Nachbericht: "Suche Personal - biete attraktives Unternehmen" am 26. Oktober 2015 in Mainz

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus? Diese zentrale Frage zog sich als Leitfaden durch die Auftaktveranstaltung der Reihe „Suche Personal, biete attraktives Unternehmen“, in Mainz am 26. Oktober 2015. Hochkarätige Talkgäste und Referenten aus Politik, Wirtschaft und Forschung fanden sich in der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) ein, um gemeinsam verschiedene Lösungsansätze zur erfolgreichen Bekämpfung des Fachkräftemangels zu diskutieren. Die Veranstaltung war die erste von insgesamt vier regionalen Veranstaltungen in Mainz, Ludwigshafen, Trier und Koblenz.

Um erfolgreich dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, haben sich rheinland-pfälzische Regionen vernetzt. Die Regionalen Bündnisse Attraktiver Arbeitgeber – eine Initiative im Rahmen der Landesstrategie zur Fachkräftesicherung – haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Unternehmensvertreter und regionale Akteure zusammengebracht. Strategien aus dem Bündnis, die beispielhafte Vorbilder für die Bekämpfung des Fachkräftemangels sind, waren zentraler Bestandteil des Abends. Unterstützt werden diese auch von Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin des Landes Rheinland-Pfalz: „Unternehmen stehen heute vor der Situation, dass sie nicht mehr aus einem großen Bewerberpool schöpfen können. Gute Fachkräfte zu finden, ist gerade in ländlichen Regionen eine Herausforderung für die kleinen und mittleren Unternehmen. Diese möchte ich als Wirtschaftsministerin dabei unterstützen, zum attraktiven Arbeitgeber mit hervorragenden Arbeitsbedingungen zu werden, so dass sich potenzielle Fachkräfte hier gerne bewerben.“

Bei seiner Begrüßung betonte Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB, die Bedeutung einer lebensphasenorientierten Personalpolitik. „Als Förderbank unterstützen wir den rheinland-pfälzischen Mittelstand bei seinen Aktivitäten mit entsprechenden Förderprodukten und stehen beratend zur Seite.“ 

Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, erkennt einen eindeutigen Trend zu flexiblen Arbeitsrahmenbedingungen. „Wer sich als attraktives Unternehmen präsentieren möchte, muss auf die Situationen seiner Angestellten eingehen und eine breite Palette an Flexibilität bieten. Home-Office und anpassungsfähige Arbeitszeiten sind auf dem besten Weg Standards zu werden.“

Dass Glück ein bedeutendes Element bei der Mitarbeiterbindung darstellt, erklärte Prof. Dr. Jörg Kühnapfel in seinem Vortrag: „Glückliche Mitarbeiter sind produktiver und treuer. Zwar können Arbeitgeber ihre Angestellten nicht glücklich machen, jedoch können Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das Glück der Kollegen fördern.“ Dazu gehöre neben einem angemessenen Gehalt, respektvoller Umgang, Weiterbildungs- und Fördermöglichkeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability der Hochschule Ludwigshafen am Rhein stellte die Inhalte des Regionalen Bündnisses Attraktiver Arbeitgeber vor. „Wir müssen unsere Stärken bündeln und alle Aspekte von Attraktivität in Unternehmen sowie der Region berücksichtigen.“ Das beinhalte unter anderem die Pflege einer aufgeschlossenen Unternehmenskultur, der Wertschätzung von Kollegen, Vertrauen und Transparenz. Regionale Attraktivität messe sich neben der Infrastruktur vornehmlich an einer freundlichen Willkommenskultur und der Lebensqualität.
Silke Eichten von der Handwerkskammer Rheinhessen stellte die Ergebnisse des Projekts „Handwerk attraktiv“ vor und resümierte: Das Interesse an Handwerksberufen kann durch eine moderne Darstellung der Berufe gesteigert werden. Traditionelle Berufe müssen in das 21. Jahrhundert befördert werden.“ Praxisbeispiele zu den zuvor benannten Strategien gaben im Anschluss Claudia Kuhn, Inhaberin von Verpackungsservice Claudia Kuhn, Sylvia Cloer, Direktorin Personal und Organisation der Aareon AG, Constanze Heers, Personalleiterin der Chemischen Fabrik Budenheim KG, Hans A. Becker, Geschäftsführer der NTA Systemhaus GmbH & Co. KG, Steffen Pauls, Inhaber Frisör Pauls und Stephan Möllers, Inhaber der Ernst Möllers Raumausstattung. Sie alle sind Teil des Regionalen Bündnisses und profitieren von dessen zukunftsweisenden Strategien.

Im abschließenden Talk mit Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, und Anja Obermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Rheinhessen, stand die Steigerung der Attraktivität von Traditionsberufen im Mittelpunkt. Einigkeit herrschte darüber, dass die Kombination aus Fort- und Weiterbildungschancen sowie eine angemessene Vergütung und Flexibilität zentrale Aspekte bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers darstellt.

Zum Abschluss lud die ISB zum Infomarkt mit Stehempfang ein, bei dem Gäste und Referenten die Thematik weiter vertieften.

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