Die Südwestpfalz gehört aus Sicht von Hendrik Hering, rheinland-pfälzischer Wirtschaftsminister, zu den aufstrebenden Regionen in Rheinland-Pfalz. "Die Probleme der Südwestpfalz sind entschlossen angegangen worden, eine Reihe von beachtlichen Erfolgen wurde erzielt - und zwar sowohl in Pirmasens als auch in Zweibrücken", erklärte der Minister bei der IHK-Tischrunde in Zweibrücken.
Der Flughafen Zweibrücken mit seinem Vier-Säulen-Konzept sei in den mehr als 15 Jahren seit Beginn der zivilen Nutzung mit erheblichen Investitionen zu einem erfolgreichen Konversionsprojekt weiterentwickelt worden. "Statt der ursprünglich rund 350 zivilen Arbeitsplätze im militärischen Bereich haben wir heute auf dem Konversionsflugplatz mehr als 2.100 Arbeitsplätze schaffen können", berichtete Hering. Grund dafür seien keineswegs überwiegend öffentliche Investitionen, sondern große und kleine Investitionen im gewerblich-industriellen Bereich.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung werde nach dem Ende der Kooperationsgespräche mit dem Saarland über die Flughäfen Zweibrücken und Saarbrücken die Gespräche mit potentiellen Privatinvestoren verstärken. Hering stellte klar, inhaltlich habe die saarländische Landesregierung durch ihr Festhalten am Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung der Start- und Landebahn die Gespräche beendet. "Auf saarländischer Seite war kein ernsthafter Wille zur Kooperation erkennbar", betonte der Minister. Rheinland-Pfalz werde sich nicht in einen dauerhaften Wettbewerb der Ankündigungen begeben.
Eine der tragenden Säulen in der wirtschaftlichen Entwicklung Zweibrückens sei das DOZ. "Sowohl die Umsätze als auch die Zahl der Arbeitsplätze erzeugen wirtschaftliche Impulse, die der ganzen Region zugute kommen." Die Designer Outlets seien zum Magneten in der Südwestpfalz geworden: Der Besucherstrom von rund 1,45 Mio. Menschen im vergangenen Jahr komme zum überwiegenden Teil von außerhalb. Die Südwestpfalz profitiere außerdem von Rheinland-Pfalz weiten Fremdenverkehrsinitiativen wie "Radwanderland" und "Nordic Walking". In den Verbandsgemeinden Rodalben, Waldfischbach-Burgalben sowie im Naturpark Pfälzer Wald liefen entsprechende Projekte. Durch das Tourismusbüro im DOZ sei eine gemeinsame Bewerbung der touristischen Attraktionen der Südwestpfalz im Verbund mit dem Saarland und Lothringen möglich.
Eine ähnlich positive Entwicklung sei in der Nachbarstadt Pirmasens zu beobachten. Das Konversionsprojekt Husterhöhe beispielsweise habe einen wahrnehmbaren Stimmungsumschwung im wirtschaftlichen Geschehen bewirkt. Nach der neuesten Erhebung seien im Bereich Husterhöhe Nord und Süd (Bunkerhill) rund 1.320 Arbeitsplätze geschaffen worden. "Auch hier haben private Investoren mit klugen und engagierten Investitionen eine neue und erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in diesen Konversionsprojekten eingeläutet."
Der Minister erinnerte an das erst vor zwei Wochen im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellte International Shoe Competence-Center. Damit wolle die rheinland-pfälzische Landesregierung die Wirtschaftskraft der Region stärken und dazu beitragen, dass bestehende Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden. "Wir sehen in der Etablierung des Schuhkompetenzzentrums eine bedeutende konversionspolitische Maßnahme, die zukunftsorientiert an die örtliche Schuhtradition anknüpft und sich nahtlos an unsere bisherigen Bemühungen für die Stadt und die Region Pirmasens anfügt", so Hering.
Wirtschafts- und Innenministerium investieren in Aufbau und Einrichtung des Zentrums rund 3,6 Mio EUR. Minister Hering betonte, Pirmasens sei ein Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Das Kompetenzzentrum solle die in Wirtschaft und Wissenschaft vorhandenen Einrichtungen und Kompetenzen für die Leder- und Schuhherstellung bündeln, konzentrieren und vernetzen.