Geschäftsjahr 2016: ISB bleibt auf gutem Kurs

• Zufriedenstellendes Jahresergebnis in Höhe von 2,8 Millionen Euro
• Bilanzsumme mit rund 10,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau
• Anzahl Förderzusagen um 9 Prozent gestiegen
• Fünf Jahre Förderung aus einer Hand

Die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2016 zurück: Mit einem Jahresüberschuss von 2,8 Millionen Euro weist die Förderbank ein passables Ergebnis auf, „das sich gemäß unseren Erwartungen entwickelt hat“, sagte der Verwaltungsratsvorsitzende, Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg, anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Mainz.

Der etwas geringere Jahresüberschuss resultiere laut ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer aus unterschiedlichen Entwicklungen der Aufwands- und Ertragspositionen. Während das Zinsergebnis aufgrund des Niedrigzinsniveaus nochmals von 17,6 Millionen Euro auf 15,5 Millionen Euro gesunken ist, konnten die Laufenden Erträge aus Venture-Capital-Beteiligungen (+ 1,4 Millionen Euro) und das Beteiligungsergebnis (2,5 Millionen Euro nach 0,9 Millionen Euro) erheblich erhöht werden. Der gesunkene Personalaufwand (20,8 Millionen Euro nach 22,9 Millionen Euro) resultiert aus geringeren Aufwendungen für Altersvorsorge und stringentem Kostenmanagement. Der Sachaufwand und die Sonstigen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gestiegen beziehungsweise sogar gesunken.

Der Jahresüberschuss 2016 wird – wie in den Vorjahren – den Gewinnrücklagen zugeführt. Hierdurch sowie durch die Zuführung weiterer Eigenmittel durch das Land hat sich das Eigenkapital auf rund 243 Millionen Euro erhöht. „Damit stärkt die Landesregierung die Zukunftsfähigkeit und finanzielle Stabilität der ISB und schafft die Basis für zusätzliches Fördergeschäft in Rheinland-Pfalz“, betonte Weinberg. Die Kernkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2016 15,6 Prozent. Damit werden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen weit übertroffen.

Im vergangenen Jahr hat die rheinland-pfälzische Förderbank mit einem Volumen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro Unternehmen, Kommunen, Investoren und Privatpersonen bei ihren Vorhaben unterstützt (Vorjahr 2,1 Milliarden Euro). Die Anzahl der Förderzusagen ist um 9 Prozent auf über 3.100 gestiegen. „Wir agieren in der Wirtschafts- und Wohnraumförderung subsidiär. Die ISB steht nicht im Wettbewerb mit den Hausbanken, sondern unterstützt gemeinsam mit diesen die Kunden wettbewerbsneutral“, erklärte Dexheimer.

Im Bereich der Finanzierung von Wohnraum stieg das Förderergebnis um 48 Prozent auf 130,1 Millionen Euro. Insgesamt förderte die ISB im Jahr 2016 1.855 Wohneinheiten und hat so rund 1.800 Familien in das eigene Zuhause verholfen. Im Rahmen der ISB-eigenen Darlehen Wohneigentum hat die Förderbank Zusagen in Höhe von 78,2 Millionen Euro ausgesprochen (+ 22 Prozent). Die ISB finanziert vor allem junge Familien mit Nachrangdarlehen zu erstrangigen Konditionen. Als einziges Kreditinstitut bietet die Förderbank eine Zinsfestschreibung von 30 Jahren, die aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und des Sicherheitsbedürfnisses stark in Anspruch genommen wird.

Das Fördervolumen für bezahlbaren Mietwohnraum konnte im Geschäftsjahr 2016 durch die Einführung von Tilgungszuschüssen mehr als verdoppelt werden (+ 116 Prozent). Mit 45,0 Millionen Euro realisierte die ISB die Schaffung und Modernisierung von 674 Wohnungen. Tilgungszuschüsse für den Neubau von Mietwohnungen wurden 2016 in Höhe von 5,4 Millionen Euro gewährt.

