Kleine und mittlere Unternehmen stehen aufgrund neuer Technologien und der zunehmenden Globalisierung des wirtschaftlichen Geschehens vor grundlegenden Veränderungsprozessen. Der Mittelstand muss auf diese Veränderungen reagieren und die sich bietenden Chancen ausschöpfen.
„Wir wollen das Selbstbewusstsein der Region Mittelrhein stärken und den Wirtschaftsstandort Mittelrhein im Wettbewerb inmitten der Metropolregionen Rhein-Ruhr und Rhein-Main fördern. Dazu gehört, die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft voranzubringen, wettbewerbsfähige Unternehmen in der Region zu halten, neue hinzuzugewinnen und die hohe Lebensqualität weiter zu verbessern. Damit besteht eine gute Chance, junge Menschen in der Region zu binden und Fachkräfte zu werben“, sagte Hans-Jörg Assenmacher, Notar und Vorsitzender der Initiative Region Koblenz-Mittelrhein e.V. anlässlich einer von der Initiative und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) initiierten Podiumsdiskussion in Urbar zum Thema „Mittelstand – das Rückgrat unserer Wirtschaft“. „Dabei kommt den Förderinstrumenten eine besondere Rolle zu, da sie Unternehmen unterstützen, Neugründungen ermöglichen und Wachstum finanzieren“, so Assenmacher.
Genau auf die Bedürfnisse des rheinland-pfälzischen Mittelstandes hat die ISB ihre Förderprogramme ausgerichtet und ihr Produktportfolio durch drei zusätzliche Förderkreditprogramme, deren Refinanzierung über die Europäische Investitionsbank (EIB) erfolgt, erweitert. „Durch die Umstellung ist eine stärkere Fokussierung auf die unterschiedlichen Finanzierungsanforderungen der Unternehmen möglich“, so Dr. Ulrich Link, Mitglied des Vorstandes der ISB. „Wir wollen die rheinland-pfälzische Wirtschaft weiterhin mit qualitativ hochwertigen Finanzierungsinstrumenten unterstützen und qualifizierte Arbeitsplätze im Land erhalten und neu schaffen.“
Eines der Unternehmen, an der die ISB über ihren Venture-Capital-Bereich beteiligt ist, ist die PYREG GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Dörth bietet innovative Lösungen im Bereich Umwelttechnologie und beschäftigt sich mit stofflichem und energetischem Recycling von unterschiedlichen Biomassen sowie der Vermarktung der erzeugten Produkte. „Auch mit Hilfe der Landesunterstützung in der Start-up-Phase konnte sich PYREG in den vergangen sechs Jahren zu einem mittelständischen Umwelttechnologieanbieter entwickeln“, erklärte Steffen Schmidt, Prokurist, Leiter Finanzen und Personal der PYREG GmbH.
Martina Widmer, Vice President Global Human Resources der Stabilus GmbH, berichtete von ihren Erfahrungen bei einem der größten regionalen Arbeitgeber: „Stabilus beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter in der Region Koblenz. Unsere Mitarbeiter tragen nicht nur zum Erfolg des Unternehmens bei, sie sind auch Teil der Region viele engagieren sich dort.“
Die Vernetzung mittelständischer Unternehmen mit Hochschulen, Forschungsinstituten und Universitäten ist in der Region weit fortgeschritten. Dr. Gabriele Wolff, Dozentin Rhein Ahr Campus Hochschule Koblenz, erläuterte: „Der intensive Austausch zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen ist für alle Seiten ein langfristiger Gewinn: Unternehmen können betriebswirtschaftlich relevante Inhalte an den Hochschulen einbringen und gemeinsame Projekte durch den Know-how-Transfer durchführen. Die Hochschulen wiederum schärfen durch praxisorientierte Studienformate, die einen hochqualifizierten Abschluss ermöglichen, ihr Profil. Diese Faktoren erhöhen die Attraktivität der Region für junge Menschen und Fachkräfte gleichermaßen. Vor dem Hintergrund der Industrie 4.0 und des "War for Talents" ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil!