Wirtschaftsminister Hendrik Hering ermahnte die Banken, nicht durch ungerechtfertigt große Zurückhaltung bei der Kreditvergabe eine sich abzeichnende konjunkturelle Erholung zu bremsen. "Eine ungenügende Versorgung unserer Unternehmen mit Krediten ist gegenwärtig eines der größten Risiken für das Wirtschaftswachstum."
Mit Professor Hans-Helmut Kotz, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank und zuständig für die Bereiche Finanzstabilität, Märkte und Statistik, war ein herausragender Vertreter der nationalen und europäischen Geldpolitik in der ISB zu Gast.
Das Thema Kreditversorgung steht bei Unternehmern im Land derzeit hoch im Kurs - entsprechend voll besetzt war das Foyer der ISB.
Von links nach rechts: Bernd Köhncke, Vorsitzender der Geschäftsleitung Global Banking Firmenkunden Deutschland Region Mainz bei der Deutschen Bank, Peter Scholten, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rhein-Nahe, Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Wirtschaftsminister Hendrik Hering und Prof. Hans-Helmut Kotz stellen sich in einer Expertenrunde den Fragen von Moderator Dirk Alexander Lude.
Bernd Köhncke und Peter Scholten sehen keine Kreditklemme: Ihre Häuser hätten im vergangenen Jahr ein Wachstum bei der Kreditvergabe verzeichnen können, berichteten sie in der Talk-Runde.
Wirtschaftsthemen sind langweilig? Nein, und schon gar nicht, wenn die ISB zu einer Veranstaltung einlädt. Hier der Fotobeweis.
Im Gespräch: Finanzstaatssekretär Dr. Rüdiger Messal, Aufsichtsratvorsitzender der ISB, und Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung.
Nach bester ISB-Tradition: Mit dem Ende des Programms war die Veranstaltung noch lange nicht zu Ende.
Viele Besucher der Veranstaltung nutzten die Gelegenheit, sich nach den Vorträgen und Talk-Runden in lockerer Gesprächsatmosphäre bei einem Glas rheinland-pfälzischen Weins auszutauschen.
Auch Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung, setzte die Diskussion der zuvor auf der Bühne verhandelten Themen nach dem offiziellen Teil noch im kleinen Kreis fort.
Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering hat die Bundesregierung aufgefordert, schnell Klarheit über die Zukunft des Wirtschaftsfonds Deutschland zu schaffen. Anstatt den Fonds zum Jahresende auslaufen zu lassen, sei es notwendig, ihn mindestens bis Ende 2011 fortzusetzen. "Wir stehen am Anfang eines Wirtschaftsaufschwungs. Noch aber ist das Wachstum nicht stabil", betonte Hering.
Damit ein nachhaltiger, selbst tragender Aufschwung zustande komme, müsse die Politik jetzt die Weichen richtig stellen, um die Kreditversorgung zu gewährleisten. Er kündigte an, eine entsprechende Initiative im Bundesrat zur Verlängerung des Deutschlandfonds zu starten.
"Der tiefe Einbruch im vergangenen Jahr wurde zum Glück nicht durch eine allgemeine Kreditklemme begleitet. Nun müssen wir aber sicherstellen, dass es gerade im Aufschwung zu keinen Problemen bei der Liquiditätsversorgung der Unternehmen kommt, denn schließlich wollen die Unternehmen bei verbesserter Auftragslage wieder investieren", sagte der Minister.
Investitionen im Mittelstand dürften nicht an einer übertriebenen Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe scheitern, so Hering. "Wir brauchen den Wirtschaftsfonds Deutschland weiterhin als staatliches Instrumentarium, sonst wird der Aufschwung abgewürgt, bevor er richtig begonnen hat", erläuterte der Minister.
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