Viele Betriebe, vor allem mittelständische, punkten bereits heute mit zukunftsfähiger Personalpolitik. Ihnen gelingt es oft viel leichter, Fachkräfte zu halten oder neue zu gewinnen. Doch wie kann dies in der Praxis aussehen? Bei der Veranstaltung "Suche Personal – biete attraktives Unternehmen" in Mainz stellten drei Unternehmen ihre Maßnahmen und Projekte vor, mit denen sie dem Fachkräftemangel bereits heute erfolgreich begegnen. Sie zeigten, dass beispielsweise Familienfreundlichkeit und flexible Lösungen wie Home Offices oder Gleitzeitregelungen dazu beitragen, gut ausgebildete Fachkräfte möglichst lange als zuverlässige Mitarbeiter zu halten. Gleichzeitig startet auch hier nun nach Trier, Ludwigshafen und Koblenz das vierte Regionalbündnis gegen den Fachkräftemangel.
Die Veranstaltungsreihe des Wirtschaftsministeriums und der ISB im Rahmen des Projektes "Lebensphasenorientierte Personalpolitik 3.0" gab auch in Mainz Unternehmern sowie regionalen Akteuren wie Kammern, Sozialpartnern und Wirtschaftsförderern Gelegenheit für angeregte Diskussionen. Die Bedeutung einer neuen und zukunftsorientierten Personalpolitik hob in seiner Begrüßung ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link hervor: "Als Förderbank des Landes ist es eine unserer Kernaufgaben, Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz zu sichern. Indem wir Ansätze unterstützen, die die Lebensphasen der Beschäftigten mit den Anforderungen ihres Berufslebens kombinieren, schaffen wir ideale Voraussetzungen für die Akteure der Wirtschaft."
Wirtschafts-Staatssekretär Uwe Hüser sagte: "Es geht uns um den Schulterschluss in einer Frage, die alle in der Region bewegt: die Sicherung unserer Fachkräfte. Dass Fachkräfte knapp werden, ist für viele Unternehmen ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Zukunft. Ähnlich wie auf den Produktmärkten werden Unternehmen künftig auch auf dem Arbeitsmarkt im Wettbewerb stehen." Fachkräfte zu finden und zu binden erfordere vorausschauendes, strategisches Handeln.
In Mainz tauschten sich die regional ansässigen Unternehmer, Sylvia Clöer, Direktorin Konzernbereich Personal und Organisation der Aareon AG, Katrin und Nico Dobroschke von der Landmetzgerei Dobroschke GmbH und Constanze Heers, Leitung Personal der Chemischen Fabrik Budenheim KG in einer Talkrunde, moderiert von Prof. Dr. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen, über erfolgreiche Praxisbeispiele aus. Zusätzlich konnten sich die Gäste auch auf dem Infomarkt oder im persönlichen Gespräch eingehend zum Thema Fachkräftesicherung informieren. Das an diesem Abend entstandene regionale Bündnis "Arbeitgeber – Fachkräfte – Region" wird nun einmal im Quartal Unternehmensvertreter und Fachkräfte zusammenbringen, um das Thema regional gezielt zu vertiefen. Dort sollen Antworten auf drängende Fragen gefunden werden wie "Wie lassen sich junge Menschen für Ausbildungsplätze begeistern?", "Wie können ältere Beschäftigte länger im Unternehmen gehalten werden?" oder "Wie lassen sich Berufs- und Privatleben vereinbaren?"