Mittelstandsfreundliche Kommunen 2006 prämiert: Mittelstand ist Fundament der rheinland-pfälzischen Wirtschaft

Wirtschafts-Staatssekretär Dr. Carsten Kühl hat die Preisträger des Wettbewerbs "Mittelstandsfreundliche Kommunen 2006" ausgezeichnet. "Die Mittelstandsfreundlichkeit von Kommunen ist eine wichtige Rahmenbedingung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens und damit auch für den Wohlstand des Landes", unterstrich der Staatssekretär bei einer Feierstunde im Schloss Waldthausen in Budenheim bei Mainz.

Der Mittelstand sei das Fundament der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. "99 Prozent aller rheinland-pfälzischen Unternehmen sind dem Mittelstand zuzurechnen." Kaum ein anderes Bundesland werde so durch die Strukturen des Mittelstandes geprägt wie Rheinland-Pfalz. Kühl stellte klar, dass die Kommunen bei der Nutzung dieses Potenzials eine besondere Rolle spielten. "Denn sie gestalten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor Ort."

In diesem Jahr wurden sechs besonders mittelstandsfreundliche Kommunen von einer unabhängigen Jury ausgewählt:

  • Verbandsgemeinde Eisenberg (Donnersbergkreis)
    Die Verbandsgemeinde Eisenberg wurde von den vorschlagenden Unternehmen überdurchschnittlich bewertet. Die aktive Standortpolitik insbesondere im Hinblick auf das Leerstandsmanagement, schnelle Genehmigungsverfahren, die Ausbildungsinitiative der Verbandsgemeinde sowie die umfassende Kommunikationsinfrastruktur u.a. durch das Eisenberger Forum wurden von der Jury positiv bewertet.
  • Kreisfreie Stadt Speyer
    31 Unternehmen haben Speyer als Mittelstandsfreundliche Kommune vorgeschlagen – die höchste Anzahl im Rahmen der bisherigen Wettbewerbsrunden. Dabei wurde insbesondere auf das herausragende Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Wirtschaftsförderung hingewiesen. Anklang bei der Jury fanden auch die Aktivitäten im Bereich des Gewerbeflächenmanagements und bei Unternehmensansiedlungen.
  • Landkreis Kusel
    Der Landkreis Kusel überzeugte die Jury durch seine umfassende und ideenreiche Wirtschaftsförderung unter den schwierigen Rahmenbedingungen einer strukturschwachen Region. Weitere Pluspunkte konnte der Landkreis Kusel durch Aktivitäten zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Verwaltung und örtlicher Wirtschaft sammeln, z.B. in Form von Mittelstands-, Einzelhandels- und Gründertagen oder einem Wirtschaftsservicebüro. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von der Praxis, im Landkreis Kusel Gewerbeflächen "fast zum Nulltarif" zu vergeben, wenn die Ansiedlung mit der Schaffung von Arbeitsplätzen verbunden ist.
  • Verbandsgemeinde Hillesheim (Landkreis Daun)
    Die Verbandsgemeinde Hillesheim wurde im Fokus Familienfreundlichkeit ausgezeichnet - einem immer wichtiger werdenden Standortfaktor. Neben Kindergartenplätzen und Ganztagsbetreuung beeindruckte die Jury besonders der Betriebskindergarten im Existenzgründerzentrum HIGIS, der mit Unterstützung der Verbandsgemeinde Hillesheim von der Firma WKV Direktvertriebsservice geführt wird. Außerdem war die Grundschule Hillesheim eine der ersten in Rheinland-Pfalz mit dem Angebot einer Ganztagsbetreuung.
  • Stadt Bitburg
    Auch die Stadt Bitburg wurde im Fokus Familienfreundlichkeit ausgezeichnet. Unter den Finalisten verzeichnete Bitburg die höchste Neugeborenenquote sowie den höchsten Anteil der unter 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. Bei der Bereitstellung von günstigem Bauland spielen Familienstand und Anzahl der Kinder eine wichtige Rolle, es existiert eine ausreichende Anzahl an Kindertagesstätten, bei denen Ganztagsbetreuung möglich ist.
  • Landkreis Daun
    Mit seiner systematischen Existenzgründungsförderung konnte sich der Landkreis Daun als Preisträger beim Fokus-Thema „Existenzgründungsförderung“ durchsetzen. Kostenlose Beratungspakete, umfassende Lotsendienste für Existenzgründer, zwei Gründerzentren im Landkreis Daun sowie die Herausgabe eines Gründerleitfadens sind nur einige Aktivitäten der dortigen Wirtschaftsförderung. Daneben wurden im Rahmen des Leader+-Projektes „Gründen auf dem Land“ gemeinsam mit dem Landkreis Bernkastel-Wittlich neue Beratungs- und Qualifizierungsangebote entwickelt.

Der Wettbewerb fand in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt und wurde gemeinsam mit den Handwerkskammern, den Industrie- und Handelskammern, dem Landesverband der Freien Berufe, dem Landesverband Einzelhandel Rheinland-Pfalz e.V., der Landesvereinigung rheinland-pfälzischer Unternehmerverbände (LVU), den kommunalen Spitzenverbänden und dem Institut für Mittelstandsökonomie Trier (Inmit) durchgeführt. 226 Unternehmen oder Freiberufler sowie 19 Kommunen haben Vorschläge eingereicht; es wurden 55 Kommunen nominiert.

Weitere Informationen:
>> http://www.mittelstandsfreundliche-kommunen.de