Regionalkonferenz "Zukunftsaufgabe Integrationsfirma": Neue Wege in den Arbeitsmarkt

Rheinland-Pfalz will die Zahl der Integrationsarbeitsplätze für behinderte Menschen vor allem in größeren und mittleren Firmen kontinuierlich ausbauen. "Wir haben uns das ehrgeizige Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren jeweils mehr als 100 neue Integrationsarbeitsplätze zu schaffen", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert bei der ersten von landesweit vier Regionalkonferenzen "Zukunftsaufgabe Integrationsfirma" in Kaiserslautern. Voraussetzung sei allerdings, dass der Bund Unterstützung leiste. Bislang habe das Land die Förderung weitgehend allein übernommen und 2007 rund 5,5 Mio. EUR unter anderem aus der Ausgleichsabgabe zur Verfügung gestellt.

Die Ergebnisse einer 2006 veröffentlichten Studie belegen nach Angaben Englerts, dass die Beschäftigung schwer behinderter Menschen in einer Integrationsfirma die öffentlichen Haushalte weniger belasten als andere Formen der Unterstützung und Integration. Sie erbringe somit auch volkswirtschaftlich den größten Nutzen. Mit den Regionalkonferenzen soll die Idee der Integrationsfirmen oder von Integrationsabteilungen in größeren Unternehmen, über die Behinderte die Chance erhalten, sich in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern, zusätzliche Impulse bekommen. Fast 600 behinderte Mitarbeiter sind aktuell landesweit in über 50 Projekten beschäftigt.

Als erfolgreich erwiesen hat sich nach Englerts Worten das im vorletzten Jahr initiierte "Budget für Arbeit". Es stelle geradezu einen Durchbruch dar, um Arbeitgebern einen dauerhaften Nachteilsausgleich zu gewähren zu können. "Statt Werkstattbeschäftigung über Mittel der Eingliederungshilfe zu finanzieren, nehmen wir Geld in die Hand, um Menschen mit Behinderungen die Teilnahme am ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen", sagte Englert. Damit werden nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch uneingeschränkte Teilhabe, völlige Gleichstellung und das Recht auf Selbstbestimmung als Leitlinie rheinland-pfälzischer Politik umgesetzt, wie der Staatssekretär betonte.

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