Trotz Krise neue Perspektiven entwickeln

"Neue Perspektiven für kleine und mittelständische Unternehmen in der Großregion Trier/Luxemburg" stand im Mittelpunkt einer Konferenz in Luxemburg mit Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert. Von der Wirtschaftskrise seien zunächst vor allem die international agierenden Großunternehmen betroffen gewesen, "zunehmend schlagen die Effekte nun aber auch auf die mittelständischen Zulieferer durch", so Englert. Deshalb habe die rheinland-pfälzische Landesregierung schnell und mit Fokus auf die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) gehandelt.

Das Land hat zusätzlich zu den Konjunkturpaketen des Bundes ein Maßnahmenprogramm aufgelegt, das Finanzhilfen für die betroffenen Unternehmen mit arbeitsmarktpolitischen Instrumenten verknüpft. "Damit soll erreicht werden, dass unverschuldet in Liquiditätsprobleme geratene Unternehmen unterstützt und von Arbeitslosigkeit bedrohte oder entlassene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer qualifiziert werden", erläuterte Englert. Für die betroffenen Unternehmen wurde mit einer Koordinierungsstelle ein zentraler Ansprechpartner auf der Landesebene geschaffen.

"Zentrale Ansprechpartner sind Kernelemente einer kundenorientierten Wirtschaftspolitik auf vielen politischen Ebenen", führte der Staatssekretär aus. Dies werde auch deutlich bei der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie, die die Mitgliedsstaaten bis Ende dieses Jahres umgesetzt haben müssen.

Sichtbares Kernelement sind die Einheitlichen Ansprechpartner in den Mitgliedsstaaten. Sie sollen es künftig möglich machen, dass jeder Dienstleistungserbringer über eine Kontaktstelle verfügt, über die alle Verfahren und Formalitäten sowie Informationsanfragen abgewickelt werden können. Den Unternehmern soll ein einziger Ansprechpartner zur Verfügung stehen, der sie bei zahlreichen Anträgen auf behördliche Erlaubnisse und Genehmigungen begleitet und ihnen den Weg zu den jeweils zuständigen Behörden erspart. Die Unternehmen können wählen, ob sie diese Unterstützung nutzen oder sich direkt selbst mit den jeweils zuständigen Behörden in Verbindung setzen. Unabhängig davon soll die gesamte Verfahrensabwicklung auch in elektronischer Form ermöglicht werden.

Zusammen mit dem Abbau von diskriminierenden Regelungen soll die Einrichtung von Einheitlichen Ansprechpartnern den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen fördern. "Daraus ergeben sich gerade Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen in Grenzregionen wie der Großregion, weil es leichter wird, den Kundenkreis über die Grenzen hinweg auszuweiten", so Englert abschließend.