Mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Mikroelektronik und Medizintechnik stehen mittlerweile hinter dem Mainzer Unternehmen ic-automation. Die im Jahr 2000 gegründete Firma, die aus der Automationsabteilung der Firma iC-Haus in Bodenheim hervorging, hat sich seitdem sehr positiv entwickelt: Mit ihren inzwischen fünf fest angestellten und zwei freien Mitarbeitern ist sie 2003 von Bodenheim nach Mainz umgezogen und war zwei Jahre später zusammen mit der Universität Mainz Preisträger beim Innovationswettbewerb für Medizintechnik des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Medizintechnik ist zu einem der Kerngeschäfte der ic-automation geworden: Der Polarisator "Helios" liefert hyperpolarisiertes Helium, das in einer sich derzeit noch im Teststadium befindlichen Untersuchungsmethode in Krankenhäusern und Praxen angewandt wird. "Durch das Einatmen des hoch polarisierten Heliums kann mit Hilfe eines Kernspintomographen erstmals die Lunge des Patienten und deren Funktion ohne schädliche Nebenwirkungen sichtbar gemacht werden", erklärt Geschäftsführer Dr. Stefan Becker die Funktionsweise.
Nicht nur in der Medizintechnik, sondern vorrangig im Bereich Mikroelektronik agiert das Mainzer Unternehmen seit seiner Gründung erfolgreich: "Leonardo" heißt der von ic-automation entwickelte innovative Test-Handler. "Enthält ein Bauteil optische Sensoren, so ist beim Testen die Einkopplung von Licht nötig. Rüttelsensoren werden durch Vibrationen getestet", erläutert der 47-jährige Geschäftsführer. Der Test-Handler Leonardo sei das erste Gerät dieser Art, das so universell einsetzbar ist. "Dabei wird jeder in Leonardo eingesetzte Testaufbau individuell auf das jeweilige Produkt zugeschnitten", erklärt Dr. Becker weiter. Seine ersten öffentlichen Auftritte feierte "Leonardo" im Jahr 2001 mit der Ausstellung auf den beiden Fachmessen "Productronica" und "Semicon" in München. Kunden seien vor allem Hersteller von Mikrosystemen und Sensortechnik; Drehgeber an Motoren können dabei genauso getestet werden wie beispielsweise Handykameras.
Die landeseigene Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH förderte die Entwicklung des Test-Handlers "Leonardo" mit Mitteln aus dem Landesprogramm "Einzelbetriebliche Technologieförderung." "Die Förderung der ISB war für unser Unternehmen sehr wichtig. Auch die Zusammenarbeit verlief unbürokratisch und problemlos", lobt Dr. Stefan Becker.
Erfreut über die unternehmerische Erfolgsgeschichte zeigte sich auch der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering. "Bei ic-automation wurde Geld an der richtigen Stelle eingesetzt", sagte Hering. Die Fördermittel werden über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH, die zentrale Wirtschaftsförderungseinrichtung des Landes, an Unternehmen aus allen Bereichen der Technologie vergeben. "Egal ob Medizintechnik, Mikroelektronik oder Biotechnik: Wer in unserem Lande technische Innovationen entwickelt, kann dabei von der Ideenfindung bis zum Prototypen gefördert werden. Wir investieren in die Zukunft", so Minister Hering. Diese Zukunft steht bei der Mainzer Firma schon in den Startlöchern: "Zusammen mit der Uni Mainz entwickeln und bauen wir derzeit einen Applikator für das mit Helios polarisierte Helium. Damit wird sich die Menge des eingeatmeten Heliums genau dosieren lassen", blickt der Geschäftsführer Dr. Stefan Becker voraus.
"Unsere Förderung der ic-automation GmbH hat sich durch deren Entwicklungen und Erfolge längst bezahlt gemacht", betont Hans-Joachim Metternich, Sprecher der ISB-Geschäftsführung. Seit 1984 wurden im Rahmen der Einzelbetrieblichen Technologieförderung in Rheinland-Pfalz fast 1.400 Bewilligungen mit einem Volumen von 152 Mio. EUR erteilt. "Wir prüfen selbstverständlich die Projekte und versuchen die Erfolgsaussichten realistisch einzuschätzen, bevor wir fördern", so Metternich. "Viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden erst durch die Kooperation mit der ISB überhaupt durchführbar."
Die Förderung eines betrieblichen Forschungs- und Entwicklungsvorhabens reicht von der Studie bis zur Erstellung eines Prototypen oder der Errichtung einer Pilotanlage; sie kann bereits bei der Ideenfindung einsetzen. Förderfähig sind die Personalkosten, die Anschaffung von Instrumenten und Ausrüstungen, externe Beratungsdienstleistungen und die Kosten für den Bau eines Prototyps. Die Förderung kann im Einzelfall etwa 400.000 bis 500.000 EUR betragen.
Die Investitions- und Strukturbank Reinland-Pfalz (ISB) GmbH ist das zentrale Wirtschaftsförderungsinstitut in Rheinland-Pfalz. Gegründet im Oktober 1993, sind unter dem Dach der 100-prozentigen Landestochter alle wichtigen Instrumente zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft zusammengefasst.
Weitere Informationen:
>> ISB-Förderprogramm Einzelbetriebliche Technologieförderung
ISB-Kontakt:
Arthur Racinowski, Tel.: 06131/ 985–331, E-Mail: arthur.racinowski@isb.rlp.de, Internet: www.isb.rlp.de