Hannover Messe Industrie (HMI) 2006 - Rheinland-Pfalz hochinnovativ und gut aufgestellt

"Die Vielfalt und die Leistung unserer Industrie und unserer Forschungseinrichtungen sind beeindruckend und zeigen einmal mehr, dass die rheinland-pfälzische Wirtschaft gut aufgestellt ist", sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage anlässlich seines traditionellen Messerundganges auf der Hannover Messe Industrie. Auf der weltweit größten Industriemesse präsentieren vom 24. bis 28. April 2006 rund 60 Unternehmen aus Rheinland-Pfalz ihre innovativen Produkte, Technologien und Dienstleistungen in diesem Jahr. Bauckhage zeigte sich vom Engagement der rheinland-pfälzischen Wirtschaft beeindruckt. "Ob als Aussteller am Gemeinschaftsstand Innovatives Rheinland-Pfalz oder als Einzelaussteller, jeder macht deutlich: Rheinland-Pfalz ist ein modernes, innovatives und weltoffenes Land im Herzen Europas", betonte der Minister.

Unter dem Motto "Technologie aus Rheinland-Pfalz" zeigen die rheinland-pfälzischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf dem Gemeinschaftsstand zukunftsweisende Projekte sowie praxisnahe Schlüsseltechnologien aus dem Bereich "Research und Technology". "Das dichte Netz von Hochschulen und Forschungsinstituten in Rheinland-Pfalz ist die Grundlage für zahlreiche fruchtbare Symbiosen mit der mittelständischen Wirtschaft", erklärte Bauckhage.

Mit Blick auf eine effiziente Energieversorgung präsentiert beispielsweise die Firma IPG GmbH "cooles Engineering für heiße Öfen" auf der Hannover Messe. Seit Jahren optimiert das Unternehmen aus Grünstadt europaweit verfahrenstechnische Prozesse in Kraftwerksanlagen und in Anlagen zur thermischen Abfallbehandlung und Abfallverwertung. Modernste innovative Regelungstechnik kommt hierbei zum Einsatz. Hochinnovativ und umweltfreundlich präsentiert sich UMOTEC (Bad Sobernheim), die sich ausschließlich auf die Umrüstung von Schwerlastmotoren konzentrieren und zusammen mit der Firma Elsbett Technologie GmbH (Calmässing bei Nürnberg) die Umrüsttechnologie für Großmotoren serienreif gemacht haben.

Große Zukunftsperspektiven und hohes Markpotenzial verspricht das Forschungsgebiet der Nanobiotechnologie als Schnittstelle zwischen Nanostrukturwissenschaft und Biologie. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Saarland und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung die Initiative CCNanoBioTech mit Sitz an der Technischen Universität Kaiserslautern ins Leben gerufen. "Ziel ist die Entwicklung einer international wettbewerbsfähigen NanoBioTechnologie-Region basierend auf einer anwendungsorientierten Forschung und Nutzung für die mittelständische Wirtschaft und für Unternehmensgründungen", teilte Bauckhage mit. Aus Sicht des Ministers ist der Gemeinschaftsstand eine "hervorragende Visitenkarte" für den Wirtschafts- und Technologiestandort Rheinland-Pfalz. "Mit dem fachlichen Know-how, einer ausgezeichneten Verkehrs- und Dateninfrastruktur bietet Rheinland-Pfalz attraktive Voraussetzungen als Wirtschaftsstandort für potenzielle und bereits bestehende Unternehmensansiedelungen", erklärte der Minister.

Die Vorzeichen, damit auch das Land in Zukunft auf Erfolgkurs bleiben kann, sind mit Blick auf den Ifo-Geschäftsklima-Index als durchaus positiv zu bewerten. Vor allem die mittelständischen Unternehmen beabsichtigten zu investieren, es werden neue Märkte erschlossen, mit hoher Kreativität werden neue Produkte entwickelt oder bestehende technisch verbessert. "Die konsequente mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik, die ich verfolgt habe, hat Früchte getragen und das Bundesland Rheinland-Pfalz auf die vordersten Ränge gebracht. Das belegen zahlreiche Studien der vergangenen Jahre, ob sie von Bertelsmann, Prognos oder der Wirtschaftswoche stammten", resümierte Bauckhage.

Insbesondere bei der Erwerbstätigenquote belegt Rheinland-Pfalz in dem Zeitraum 1991-2005 laut Statistisches Landesamt eine Spitzenposition. Von 1995 ist die Zahl der Erwerbstätigen um bis zu fünf Prozent gestiegen; sie nahm seitdem um 5,4 Prozent zu. Als "kontraproduktiv" bezeichnete Bauckhage in diesem Zusammenhang die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer. "Damit wird der Wirtschaftsmotor Deutschland abgewürgt, bevor er richtig in Schwung kommen kann", so der Minister. Benötigt würden vielmehr umfassende strukturelle Reformen, angefangen vom Steuer- und Sozialsystem, über den Arbeitsmarkt bis hin zum konsequenten Bürokratieabbau, um das "junge Pflänzchen Konjunktur“ zum Wachsen zu bringen. Gelänge dies zusammen mit einer überfälligen Unternehmens- und Einkommenssteuerreform, die Vereinfachung und Entlastung brächte, hätte der deutsche Binnenmarkt Bauckhage zufolge gute Chancen, wieder zu einem wirtschaftlichen Aufschwung zu kommen, der auch Beschäftigungseffekte generiert. "Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland weiter verbessern", forderte Bauckhage. Der Standort Deutschland bleibe hoch interessant für kapital- und wissensintensive Bereiche, bei denen Lohnkosten eine noch vergleichsweise geringe Bedeutung haben. "Rheinland-Pfalz ist dabei auf einem guten Weg", so der Minister abschließend.