Im Bereich der Wirtschaftsförderung verzeichnet die ISB im Jahr 2016 einen Rückgang der Fördervolumina um 12 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro bei 1.822 Förderzusagen (Vorjahr 1.615, + 13 Prozent). „Trotz der Investitionszurückhaltung und des niedrigen Zinsniveaus ein stabiles Ergebnis, das zeigt, dass die Wirtschaftsförderinstrumente der ISB die Bedarfe der Kunden erfassen und wir zusätzliche Wachstumsimpulse für die rheinland-pfälzische Wirtschaft geben“, erläuterte Dexheimer. Rund 12.500 Arbeitsplätze wurden gesichert und weitere 1.200 geschaffen.

Einen kräftigen Zuwachs erzielte die Förderbank bei den Investitions- und Betriebsmitteldarlehen für Existenzgründungen und Mittelstand: Mit einem Volumen in Höhe von 170,4 Millionen Euro (+ 109 Prozent) sagte die ISB 599 Darlehen (Vorjahr 397, + 51 Prozent) zu. Davon wurden 45,8 Millionen Euro bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) refinanziert. Die ISB arbeitet verstärkt mit der EIB zusammen, um Freiberufler, kleine und mittlere Unternehmen sowie MidCap-Unternehmen mit sehr günstigen Refinanzierungen flexibel zu unterstützen, Investitionen in Infrastruktur möglich zu machen und eine nachhaltige Kommunalentwicklung zu fördern.

Das Venture-Capital-Geschäft entwickelt sich für die ISB und das Land weiter zu einem Erfolgsmodell. Jungen innovativen Unternehmen wird über ISB-gemanagte
Beteiligungsgesellschaften Eigenkapital zur Verfügung gestellt. „Mit Landes- und EU-Mitteln wie beim Innovationsfonds Rheinland-Pfalz verbessert die ISB die Wirtschaftsstruktur und schafft hochwertige Arbeitsplätze im Land“, erläuterte Dexheimer. Auch im Jahr 2016 wurden rund 10 Millionen Euro vergeben.

Gesamtbeurteilung und Ausblick
Im Segment der Wohnraumförderung rechnet die Förderbank aufgrund der aktuell angepassten Programme mit einem steigenden Neugeschäft. In den ersten vier Monaten sind bereits mehr Anträge eingegangen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Für Wohnungsbaugesellschaften und private Investoren sind die Rahmenbedingungen für Investitionen in die Modernisierung des Wohnungsbestandes und der Einstufung von insgesamt 47 kreisfreien Städten, verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden in höhere Fördermietenstufen deutlich verbessert worden. Wir haben die richtigen Förderanreize gesetzt; dies zeigt sich im hohen Antragseingang“, sagte Weinberg.

In der Wirtschaftsförderung erwartet die ISB vor dem Hintergrund der stagnierenden Investitionstätigkeit und des Niedrigzinsniveaus ein konstantes Neugeschäft. „Die ISB kann auch in Zukunft mit ihrem Know-how den Anforderungen ihrer Kunden und des Marktes gerecht werden“, so Weinberg. Als Förderbank stehe nicht die Maximierung des Gewinns im Fokus, sondern die bedarfsgerechte Bereitstellung von Fördermitteln.

Im fünften Jahr nach der Fusion der ehemaligen Landestreuhandbank Rheinland-Pfalz und der ISB GmbH sei die Förderbank stabil aufgestellt, bekräftigte Weinberg. „Durch die Zusammenführung von Wohnraum- und Wirtschaftsförderung verfügen wir über die gebündelte Finanzkraft und Expertise eines größeren
Förderinstitutes.“ In den vergangenen fünf Jahren habe die ISB über 110.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert und den Bau, den Erwerb und die Modernisierung von rund 10.000 Wohneinheiten gefördert.

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