Innovationscluster Metall & Keramik

Der Westerwald soll zur führenden Innovationsregion der Branchen Metall & Keramik in Rheinland-Pfalz werden. "Gerade die Feuerfestindustrie im Bereich der Keramik ist eine Zukunftsbranche mit hohem Entwicklungspotenzial", betonten Wirtschaftsminister Hendrik Hering und Wissenschaftsministerin Doris Ahnen in Höhr-Grenzhausen. "Sie spielt eine zentrale Rolle zum Beispiel in der Stahlproduktion, der Zementindustrie, der Glasindustrie oder der Müllverbrennung."

"Betrachtet man die europäische Feuerfestindustrie, liegt der Schwerpunkt in Deutschland im Kannenbäckerland rund um Höhr-Grenzhausen", so Hering und Ahnen. Eine Ausrichtung auf die Feuerfestindustrie biete für Rheinland-Pfalz die Chance, in relativ kurzer Zeit ein Cluster in einem wachsenden und für den Weltmarkt bedeutenden Segment zu etablieren, führten die Minister gemeinsam mit dem Präsidenten des Verbands der Deutschen Feuerfest-Industrie (VDFFI), Harald Dittrich, aus. "Unser Ziel ist es, ein regionales Netzwerk aus Produktionsunternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Dienstleistern aufzubauen, in dem technisch-wissenschaftliche Innovationen auf breiter Basis möglich werden." Ein zentrales Projekt sei dabei der Aufbau und die regionale Einbindung eines Europäischen Zentrums für Feuerfest-Technologien in Höhr-Grenzhausen (ECREST). Das Projekt umfasst ein Gesamtvolumen von 16 Mio. EUR.

Als Kern dieses Europäischen Zentrums werden das Deutsche Institut für Feuerfest und Keramik (DIFK) GmbH ebenso wie der Verband der Feuerfestindustrie (VDFFI) und die Forschungsgemeinschaft Feuerfest ihren Sitz mit rund 40 Mitarbeitern von Bonn nach Höhr-Grenzhausen verlagern. Der Neubau des Feuerfest-Instituts am Standort Höhr-Grenzhausen ist auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule, Fachrichtung Werkstofftechnik, Glas und Keramik, zum CeraTechCenter und zum Forschungsinstitut für anorganische Werkstoffe - Glas/Keramik (FGK) vorgesehen. Parallel dazu soll der Ausbau des FGK erfolgen, in der Nachbarschaft des Institutsneubaus. Auch die Kommunen und der Landkreis beteiligen sich an den Baumaßnahmen, wobei ihre Finanzierungsbeteiligungen zu 80 Prozent aus Mitteln der städtebaulichen Erneuerung des Innenministeriums refinanziert werden.

Am Standort Höhr-Grenzhausen wird zudem eine vom Verband finanzierte Stiftungsprofessur für Feuerfeste Werkstoffe eingerichtet, voraussichtlich ab dem Wintersemester 2008. Dies teilte VDFFI-Präsident Dittrich mit.

"Ein Europäisches Zentrum für Feuerfest-Technologien lebt von einer Intensivierung der bereits jetzt bestehenden Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Mit den infrastrukturellen und personellen Maßnahmen wollen wir gemeinsam die Voraussetzungen dafür schaffen", betonte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. Um diesen Bedarf abzudecken, werde eine clusterbezogene Professur für Technische Chemie und Korrosionswissenschaften an der Universität Koblenz-Landau eingerichtet. Um den wirtschaftsbezogenen Know-how-Transfer sicherzustellen, werde in enger Abstimmung an diese Professuren ein Kompetenzzentrum "Korrosion und funktionale Oberflächen" an der Universität Koblenz-Landau aufgebaut.

Rund 20 Unternehmen der Feuerfestindustrie haben ihren Sitz im Umkreis von 30 Kilometern vom CeraTechCenter. "Wir bündeln diese Kräfte und die regionalen Kompetenzen", so Hering und Ahnen. Nach den Daten des Statistischen Landesamtes befinden sich im nördlichen Rheinland-Pfalz rund ein Drittel der rheinland-pfälzischen Unternehmen der Branchen Metall, Maschinenbau und Keramik - 220 an der Zahl mit insgesamt 20.500 Arbeitsplätzen und einem Umsatz von 4,4 Mrd. EUR.

Weitere Informationen:
>> CeraTechCenter
>> FGK Höhr Grenzhausen

Kontakt:
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Tel.: 06131/ 162-220, Fax: 06131/ 162-174, E-Mail: pressestelle@mwvlw.rlp.de, Internet: http://www.mwvlw.rlp.de