Gutachten Regionen und Branchen im Wandel - Stadelmaier/Glahn: Wichtige Grundlage für Medienstandort RLP

In dem Gutachten "Regionen und Branchen im Wandel" sieht der Ministerrat eine wichtige Grundlage zum Ausbau des Medienstandorts Rheinland-Pfalz. Das machte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Martin Stadelmaier, bei der Vorstellung des Gutachtens auf einer Pressekonferenz in Mainz deutlich. Die vom Fraunhofer-Institut Experimentelles Software Engineering (IESE) und der Gesellschaft für Informations- und Kommunikationsmanagement Media Systems erstellte Studie hat das Accenture-Mediengutachten aus dem vergangenen Jahr nach regionalen Gesichtspunkten qualifiziert. Es beinhaltet als Neuerung eine Analyse aller wichtigen Branchen in Rheinland-Pfalz von der Landwirtschaft bis zur Chemie unter dem Gesichtspunkt der Medien- und IT-Entwicklung sowie den Innovationsatlas Rheinland-Pfalz, der die Entwicklung der Gründerzentren, Hochschulen und Hochschulforschungseinrichtungen dokumentiert.

Die Ergebnisse und Erkenntnisse sollen in die Strategie der Landesregierung zur Förderung von Beschäftigung und Wachstum einfließen, sagte Staatssekretär Stadelmaier. Die Informationstechnologie habe einen gewaltigen Umbruchprozess in der Gesellschaft in Gang gesetzt, IT-Medienkompetenz werde zunehmend wichtiger im Wettbewerb der Branchen, Standorte und Regionen. Stadelmaier: "Wir werden diesen Veränderungsprozess, der die Zukunft der Gesellschaft im Informationszeitalter wesentlich bestimmt, aktiv begleiten, damit Rheinland-Pfalz ein anerkannt attraktiver Standort bleibt und im globalen Wettbewerb bestehen kann."

"Mit dem Standortgutachten verfolgen wir landesweit das Ziel, die Chancen für mehr Beschäftigung und Wachstum vor allem im mittelständischen Bereich auszuloten", erklärte Wirtschafts-Staatssekretär Harald Glahn. Nach Ansicht des Staatssekretärs zeichnen sich Informationstechnologien (IT) immer deutlicher als ein "Schlüssel für starke Präsenz am Markt, kürzeste aber sichere Geschäftswege sowie hohe Transparenz für den Kunden" ab. Diese Erfahrungen beschleunigten den Wandel in den Branchen und eröffneten ein breites und herausforderndes wirtschaftspolitisches Aktionsfeld, beispielsweise mit einem Netzwerk aus Experten von Informationstechnik, Betriebswirtschaft sowie Kreditwirtschaft, die mittelständischen Unternehmen in Rheinland-Pfalz künftig helfen sollen, Kredite für IT zu bekommen. "Gerade bei IT-Investitionen ist eine Risikobewertung und Kosten-Nutzen-Analyse anspruchsvoll", erklärte Glahn. Für solche Fragen seien dann Betriebswirtschaftler mit speziellen IT-Kenntnissen die geeigneten Experten, die über das angestrebte Netzwerk zu einer Risikobewertung vor Kreditvergabe helfen könnten. "Hier liegt ein enormes Potenzial", so der Staatssekretär. Immerhin könnten nach jüngsten Standortuntersuchungen in Rheinland-Pfalz bei entsprechenden Investitionen branchenübergreifend bis zu 40.000 Arbeitsplätze in den kommenden fünf bis zehn Jahren entstehen.

Auch der bereits begonnene Prozess der strategischen branchenbezogenen Regionalentwicklung soll in engem Schulterschluss mit den Verantwortlichen vor Ort aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung weiter vorangetrieben werden. Eine große Rolle für Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen spiele auch das Umfeld. "Ein Standort, der neben einer guten Infrastruktur und engagierter Wirtschaftsförderung auch noch branchenspezifisch gut ausgebildete Fachleute und Begleitforschung biete, habe weitaus bessere Chancen als ein Standort mit nur einem günstig gelegenen Gewerbegebiet", so Glahn. Um eine Sogwirkung auf ansiedlungswillige Unternehmen auszuüben, müssten die Regionen daher ein unverwechselbares Image mit positiven Auswirkungen auf das Investitionsklima entwickeln.