Jahreswirtschaftsbericht 2009: Wirtschaft im Land auf Wachstumskurs

Die rheinland-pfälzischen Unternehmen haben das durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise gekennzeichnete schwierige Jahr 2009 überstanden. "Viele Indikatoren für 2010 zeigen wieder positive Perspektiven", stellten Wirtschaftsminister Hendrik Hering und der Präsident des Statistischen Landesamtes, Jörg Berres, bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichtes 2009 fest.

"Die Erholung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz setzt sich weiter fort. Dies zeigen nicht nur die Umfragen der Kammern in Rheinland-Pfalz, sondern dies schlägt sich auch bei den Aufträgen und Umsätzen nieder", zeigte sich Minister Hering erfreut. Immer mehr Unternehmen blickten sehr positiv in die Zukunft. Dies zeige, dass gerade der Mittelstand im Land das Krisenjahr überstanden habe.

"Ich bin optimistisch, dass wir in Deutschland und Rheinland-Pfalz dieses Jahr ein stärkeres Wirtschaftswachstum erreichen, als viele noch vor wenigen Monaten für möglich gehalten hätten", so die optimistische Einschätzung des Wirtschaftsministers. Er verwies auf aktuelle Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die ihn in seiner Einschätzung unterstützen und nun für 2010 sogar ein Wachstum von knapp über zwei Prozent für erreichbar halten.

Im Jahr 2009 hat sich das Bruttoinlandsprodukt, die Summe der im Land erbrachten wirtschaftlichen Leistungen, preisbereinigt um fünf Prozent und damit um einen historischen Höchstwert verringert (Deutschland: minus fünf Prozent). "In den ersten sechs Monaten schrumpfte die Wirtschaftsleistung sogar um 7,1 Prozent, in der zweiten Jahreshälfte zeichnete sich allerdings wieder eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung ab", fügte Präsident Jörg Berres hinzu.

Der konjunkturelle Einbruch habe das verarbeitende Gewerbe, das in Rheinland-Pfalz einen im Vergleich zu Deutschland überdurchschnittlichen Beitrag zur Wertschöpfung leistet, besonders heftig getroffen. Die Wertschöpfung der Industrie sank real um 19 Prozent. Der Industriebereich hat stark unter dem Nachfrageeinbruch bei den Vorleistungs- und Investitionsgütern gelitten, weil er auf die Produktion und den Export dieser Güter spezialisiert ist. Wesentlich günstiger entwickelte sich dagegen das Baugewerbe. Preisbereinigt war hier ein Anstieg der Wertschöpfung um 1,4 Prozent festzustellen (Deutschland: minus 1,1 Prozent). Die Dienstleistungsbereiche, die etwa 70 Prozent zur Wertschöpfung beitragen, haben in der Krise eher stabilisierend gewirkt; die preisbereinigte Wertschöpfung der Dienstleister sank um lediglich ein Prozent (Deutschland: minus 1,7 Prozent).

"Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt hat sich 2009 angesichts des starken Konjunkturabschwungs äußerst stabil gezeigt", so Minister Hering. Sowohl die Zahl der Erwerbstätigen als auch die der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten reduzierte sich um lediglich 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber 2008 nur um 0,5 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Damit weist Rheinland-Pfalz weiterhin die drittniedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland aus. "Die Produktionseinbrüche wurden von den Unternehmen vor allem durch den Abbau von Überstunden, verlängerte Betriebsferien, flexible Arbeitszeitmodelle und die Kurzarbeit aufgefangen", erklärte Präsident Jörg Berres.

Bereits 2009 gab es erste Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Neben dem konjunkturellen Aufwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte 2009, deuten auch die Quartalsumsätze im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe im Laufe des vergangenen Jahres auf eine Besserung hin. Im verarbeitenden Gewerbe setzte sich die Erholung im ersten Quartal 2010 fort; der Umsatzrückgang im Baugewerbe zu Jahresbeginn ist sicherlich auf die schwierigen Witterungsverhältnisse zurückzuführen.

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