Existenzgründerwettbewerb Pioniergeist 2016: Auszeichnung überzeugender Ideen und Konzepte

Preisgelder im Gesamtwert von 35.000 Euro

Wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt, muss neben einer innovativen Idee viel Mut und Engagement mitbringen. Vier Unternehmen, die diese Leidenschaft für das eigene Unternehmen bewiesen haben und deshalb als Gewinner des Existenzgründerwettbewerbes „Pioniergeist“ ausgezeichnet wurden, präsentierten ihre Geschäftsideen im SWR-Funkhaus in Mainz. Die gemeinsame Initiative der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Südwestrundfunks und der Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz fand bereits zum achtzehnten Mal statt und prämierte überzeugende Gründungskonzepte.

Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz sagte einleitend: „Die Auszeichnung Pioniergeist belohnt den Start in ein neues Unternehmen, den Wagemut etwas Neues zu beginnen und die Verantwortungsbereitschaft für unternehmerisches Handeln. Der Preis macht aber auch deutlich: Gründungen erfahren eine hohe Wertschätzung in Rheinland-Pfalz. Sie machen unseren Wirtschaftsstandort dynamisch, beleben mit neuen Produkten und Geschäftsideen den Wettbewerb und erhalten eine leistungsstarke Wirtschaft. Das begrüßen wir als Landesregierung. Das Thema Existenzgründung liegt uns am Herzen und wir arbeiten daran, die Rahmenbedingungen für Existenzgründer weiter zu verbessern, damit der Pioniergeist im Land weiter wächst.“

Mit dem ersten Platz zeichneten die Initiatoren das Konzept der AmbiBox GmbH für die Entwicklung einer Anbindung von Batterie-Speichersystemen auf der Gleichspannungsebene aus. Als weltweit einziger Anbieter für Batterie-Speichersysteme sowie der dazugehörigen Software schafft es das Mainzer Unternehmen, durch die Bereitstellung einer Cloud ein „virtuelles Kraftwerk“ herzustellen und für sein Produkt einen weltweit agierenden Elektronikkonzern als strategischen Partner zu gewinnen. Gemeinsam mit Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB, verlieh Staatssekretärin Schmitt dem Firmengründer Manfred Przybilla den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis. „Beeindruckt hat die Jury vor allem der hohe Innovationswert des Unternehmens in einem zukunftsorientierten Technologie- und Energiemarkt“, sagte Dexheimer. „Die Vielfalt der Ideen beeindruckt uns als Förderbank immer wieder. Die Unternehmensgründer betreiben mit viel Engagement und vor allem Pioniergeist die Umsetzung ihrer Geschäftsideen.“

Den zweiten Preis in Höhe von 10.000 Euro verliehen Horst Kessel, Mitglied des Vorstandes des Genossenschaftsverbandes für die Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz, und Staatssekretärin Schmitt an die VERU GmbH für die Revolutionierung des „Eis-am-Stiel-Verfahrens“. Das Frankenthaler Unternehmen entwickelte eine patentierte Serien-Produktionsanlage mit flüssigem Stickstoff, die die Herstellung von Eis am Stiel losgelöst von den herkömmlichen Gesetzen der Rezepturgestaltung ermöglicht. Die Geschäftsidee überzeugte die Jury, da das Produkt einen intensiveren Geschmack aufweist als herkömmliches Eis und dabei kalorienärmer ist. Es gibt laktosearme, glutenfreie und vegane Eis-Varianten sowie gefrorene alkoholhaltige Cocktails. „Alle Liebhaber von Eis am Stiel bekommen erstmals ein ernährungsphysiologisch wie auch geschmacklich hochwertiges Eis mit reinem Joghurt und reinen Früchten. Die VERU ist im Wortsinn der Eisbrecher in einem seit Jahrzehnten festgefügten Markt“, lobte Kessel bei der Überreichung des Preises. „Wir brauchen viele solcher Gründungen, damit die vielzitierte Kultur der Selbstständigkeit in unserer Gesellschaft breit und nachhaltig Wurzeln schlägt. Auch die Gründerväter der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch, haben einst während der industriellen Revolution eine Gründungswelle angestoßen.“

Mit der Internetplattform HitchOn hat es Sarah Kübler aus Mainz auf Platz drei geschafft. „Durch ihre Persönlichkeit und ihre durchdachte Unternehmensidee schaffte es die Gründerin mit ihrer Internetplattform YouTuber und Unternehmen zusammenzubringen und gemeinsame Projekte und Kooperationen entstehen zu lassen. Damit beweist sie buchstäblichen Pioniergeist und trifft den Nerv der Zeit“, sagte Carla Sappok, stellvertretende SWR Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz, die gemeinsam mit Staatssekretärin Schmitt den Preis im Wert von 5.000 Euro übergab.

Für die Entwicklung eines Therapiegerätes zur Behandlung von Verletzungen der Hand erhielten Dominic Libanio und Pascal Lindemann den Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ in Höhe von 5.000 Euro von Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V. Mit dem neuen Therapiegerät können die Patienten nach einer Operation an der Hand zu Hause die notwendige Bewegungstherapie durchführen und werden dabei zusätzlich durch eine vom Unternehmen entwickelte App unterstützt, die die Beweglichkeit der Finger des Patienten und damit den Behandlungsfortschritt überwacht. Neben der innovativen Produktidee hat die Jury insbesondere die professionelle Durchführung des Projektes durch die noch sehr jungen Gründer überzeugt. Der Sonderpreis wird in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben und soll Unternehmerinnen und Unternehmer bereits in einer frühen Gründungsphase unterstützen. Prämiert werden innovative Geschäftsideen von Start-ups, die das Potenzial haben, als „Pioniergeister der Zukunft“ erfolgreich ihren Weg in die Selbstständigkeit zu meistern.

Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich bereits vor der Preisverleihung in parallelen Workshops über die verschiedenen Förderangebote oder über Tipps für den Businessplan oder zur optimalen Kundenbindung zu informieren.

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