Sieben innovative Unternehmen mit Sitz in Rheinland-Pfalz hat der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering heute mit dem Success-Preis ausgezeichnet. Dabei wurden insgesamt Preisgelder in Höhe von 90.000 EUR vergeben. Der Success-Wettbewerb wird von der landeseigenen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH ausgeschrieben und richtet sich an Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr erfolgreich ein neues Produkt oder ein innovatives Verfahren entwickelt und auf den Markt gebracht haben.
"Der Success-Preis wird an innovationsfreudige Betriebe vergeben, die in neue Ideen investiert haben, mutig neue Wege gehen und jetzt mit ihren Produkten oder Verfahren Erfolge feiern", erläuterte Hering den Gedanken hinter dem Innovationswettbewerb. Zugleich solle der Preis Ansporn für die Unternehmen im Land sein, auch in Zukunft auf die Entwicklung innovativer Produkte zu setzen: "Wenn es gelingt, mit technischem Know-how und hoher Produktivität am Markt Geld zu verdienen, sichert das nicht nur den Erfolg des einzelnen Unternehmens, sondern auch die Zukunft des Exportlandes Rheinland-Pfalz im internationalen Wettbewerb", so der Minister.
Dieser Zielsetzung entsprechend reicht eine gute Idee alleine nicht aus, um beim Success-Wettbewerb erfolgreich zu sein: "Die Auszeichnung ist ein Baustein der 'Outputorientierten Innovationsförderung' bei der ISB. Das bedeutet, dass die Jury nicht nur die Qualität der technischen Entwicklung, sondern gerade auch den damit erzielten Umsatz als Kriterium bei der Preisvergabe heranzieht", erklärt der Sprecher der ISB-Geschäftsführung, Ulrich Dexheimer. "Die Success-Gewinner zeigen, dass es sich nicht nur in typischen Hightech-Branchen lohnt, immer weiterzudenken und die eigenen Produkte weiterzuentwickeln. Die ISB unterstützt mit der ganzen Vielfalt ihrer Förderprogramme mittelständische Unternehmen aus allen Branchen dabei, ihre Entwicklungen zu realisieren."
Platz 1: Walther Systemtechnik GmbH, Germersheim (Preisgeld: 24.000 EUR)
Die Walther Systemtechnik ist Spezialist für die Aufbringung von Fetten und anderen Medien im Rahmen manueller und automatisierter Prozesse. Das Micro-Point-Pulsventil ist ein pneumatisch arbeitendes Auftragsventil, das in der Lage ist, über ein direkt angeflanschtes Magnetventil Schaltfrequenzen von 40 Hz und darüber hinaus zu erzeugen. Das neuartige Ventil wurde speziell für den kontaktlosen Auftrag von Medien entwickelt und ermöglicht einen punktgenauen Auftrag bei hoher Material- und Zeiteinsparung. Genutzt wird das neuartige Ventil im klassischen Maschinenbau, wie zum Beispiel bei Automobilherstellern, die zur Schmierung und Geräuschdämmung bis zu drei Kilo Fett in ein Auto einarbeiten.
Platz 2: NanoPhotonics GmbH, Mainz (Preisgeld: 20.000 EUR)
Die NanoPhotonics GmbH ist spezialisiert auf Prüf- und Messaufgaben im Bereich der Wafer-Fertigung und -beschichtung. Wafer sind kleine Scheiben, auf denen in der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie elektronische Bauelemente oder photoelektrische Beschichtungen hergestellt werden. Zu den Aufgaben der sensiblen Messtechnik gehört insbesondere die Oberflächen- und Kantenkontrolle mit Hilfe hochleistungsfähiger Laser- und LED-Beleuchtung. Aktuell befindet sich das nächste Stadium von Waferscheiben mit einem Durchmesser von 450 mm in der Pilotphase. NanoPhotonics ist es gelungen, erste Anlagen zur Inspektion dieser Wafer an das internationale Industriekonsortium ISMI zu liefern, welches die weltweiten Aktivitäten dieser Pilotphase anführt.
Platz 3: MK Technology, Grafschaft-Gelsdorf (Preisgeld: 17.000 EUR)
MK Technology entwickelt, produziert und vertreibt Vakuumguss- und Feingussanlagen zur schnellen Herstellung von Kunststoff- und Metallteilen im Bereich Prototypenbau und -entwicklung. Für den Feinguss hat MK Technology einen neuartigen Überdruckbehälter, einen so genannten "Autoklaven" konzipiert, mit dem Keramikschalen schnell und schonend entwachst werden können. Durch die innovative symmetrische Dampfeinleitung und eine optimierte Aerodynamik werden Schalenrisse und dadurch die Ausschussquote deutlich reduziert.
Weitere Preise gingen an diese Teilnehmer:
EKU Elektronik, Leiningen (Preisgeld: 11.500 EUR)
EKU Elektronik entwickelte auf der Basis eines patentierten Verfahrens ein Therapiegerät für Beatmungspatienten. Das Gerät ist in der Lage, einem Atemgasstrom eine definierte und an den Atemrhythmus angepasste Menge Stickstoffmonoxid (NO) zur Gefäßerweiterung zuzuführen. Insbesondere bei Kindern, die unter schweren Atemstörungen leiden, wird diese Inhalation von NO erfolgreich angewandt. EKU vertreibt das Gerät u. a. mit Hilfe eines führenden Krankenhausausstatters.
ABZ Handels GmbH, Ramstein-Miesenbach (Preisgeld: 7.000 EUR)
Für die Handhabung von Schienen im Gleisbau entwickelte das Unternehmen eine Traverse mit einem patentierten Greifsystem. Das System ist in der Lage, gleichzeitig zwei bis zu 120 Meter lange Schienen zu heben und unabhängig voneinander abzusetzen. Mit Hilfe der Entwicklung können Schienen von solcher Länge wirtschaftlicher und sicherer eingebaut werden.
PREMOSYS GmbH, Wiesbaum (Preisgeld: 5.500 EUR)
Premosys entwickelte ein patentiertes Farbsensorsystem, das eine vollständig synchrone Verarbeitung von Farbwerten mittels eines farbsensitiven Sensorelements ermöglicht. Haupteinsatzbereich sind Prozesse in denen mit sehr hoher Geschwindigkeit Farben mit hoher Präzision erkannt und gemessen werden müssen. Nach Abschluss der 3-jährigen Entwicklungszeit ist ein System am Markt, welches nunmehr an einen deutschen Elektronikkonzern geliefert wird.
Devio AG, Kaiserslautern (Preisgeld: 5.000 EUR)
In der Milchwirtschaft treten immer wieder infektiöse Klauenkrankheiten auf, die zu großen wirtschaftlichen Verlusten führen. Die Klauenkrankheit "Mortellaro" hat bereits 70 Prozent der Milchviehbestände befallen und kann nur durch hohe Stallhygiene und tierärztlichen Einsatz bekämpft werden. Aufgrund dieser Tatsache entwickelte die devio AG ein Klauenhygienesystem, über das die Milchkühe vor oder nach dem Melken geleitet werden. Während die Kühe über einen rutschfesten Gitterrost laufen werden die Klauen durch Reinigungsdüsen mit Wasser abgespült und danach mit einer Desinfektionslösung benetzt. Das System ist sicherer, leistungsfähiger und weniger arbeits- und kostenintensiv als herkömmliche Klauenbäder.
ISB-Kontakt:
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