Attraktiven Unternehmen und lebenswerten Regionen gelingt es leichter, Fachkräfte zu halten oder neue zu gewinnen. Doch was einleuchtend erscheint, ist schwer umzusetzen, denn: Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus? Welche Rolle spielt der Standort dabei? Geht es um funktionierende Infrastruktur, geringe Lebenshaltungskosten oder hohen Freizeitwert?
Im Rahmen der Fachkräftewoche bieten das Wirtschaftsministerium und die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) mit landesweit insgesamt vier Veranstaltungen die Gelegenheit zur Diskussion über diese Fragen. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke gestaltet die Reihe „Suche Personal – Biete attraktives Unternehmen“ mit dem Ziel, Regionalbündnisse mit allen Beteiligten zu schließen und die Arbeitgeber bei der Suche nach Fachkräften besser zu vernetzen. Eingeladen sind alle, die sich für Fachkräftesicherung einsetzen: Unternehmen und regionale Akteure wie Kammern, Sozialpartner und Wirtschaftsförderer.
„Unternehmen stehen heute vor der Situation, dass sie nicht mehr aus einem großen Bewerberpool schöpfen können. Gute Fachkräfte zu finden, ist gerade in ländlichen Regionen eine Herausforderung für die kleinen und mittleren Unternehmen. Diese möchte ich als Wirtschaftsministerin dabei unterstützen, zum attraktiven Arbeitgeber mit hervorragenden Arbeitsbedingungen zu werden, so dass sich potenzielle Fachkräfte hier gerne bewerben. Wir brauchen attraktive Arbeitgeber und attraktive Regionen – nur so kann die Suche nach gut ausgebildeten Mitarbeitern gelingen“, sagte Ministerin Lemke.
„Als Förderbank unterstützen wir den rheinland-pfälzischen Mittelstand bei seinen Aktivitäten mit entsprechenden Förderprodukten und stehen beratend zur Seite“, erklärte Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB in seiner Begrüßung. Hans Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, ergänzte: „Anpacken, Aufgaben in Eigenverantwortung regeln und mit Bestleistungen überzeugen – dafür steht das Handwerk aus seiner Tradition und seinem Selbstverständnis heraus.“
„Lässt sich Glück managen?“ Diese Frage beleuchtete Prof. Dr. Jörg Kühnapfel, Professor für General Management an der Hochschule Ludwigshafen: "Klar ist: glückliche Mitarbeiter sind treuer und produktiver. Doch 'glücklich machen' funktioniert nicht. Hier ist Selbstmanagement gefordert. Gut, wenn der Arbeitgeber hierfür die richtigen Rahmenbedingungen bietet“, lautete sein Resümee.
Prof. Dr. Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) der Hochschule Ludwigshafen, sprach über die Vorteile der Fachkräftesicherung im regionalen Bündnis. Das IBE leitet im Auftrag des Wirtschaftsministeriums das Projekt, koordiniert und begleitet die Netzwerkbildung in den vier Regionen.
„Handwerk attraktiv“ – Das Projekt zur Fachkräftesicherung im rheinhessischen Handwerk stellte Silke Eichten von der Handwerkskammer Rheinhessen vor. Anhand von Praxisbeispielen informierte eine Talkrunde die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie künftig Leistungsträger rekrutiert und langfristig an das Unternehmen gebunden werden können.
Für den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Günter Jertz, ist der wachsende Fachkräftemangel nicht nur eine Folge des demografischen Wandels. Auch der technologische Wandel sorgt zunehmend dafür, dass die Suche nach geeigneten Mitarbeitern für die Betriebe und Freiberufler zur Herausforderung wird. Jertz schildert: „Um den steigenden Bedarf an technologieaffinen Fachkräften langfristig zu decken, initiiert die IHK bereits heute mit Partnern viele verschiedene Messen, Aktionstage und Projekte, um regionale Branchen in der Personalentwicklung zu unterstützen.“
Die Aktionswoche findet im Rahmen der rheinland-pfälzischen Strategie zur Fachkräftesicherung statt und ist eingebettet in die bundesweite Aktionswoche „In Deutschland steckt mehr“.
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