„Es findet ein Wandel auf dem Arbeitsmarkt statt von einem Überangebot zu einem Mangel an Fachkräften“, sagte Arbeitsminister Alexander Schweitzer in seinem Grußwort. „Wir setzen daher an mehreren Stellen gleichzeitig an, um den Fachkräftebedarf der Zukunft zu decken. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir eine Landesstrategie zur Fachkräftesicherung in Rheinland-Pfalz entwickelt“, so der Minister.
„Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen wird es für die Unternehmen des produzierenden Gewerbes immer wichtiger, mit geeigneten Maßnahmen qualifizierte Mitarbeiter langfristig an sich zu binden und neue Fachkräfte zu gewinnen“, ergänzte Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB. „Als Förderbank unterstützen wir den rheinland-pfälzischen Mittelstand bei seinen Aktivitäten mit entsprechenden Förderprodukten und stehen diesem beratend zur Seite.“
Über die Produktionsarbeit der Zukunft referierte Prof. Dr. Klaus J. Zink, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Technologie und Arbeit an der TU Kaiserslautern und Sprecher des Centers for Human Factors: „Die Produktionsarbeit wird anspruchsvoller werden und neue Qualifikationen erfordern. Ob sie für die Mitarbeiter auch attraktiver wird, wird wesentlich von der Form der Umsetzung abhängen.“
Im Talk zum Thema „Auf dem Weg in die Zukunft“ diskutierten Alexander Baden, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, Dr. Holger Bentz, Federführung Fachkräftesicherung IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, sowie Claudia Grässle, Geschäftsführerin TBS gGmbH Rheinland-Pfalz, über Perspektiven, um Fachkräfte lange im Unternehmen zu halten und gleichzeitig neue, gut ausgebildete Beschäftigte zu gewinnen. „Die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern betreuen derzeit rund 40.000 Ausbildungsverhältnisse. Das zeigt, wie wichtig der Nachwuchs für unsere Wirtschaft ist. Mit Blick auf die demografische Entwicklung unterstützen wir unsere Mitglieder, die Absolventen der rund 190 IHK-Berufe an die Unternehmen zu binden und gleichzeitig geeignete Potenzialträger zu werben“, so Bentz. Auch Handwerksunternehmen suchen sowohl Auszubildende als auch erfahrene Fachkräfte in vielen Gewerken. „Dabei bietet das Handwerk mit über 100 Berufen gute Chancen, ob nun die Selbstständigkeit mit dem Meisterbrief oder auch eine Zugangsmöglichkeit zum Studium. Wir haben uns frühzeitig auf den Rückgang von Bewerbern eingestellt und neue Strategien entwickelt, so bei der gezielten Ansprache von Abiturienten oder Studienabbrechern. Mit Erfolg, denn die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2014 gestiegen. Das motiviert uns zusätzlich, aktiv die Fachkräfte von morgen anzusprechen und für das Handwerk zu gewinnen", ergänzte Baden.
Abschließend sprach Dr. Wolfgang Wiegard, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen, über die Frage, ob der Aufschwung in Deutschland anhalten wird. Sein Fazit lautete: „Der Aufschwung ist wegen externer Krisen ins Stocken gekommen, aber die deutsche Wirtschaft ist nach wie vor gut aufgestellt.“