Frauen in Führungspositionen: Unternehmerinnentag informierte über Perspektiven

Unternehmen mit einem verhältnismäßig hohen Frauenanteil in der Führungsriege wachsen schneller, machen mehr Gewinn und sind an der Börse mehr wert, hat die Unternehmensberatung McKinsey herausgefunden. Beim "Unternehmerinnentag 2010 – Frauen gehen in Führung" informierte die landeseigene Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH heute gemeinsam mit der Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz Malu Dreyer und dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister Hendrik Hering über Möglichkeiten für Frauen, ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu nutzen und einen Weg in die Führungsebene zu finden.

"Mein Ziel als Wirtschaftsminister ist ganz klar, in diesem Bereich spürbare Fortschritte zu erzielen. Die Unterstützung von Frauen auf dem Weg nach oben ist nicht nur eine Frage von Chancengleichheit und Gerechtigkeit, sondern eine handfeste ökonomische Notwendigkeit", betonte Minister Hering. "Frauen in Führungspositionen sind ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Die Anzahl der benötigten hoch qualifizierten Führungskräfte in der Wirtschaft wächst, während gleichzeitig aufgrund des demografischen Wandels die Zahl der Nachwuchskräfte sinkt. Wenn ein Unternehmen also in Zukunft das vorhandene Wissen nutzen und auf die Besten setzen will – dann kommt es gar nicht an den gut ausgebildeten und hoch motivierten Frauen vorbei", so Hering weiter.

"Mir als Frauenministerin ist es wichtig, dass Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen gleich stark vertreten sind wie Männer. Daher habe ich das Mentoringprogramm "Mehr Frauen an die Spitze" ins Leben gerufen, um talentierten Frauen den Weg nach oben zu ebnen. Aber auch der Gremienbeschluss der Landesregierung aus dem Jahre 2009, wonach unter anderem künftig beim Ausscheiden eines Mannes aus einem Gremium eine Frau folgen soll, macht deutlich, wie wichtig das Thema "Gleichberechtigung" für uns ist. Unternehmen sind gut beraten, wenn sie unserem Beispiel folgen und gut ausgebildete und motivierte Frauen nicht im Regen stehen lassen", sagte Frauenministerin Malu Dreyer.

"Unternehmen können es sich nicht leisten, auf die Fähigkeiten von weiblichen Führungskräften zu verzichten. Deshalb freue ich mich über das große Interesse am Unternehmerinnentag und besonders auch darüber, dass unsere Praxis-Workshops am Nachmittag stark nachgefragt wurden. Aber auch unabhängig vom "Unternehmerinnentag" setzt die ISB alles daran, für Existenzgründerinnen beste Bedingungen im Land zu schaffen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten einzusetzen. Mit unserem Beratungs- und Informationsangebot wollen wir gerade auch Frauen das notwendige Wissen und wertvolle Netzwerkkontakte zur Verfügung stellen, damit sie als Gründer und Unternehmer erfolgreich sein können", erklärte Ulrich Dexheimer, Sprecher der ISB-Geschäftsführung.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bezeichnete die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in ihrem Vortrag als wichtige Forderung für Frauen in Führungspositionen. Jetzt komme es darauf an, politische Richtlinien und Gleichstellungsvorhaben mit Leben zu füllen, und auch auf die neuen Anforderungen an die Frauen in einer globalisierten Welt, wie mehr Mobilität und erhöhte Leistungsbereitschaft, zu reagieren und Lösungen gleichstellungspolitisch umzusetzen.

Merete Wilhelmsen, Gesandte und Leiterin der politischen Abteilung der norwegischen Botschaft in Deutschland, berichtete über die Situation in Norwegen: Dort gibt es eine vorgeschriebene Frauenquote, die festschreibt, dass mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder in börsennotierten Unternehmen Frauen sein müssen.

Eine Talkrunde brachte die versammelten Experten aus der Politik im Foyer der ISB mit einer Unternehmerin und einem Personalberater zusammen: Barbara Weitzel, Vorstand der Mainzer REDNET AG, sprach von ihrem Alltag als Chefin eines IT-Systemhauses. Personalberater Heiner Thorborg berichtete über seine Erfahrungen als Gründer von "Generation CEO", einer Initiative zur Förderung weiblicher Managementtalente.

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