Nachbericht: Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge frühzeitig regeln!

Mehr als 6.200 Betriebe stehen in Rheinland-Pfalz aktuell vor einem Wechsel der Unternehmensführung. Dabei kommen auf den scheidenden Unternehmer und auch auf seinen Nachfolger zahlreiche Fragen zu. Welche Aspekte zum Beispiel beim Generationswechsel beachtet werden müssen und weitere brennende Fragen der Teilnehmer, beantwortete die Veranstaltung "Nach mir die Sintflut? Unternehmensnachfolge" in Alzey, zu der das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz und die ISB gemeinsam eingeladen hatten. Zur Begrüßung sprachen der Sprecher des ISB-Vorstands Ulrich Dexheimer und Bernd Hühn, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Alzey-Worms, über die Bedeutung des Themas, denn vor allem für kleine und mittelständische, oft familiengeführte Betriebe ist eine gründliche und frühzeitige Vorbereitung der Übergabe oft eine Existenzfrage.

Verschiedene Vorträge und Talkrunden beleuchteten das Thema Unternehmensnachfolge anschließend in all seinen Facetten. So sprach die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke über die Situation von Unternehmensnachfolgen im Land; Frank Mellwig, Projektleiter bei VR Corporate Finance, erläuterte, wie Unternehmen fit für die Übergabe gemacht und ökonomisch attraktiv dargestellt werden. Immerhin werde jede dritte Nachfolge bereits außerhalb der Familie geregelt – mit steigender Tendenz. Günther Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen und Martina Bockius, Präsidiumsmitglied der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz, diskutierten in der ersten Talkrunde des Abends über die passende Übergabeform und die rechtlichen Folgen für die Unternehmen. Dabei konnten die Teilnehmer auch ihre eigenen Fragen stellen.

Die ebenso wichtige finanzielle Seite einer Unternehmensübergabe betrachteten UrlichUlrich Dexheimer und Armin Borg, Vorstandsmitglied der Volksbank Alzey-Worms. Im Gespräch gaben sie den Gästen einen Überblick über die Finanzierungs- und Förderangebote für den scheidenden Unternehmer selbst, für Unternehmensgründer und andere Nachfolger. Zum Abschluss sprach Prof. Dr. Stefan Bieler, Abteilungsleiter BWL der Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover, in einem Impulsreferat über psychologische Aspekte der Unternehmensnachfolge, die nicht zu unterschätzen seien. Der anschließende Infomarkt hielt für die Gäste weiterhin die Möglichkeit bereit, individuelle Gespräche zu führen und informative Broschüren mit nach Hause zu nehmen. Die Veranstaltung moderierte Patricia Küll vom SWR.