Der Westerwald soll zur führenden Innovationsregion der Branchen Metall & Keramik in Rheinland-Pfalz werden. Ein weiterer Schritt dorthin ist nun getan: In Wissen/Sieg soll ein Technologie-Institut für Metall & Engineering (TIME) entstehen. "Unser Ziel ist es, ein regionales Netzwerk aus Produktionsunternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Dienstleistern aufzubauen, in dem technisch-wissenschaftliche Innovationen auf breiter Basis möglich werden", erklärte Wirtschaftsminister Hendrik Hering kürzlich in Mainz.
Das Technologie-Institut, das auch einen Standort in Kirchen/Sieg hat, soll für Unternehmen auf dem Gebiet Metall und Engineering Projekte durchführen und die dabei anfallenden wissenschaftlichen Fragestellungen ermitteln, vorliegende Ergebnisse recherchieren oder entsprechende Forschungsvorhaben gemeinsam mit Hochschulen oder anderen Forschungsinstituten initiieren sowie Forschungsergebnisse erarbeiten. Vor allem sollen Betriebe bei der Entwicklung neuer Produkte und Verfahren im Bereich der Fertigungstechnologie, von der grundsätzlichen Planung bis hin zur Endbearbeitung, unterstützt werden. "Damit ergänzen sich die Kompetenzen des TIME ausgezeichnet mit denen der Forschungseinrichtungen im Bereich Keramik und des Technologiezentrums für Oberflächentechnik. Mit der Handwerkskammer Koblenz, der Fachhochschule Koblenz und der Universität Siegen wurden zudem die in der Region relevanten Partner eingebunden", hob der Minister hervor.
Gesellschafter der TIME sind das Land Rheinland-Pfalz mit 60,0 Prozent, der Landkreis Altenkirchen mit 30,0 Prozent sowie die Handwerkskammer Koblenz und die Universität Siegen mit je 5,0 Prozent. Die Geschäftsführung übernehmen gemeinschaftlich Professoren der Fachhochschule Koblenz und der Universität Siegen.
"Das Land Rheinland-Pfalz bringt 300.000 EUR als Gesellschafteranteil ein und wird für die Erstausstattung und die Anlaufphase weitere rund 3,5 Mio. EUR in das Institut investieren", so der Minister abschließend.
Nach den Daten des Statistischen Landesamtes befinden sich im nördlichen Rheinland-Pfalz rund ein Drittel der rheinland-pfälzischen Unternehmen der Branchen Metall, Maschinenbau und Keramik - 220 an der Zahl mit insgesamt 20.500 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von 4,4 Mrd. EUR.
In den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald wurde die Clusterbildung als wesentliche wirtschaftsbezogene Aufgabenstellungen aufgegriffen. Nach dem Start des Clusters im Dezember 2007 war im Mai 2008 für den Bereich Keramik der Aufbau eines Europäischen Zentrums für Feuerfest-Technologien in Höhr-Grenzhausen (ECREF) beschlossen worden. Im Bereich der Oberflächentechnik wurde im Juli 2008 das Innovations- und Inkubatorenzentrum (I²Z) in Rheinbreitbach gestartet. Zur Ausrichtung auf den Bereich Metall ist nun als weiteres zentrales Projekt der Clusterentwicklung der Aufbau und die regionale Einbindung eines Technologie-Institutes für Metall & Engineering vorgesehen.