, zu der sich gut 250 Unternehmer aus der Region angemeldet hatten, von den Volksbanken und Raiffeisenbanken, von der Handwerkskammer Rheinhessen, von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen sowie der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz und von der DATEV eG.
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