Nachbericht zur Veranstaltung "Unternehmen der Zukunft" am 17. November 2016 in Trier

Wie können rheinland-pfälzische Unternehmen auf den drohenden Fachkräftemangel reagieren? Diese Frage steht im Mittelpunkt der landesweiten Veranstaltungsreihe „Unternehmen der Zukunft: ATTRAKTIV – INNOVATIV – ERFOLGREICH“, die am 17. November auch Station in der IHK in Trier machte. Bei der Informations- und Diskussionsveranstaltung treffen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen, um neue Ansätze und Möglichkeiten zu erörtern, wie kleine und mittlere Betriebe die richtigen Mitarbeiter gewinnen und langfristig an sich binden können.

Bei seinem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung wies Dr. Ulrich Link, Vorstand der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), darauf hin, wie wichtig es sei, der Herausforderung Fachkräftesicherung strategisch zu begegnen: „Der Kampf um die besten Köpfe ist längst in vollem Gange. Deshalb ist es besonders wichtig, sich frühzeitig mit der Frage nach geeignete Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -bindung auseinander zu setzen.“ Mit der Veranstaltung sollen deshalb Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie die Fachkräftegewinnung und -bindung nach den individuellen Voraussetzungen bestmöglich in umgesetzt werden kann, so Dr. Link weiter.

Beim anschließenden Talk mit Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, betonte Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt, dass das Thema Fachkräftesicherung auch auf der Agenda des rheinland-pfälzischen Landesregierung ganz weit oben angesiedelt ist: „Mit Maßnahmen wie dieser Veranstaltungsreihe und den Regionalbündnissen Attraktive Arbeitgeber, möchten wir dafür sorgen, dass den Veränderungen am Arbeitsmarkt, die schon heute und zukünftig große Auswirkungen auf die Personalpolitik der Unternehmen haben werden, die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt wird.“ Gleichzeitig wolle die Landesregierung damit die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Fachkräftegewinnung an die regionalen Gegebenheiten und damit verbunden an die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen anpassen.

Verschiedene Lösungsansätze zur Fachkräftegewinnung präsentierte dann Prof. Dr. Jutta Rump in ihrem Impulsreferat „Eine attraktive Arbeitgebermarke gestalten: Was Sie von King Kong, Maja und Flipper lernen können“. Dabei zeigte die Expertin auf, wie die Personalrekrutierung ausgehend von den drei unterschiedlichen betrieblichen Organisationsstrukturen „King Kong“, „Maja“ und „Flipper“ organisiert werden kann. Den Unternehmen rät sie: „Fachkräftesicherung kann nur gelingen, wenn sie zur Chefsache gemacht wird!“ Der Wettbewerb um die besten Köpfe werde noch stärker zunehmen. Ziel müsse es daher sein, aus dem Unternehmen eine bekannte Marke als attraktiver Arbeitgeber zu machen.

Daran anknüpfend berichteten im Talk Dr. Matthias Schmitt, Geschäftsführer Standortpolitik und Unternehmensförderung bei der IHK Trier, und Dr. Matthias Schwalbach, Geschäftsführer der HWK Trier, über die aktuellen und zukünftigen Fachkräftestrategien und -maßnahmen aus ihren Häusern. Komplettiert wurde die Gesprächsrunde von  Erich Metzdorf, Geschäftsführer M&S Zahntechnik GbR, der aus der Unternehmenspraxis berichtete: „Wir setzen vor allem auf eine offene Unternehmenskultur, Eigenverantwortung und Kommunikation.“ Ergänzt werde dies durch Angebote an die Mitarbeiter, zum Beispiel bei der Altersvorsorge. „Damit haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Metzdorf, dessen Unternehmen seit Gründung kontinuierlich steigende Mitarbeiterzahlen zu verzeichnen hat.

Den inhaltlichen Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag: „Liebe auf den ersten Blick – Wie attraktiv sind Sie als Arbeitgeber für Ihre (potenziellen) Mitarbeiter?“ von Dipl.-Kffr. Constanze Trojahn, Inhaberin der Agentur vmi und Trainerin, die seit nunmehr sechs Jahren Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen bei Fragen und Problemstellungen in den Bereichen Personalmanagement und Vertrieb unterstützt. Ihr Tipp an die Unternehmer: „Bei der Personalsuche geht es schon längst nicht mehr nur darum, was Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten, sondern was Sie als Arbeitgeber zu bieten haben“. Deshalb sei es wichtig, die eigenen Stärken offensiv nach außen zu tragen und an den Schwächen zu stetig zu arbeiten.

Der anschließende Stehempfang bot den Gästen und Referenten die Möglichkeit zum vertieften Austausch über die gesammelten Erkenntnisse und zur Kontaktknüpfung und -pflege.